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Adventskalender der TU Chemnitz 2005

Ein Tag auf der Familienburg Scharfenstein


Ortspyramide Scharfenstein

Es ist nach 21:00 Uhr. Endlich liegen die Kinder im Bett. Hoffentlich schlafen sie jetzt schnell ein. Morgen wollen wir einen Ausflug machen. Seit einer Woche hat es täglich geschneit. Häuser, Bäume und Berge sind von einem weißen Mantel bedeckt. Die Welt ist wie verzaubert. Wir wollen mit der Erzgebirgsbahn durchs Zschopautal fahren und Burg Scharfenstein kennen lernen. Obwohl ich als Kind oft in diesem Tal wandern war, kenne ich die Burg nur von der Ferne. Erst 1995 wurde sie der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht, nachdem sie Jahre als Kinderheim und Jugendwerkhof gedient hatte. 1998 gab es eine festliche Wiedereinweihung.

Zeitungsartikel und werbende Broschüren priesen die Burg als Erlebnisburg mit vielen Angeboten für Kinder. Seit einem Ritterprojekt im Kindergarten ziehen Burgen unseren 4-Jährigen ohnehin magisch an. Und vielleicht wird aus dem Ausflug ja auch eine neue Adventskalenderseite für 2005. Es gibt genügend gute Gründe für diesen Ausflug.

Ortspyramide Scharfenstein Ortspyramide Scharfenstein Ortspyramide Scharfenstein

Am nächsten Morgen bringt uns der Zug, mit Skifahrern und Rodlern gefüllt, durch ein wunderschön verschneites Tal nach Scharfenstein. Auch unsere Kinder wollen gleich nach dem Aussteigen auf den Schlitten und sich von uns ziehen lassen. Als erstes besuchen wir die kleine Ortspyramide - eine stilisierte Nachbildung der Burg, auf der sich der Stülpner Karl, der Herr von Einsiedel, ein Gerichtsdiener, Hofjäger, Grenadiere und eine Bläsergruppe drehen: im Advent immer, den Rest des Jahres laufen sie zur Freude der Kinder für 50 Cent. Heute sind auch die Figuren tief verschneit.

Blick in die Zisterne Anschließend steigen wir den kurzen Weg zur Burg empor. Zurückblickend zeigt sich eine wunderschöne Winterlandschaft. Im Eingangstor informiert uns eine Minieisenbahnanlage über die Burgen in der Nähe. Während unser Sohn mit Begeisterung den Zug immer wieder eine Haltestelle weiterfahren lässt, um dann etwas von den Burgen zu hören und zu sehen, entscheiden wir uns für den Besuch der Spielzeugausstellung "Sehnsucht nach dem Licht". Das würde unseren Kinder sicher gefallen, meinte die Frau an der Kasse.

Doch bevor wir ins Museum gehen, müssen wir noch zur Zisterne in den Keller steigen, wo bestimmt das Schlossgespenst ab und zu vorbeikommt. Das 36 m tiefe Loch musste gegraben werden, um auf der Burg immer ausreichend frisches Wasser zu haben.

Burg Scharfenstein

Weihnachtsberg im Museum Vom Keller steigen wir in die erste Etage. Dort werden wir zu lebendigen Figuren einer Pyramide - origineller Eingang zur Ausstellung.

Welche Fülle verschiedenster Pyramiden und Spinnen! Die Kinder bewundern mehrere mechanische Weihnachtsberge, entdecken die Figuren der Weihnachtsgeschichte und staunen, wenn sich etwas bewegt. Im nächsten Raum lädt ein großer Nussknacker zum Nüsseknacken ein. Natürlich muss noch eine zweite Nuss geknackt werden. Danach zeigt ein kleiner Film, wie die Nussknacker entstehen. Immer wieder können die Kinder durch Ziehen, Drücken oder Drehen die Ausstellung zum Leben erwecken. Wir finden sogar einige unserer eigenen Räuchermänner und "unseren" Bergmann und Engel in den Vitrinen.

Über die Treppe kommen wir in einen Raum mit einer Pyramide, auf der bis zu acht Besucher gleichzeitig mitdrehen dürfen. Das gefällt den Kindern. Im gleichen Raum lassen wir eine riesige Kugelbahn entstehen, das Holzdorf erscheint daneben wie eine Miniatur. Dabei sind dessen Bäume so groß, dass Thurid mit ihren 21 Monaten beide Hände braucht, um sie zu tragen. Hier oben können wir neben der Spielecke Holzspielzeug des letzten Jahrhunderts bewundern: Puppenstuben, Reifentiere, kleine Dörfer und verschiedene Fahrzeuge.

LKW basteln Es ist höchste Zeit zum Mittagessen. Wir steigen wieder ins Erdgeschoss, wo wir in der Burgschenke bestens und schnell versorgt werden. Auch hier gibt es für die Kinder eine Spielecke. Nach dem Essen wollen die Kinder ins Kreativzentrum, dessen Ankündigung sie im Treppenhaus gesehen hatten.

Kugelbahn und Holzdorf Im Modellbauzentrum basteln Vater und Sohn einen Kühlwagen für die Modelleisenbahn mit dem Emblem der Burg. In der Bastelstube entsteht ein kleiner LKW mit Anhänger aus Holz, während Thurid mit dem Pinsel ein Schweinchen und einen Schneemann passend färbt.

Als alles fertig ist, will sie den kleinen Gesellen nicht mehr aus der Hand geben. Nicht nur Kinder kommen hier auf ihre Kosten: Wer seinen eigenen Räuchermann oder Bergmann und Engel gestalten will, findet die nötigen Utensilien und kann dies unter fachkundiger Anleitung tun. Wäre das nicht ein schönes Souvenir aus dem Erzgebirge oder gar ein besonderes Weihnachtsgeschenk für einen lieben Menschen?

Uns bleibt gerade noch Zeit für eine Tasse Kaffee und ein Eis für die Kinder in der Burgschänke und dann müssen wir schon wieder zum Zug. Das Stülpner-Museum, den Turm und die vielen kleinen Handwerksgeschäfte sparen wir für ein nächstes Mal. Auch die übrigen beiden Burg-Stationen der kleinen Eisenbahn im Eingangstor müssen warten, jetzt sind sie schon hinter verschlossenen Türen. Wandern wollten wir auch noch ein Stück - nächstes Mal. Unser Rodelschlitten bringt uns rasch ins Tal zum Haltepunkt der Erzgebirgsbahn. Bei der Heimfahrt erleuchten die ersten Straßenlampen und Fenster das Tal. Wir kommen bestimmt wieder.

Modelleisenbahnwagen TT mit der Burg Scharfenstein LKW basteln Ausgang




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