Schon 2009 und 2010 waren wir auf den Skipisten des Erzgebirges unterwegs. Hier folgt nun der dritte Teil unser wintersportlichen Rundreise. Wir arbeiten uns von West nach Ost voran.
Es geht los mit einer der längsten Pisten im Westerzgebirge. 1200 m lang ist die Abfahrt in Johanngeorgenstadt. Der Doppelschlepplift „Am Külliggut“ ist bei 110 m Höhenunterschied 700 m lang und befindet sich etwas unterhalb der Stadt. Die breite Piste mit zahlreichen Wellen und Bäumen bietet unterschiedliche Abfahrtsvarianten, die alle relativ flach und bequem sind. Der Hang kann seit dieser Saison künstlich beschneit werden. Aufgrund der Höhenlage ist er relativ schneesicher. In den Abendstunden wird der Hang beleuchtet. Parkplätze befinden sich direkt unterhalb des Hangs am Lift. Dort befindet sich ebenfalls eine Imbissstube.
Einen spektakulären Blick auf zwei ziemlich bekannte Brücken bietet der Skihang in Markersbach. Der Tellerlift befindet sich in der Nähe der B101 an der Auffahrt zum Pumpspeicherwerk. Von den Parkplätzen an der Straße muss man einige Schritte zur Talstation, an der sich auch ein Imbiss befindet, laufen. Die rund 500 m lange Piste kann in mehreren Varianten befahren werden und hat einen Höhenunterschied von 100 m. Da nicht künstlich beschneit wird, muss man auf ausreichend Naturschnee hoffen. Dafür ist die Liftbenutzung sehr preiswert. Nachtski ist möglich.
Gemütlich geht es zu am preiswerten Skilift am Schießberg in Crottendorf. Die beleuchtbare, aber nicht beschneite Piste ist rund 500 m lang und hat einen Höhenunterschied von knapp 100 m. Zusätzlich gibt es eine etwas flachere Abfahrt, die ein Stück durch den Wald führt. Auf halber Strecke kann man sich bei einem Imbiss stärken. Ein paar Parkplätze finden sich im Wohngebiet am Fuß des Skihangs.
Eine interessante Alternative zu Fichtelberg und Keilberg ist das Skigebiet Neklid, welches sich an der Verbindungsstraße der beiden Berge in Tschechien befindet. Es erstreckt sich vom Parkplatz in Straßennähe, der über 1100 m hoch liegt, talwärts und in Richtung des Ortes Boží Dar. Wenn die Pisten in den beiden benachbarten Skigebieten überfüllt sind, hat man hier meist noch seine Ruhe. Preislich spart man allerdings nicht allzu viel. Zwar ist die Schneesicherheit aufgrund der Lage an einem Südhang nicht so hoch, die Beschneiungsanlagen sorgen aber meist für ausreichend Schnee. Die sechs überwiegend steilen Pisten werden durch einen Sessellift und fünf Schlepplifte erschlossen und bieten traumhafte Blicke ins Erzgebirge. Für Snowboarder gibt es einen großen Funpark. Die längste Abfahrt ist 1200 m lang, der Höhenunterschied beträgt 250 m. Nachtski ist möglich. Mehrere Verpflegungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung.
Ski fahren mit Blick zum Pöhlberg kann man in Königswalde. Südlich des Ortes finden sich zwei Skilifte, die zusammen über 900 m lang sind und einen Höhenunterschied von 140 m überwinden. Gegen den kleinen Hunger gibt es auf halber Höhe einen Imbiss. Die 1200 m lange Abfahrt wird nicht beschneit, kann aber beleuchtet werden. Zahlreiche Parkplätze gibt es an der Zufahrt unterhalb des Lifts.
Ein netter Skihang mit tollem Blick befindet sich in Hermsdorf. Der Doppelschlepplift ist mit 120 m Höhenunterschied und 800 m Länge sogar der längste im Osterzgebirge. Man parkt etwas oberhalb der Talstation und muss dann zunächst zu dieser hinabsteigen. Einen Imbiss gibt es an der Bergstation. Die Piste wird nicht beschneit. Dafür sind die Liftpreise günstig. Ein Höhepunkt ist der sehr schöne, beleuchtbare Funpark.
Den einzigen Sessellift im Osterzgebirge bietet die Winterwelt Rehefeld. Vom Parkplatz an der Straße sind es nur wenige Schritte vorbei an mehreren Hotels zur Talstation. Der Lift überwindet 140 Höhenmeter. Zurück ins Tal geht es entweder relativ steil durch den dichten Wald am Lift entlang oder zunächst sehr flach auf einem Waldweg hin zu einem breiten Hang. So kommt man auf Pistenlängen von 800 m oder 1200 m. Die Schneesituation im Wald ist etwas schwierig, obwohl es eine Beschneiungsanlage gibt. Abends ist der Hang beleuchtet.
Das wohl interessanteste und auch größte Skigebiet der heutigen Auswahl findet man am Bouřňák bei Mikulov. Die Lage am Südrand des Osterzgebirges ist spektakulär und bietet eindrucksvolle Aussichten. Außerdem ist das Ski fahren hier noch relativ günstig. Aus Deutschland kommend kann man entweder kostenpflichtig in der Nähe des Berggipfels parken oder nach einer Umrundung des Berges kostenlos im Tal in Mikulov. Insgesamt sechs Schlepplifte, von denen zwei allerdings eher für Anfänger gedacht sind, erschließen das Skigebiet. Vier Pisten mit rund 260 m Höhenunterschied führen vom Gipfel mit unterschiedlicher Schwierigkeit in Richtung Mikulov. Der steile Haupthang, eine der steilsten Abfahrten im Erzgebirge, ist nur 700 m lang, während die gemütlichste Abfahrt, eine der längsten im Erzgebirge, über 2,5 km lang ist. Am Südhang Richtung Hrob befindet sich eine weitere variantenreiche Abfahrt, die auf 920 m Länge 220 m Höhenunterschied aufweist. Aufgrund der ungünstigen Lage und eingeschränkter Beschneiungsmöglichkeiten sind die Schneeverhältnisse oft nicht optimal bzw. sind nur einige Abfahrten und Lifte geöffnet. Mehrere Einkehrmöglichkeiten und Beleuchtung am Haupthang sind vorhanden.