Adventskalender der TU Chemnitz 2008
Im Spätherbst dieses Jahres erreichte mich, mitten in den Vorbereitungen für das Weihnachtsfest, folgende Nachricht:
+++ brauchen Adventskalenderseite --- irgendwas mit Spaß --- und Abenteuer --- und möglichst im winterlichen Erzgebirge, Die Chemnitzer Wichtel +++
Jetzt hat es mich erwischt, etwas Abenteuerliches vor der Haustür, hier im Erzgebirge, das könnt ihr vergessen. Aber halt, mit den Wichteln ist nicht zu spaßen. Schnell werden Erlebnisse aus dem Erzgebirge in den grauen Zellen gesucht ... Bingo, die Winterüberschreitung am Katzenstein im Schwarzwassertal.
Vor über 10 Jahren wurde diese Idee zum ersten Mal von uns aufgegriffen. Die Untätigkeit im Schmuddelwetter, das viele Essen und der warme Ofen hatten eine gehörige Portion Motivation angestaut. So auch dieses Jahr: Im Auftrag der Wichtel geht es von der kleinen Ortschaft Pobershau zum Berggasthof Katzenstein. Die Felsen erreicht man auch im Winter leicht. Häufig führt sogar eine Skispur bis zum Einstieg der Tour in das Tal der Schwarzen Pockau.
Die Ostkante mit Variante auf die Katzensteinnadel, welche der erste und schwerste Teil der Überschreitung ist, wurde in den 50er Jahren von Chemnitzer und Dresdener Bergsteigern erstbegangen. Für die folgenden Abschnitte, Ostgrat auf den Nonnenfelsen und Abstieg über den Westgrat, reichen die ältesten Erwähnungen bis in die 30er Jahre zurück. Das Klettern am Katzenstein hat Tradition. Das bedeutet u.a., dass sämtliche Seillängen der Tour, wie beim alpinen Klettern, selbständig abzusichern sind. Allerdings darf im Gneis des Katzensteins das komplette Sortiment an mobilen Sicherungsmitteln eingesetzt werden. Der Grundgedanke ist, den Fels zu schützen, das Anbringen von fixen Sicherungsringen ist in Ausnahmen nur dem Erstbegeher gestattet.
Der Kletterführer bewertet die Schwierigkeit der einzelnen Abschnitte der Katzensteinüberschreitung mit VIIb, V und III nach sächsischer Skala. Dieser Schwierigkeitsgrad, normalerweise ein Hilfsmittel bei der Entscheidung, ob die Tour dem eigenen Können entspricht, hat im Winter nur geringe Bedeutung. Temperatur, Witterung und die Bedingungen von Schnee und Eis sind die maßgeblichen Faktoren und diese bescherten uns fast jedes Jahr ein neues und schönes Erlebnis. Wenn da nur eine Sache nicht wäre - die KALTEN Finger.
+++ nächster Auftrag --- Aufwärmen bei Glühwein und Plätzchen, Viel Spaß beim Öffnen der nächsten Türchen +++
© Fotos: Volker Kindermann
Volker Kindermann, Die TU-Wichtel
Adventskalender der TU Chemnitz 2008