So, wir machen jetzt mal Winter. Wenn es draußen schon nicht mit dem Schnee klappt, dann wenigstens im heutigen Fenster. Schon 2009, 2010 und 2013 waren wir Ski fahren. Inzwischen haben wir ein paar neue Pisten ausprobiert, die wir hier vorstellen möchten. Wir warten allerdings dringend auf Schnee, damit es bald einen fünften Teil dieser Serie geben kann.
Wir beginnen ganz im Westen mit dem Kegelberg in Erlbach im Vogtland. In einer Höhe zwischen 565 m und 750 m befinden sich insgesamt elf unterschiedliche Pisten, darunter die angeblich steilste in Sachsen, und drei Lifte. Eigentlich sind es aber nur zwei lange Pisten (850 m und 700 m) und ein langer Doppelschlepplift (700 m). Ein kleiner Lift dient für Anfänger oder für die erste Fahrt vom Parkplatz zur Kasse, ein weiterer bringt die Skifahrer oben am Berg noch ein winziges Stück weiter hinauf. Die relativ steile Hauptpiste am Lift ist beschneit und beleuchtet. Die noch etwas längere Piste im Wald kann ebenfalls beschneit werden. Zwischen den Pisten gibt es zahlreiche Verbindungen, so dass man immer wieder unterschiedliche Varianten fahren kann. Die Abenteuerroute „Luchs“ für mutige Kinder hält ein paar Überraschungen bereit, während die Skiroute „Kamikaze“ direkt an der tschechischen Grenze wirklich anspruchsvoll ist. Verpflegungsmöglichkeiten gibt es an Berg- und Talstation.
Nur einen Katzensprung entfernt auf der anderen Seite der Grenze, ganz in der Nähe von Klingenthal, liegt das Skigebiet Bublava (Bleiberg, 802 m) . Hier gibt es ganze sechs Lifte, davon drei lange Schlepplifte und einen Vierersessellift. Die vier Hauptpisten in allen Schwierigkeitsgraden sind zwischen 400 m und 1000 m lang. Dazu kommen zahlreiche Varianten und Verbindungen zwischen den Pisten. Fast das ganze Skigebiet wird beschneit. Auf mehreren Pisten wird täglich Nachtski angeboten, so dass die Öffnungszeiten hier zu den umfangreichsten im ganzen Erzgebirge zählen. Es gibt mehrere Einkehrmöglichkeiten an den Talstationen der Lifte sowie eine auf dem Berg. Geparkt werden kann direkt an der Piste. Zum Skigebiet gehören außerdem zwei weitere Lifte in Stříbrná, die allerdings nicht mit den anderen verbunden sind.
Das wohl modernste Skigebiet im Erzgebirge ist erst im letzten Jahr am 1028 m hohen Plešivec (Pleßberg) bei Abertamy entstanden. Drei Vierersessellifte (zwischen 500 m und 1500 m lang) erschließen acht lange und breite Pisten - insgesamt 12 km. Damit steht es den ganz in der Nähe gelegenen Fichtelberg und Keilberg in fast nichts nach. Die längste Piste ist bei 306 m Höhenunterschied 1820 m lang. Es sind aber auch Pistenkombinationen mit einer Abfahrtslänge von 2,5 km möglich oder, unter gelegentlicher Zuhilfenahme der Arme, sogar 4,25 km. Das ist im Erzgebirge einzigartig. Spektakulär ist die schwarze Piste „Jitka“, die bei 905 m Länge 248 m Höhenunterschied aufweist. Es gibt ein großes Kinderskigebiet, mehrere große Parkplätze in direkter Pistennähe und das wohl beste Leihmaterial, was man sich vorstellen kann. Das Restaurant auf dem Gipfel stößt schnell an seine Grenzen. Aber es gibt weitere Verpflegungsmöglichkeiten. Fast alle Pisten sind beleuchtet und beschneit. Eine weitere Piste ist in Bau.
Ein ganzes Stück weiter östlich, in der Nähe von Seiffen, befindet sich das Skigebiet Klíny. Hier gibt es einen Dreiersessellift (610 m lang), zwei Schlepplifte und einen Kinderlift. Die längste der fünf Pisten ist 850 m lang und hat 140 m Höhenunterschied. Während der Hang im oberen Teil sehr breit und eher flach ist, wird es unten eng und schmal. Dort ist es dann etwas anspruchsvoll zu fahren. Das Skigebiet ist komplett beschneibar, wobei die beiden Nebenpisten im unteren Teil dabei gelegentlich etwas zu wenig Schnee abbekommen. Auch Nachtski ist möglich. Der Einstieg ins Skigebiet erfolgt von oben. Dort befinden sich an der Straße Parkplätze, die aber oft nicht ausreichen. Ausreichend ist dafür der Kiosk an der Bergstation.
Wir kommen wieder zurück nach Deutschland, zum östlichsten der heute vorgestellten Skihänge. Der befindet sich in Geising „An der Wache“. Am breiten Hang mit traumhaftem Blick auf den Ort Geising und den Geisingberg bringen hier zwei Schlepplifte (550 m und 610 m lang) und ein Kinderlift die Skifahrer nach oben. Große Abwechslung bietet der Hang nicht. Dafür ist er der günstigste hier in der Übersicht. Auch er verfügt über Beschneiung, Flutlicht und Kiosk. Geparkt werden kann direkt am Lift. Man darf sich überraschen lassen, ob der Parkautomat in Betrieb ist.
Wer die vorhergehenden Teile der Serie gelesen hat, wird feststellen, dass wir schon einmal am Keilberg, dem mit 1244 m höchsten Berg des Erzgebirges, waren. Der hat jedoch sein Gesicht in den letzten Jahren komplett verändert. War man damals noch auf uralte gefährliche Schlepplifte angewiesen, sind inzwischen alle Pisten durch moderne, teils mit Schutzhaube versehene, Sessellifte erschlossen. Auf der Nordseite wurde eine weitere Brücke über die Straße gebaut und somit eine neue 1500 m lange Piste in den unteren Teil des Skigebiets geschaffen. Die größte Veränderung befindet sich allerdings seit letztem Winter auf der Südseite. Hier entstand parallel zur alten Naturabfahrt eine moderne breite Piste - mit 2950 m Länge die längste durchgehend fahrbare und mit dem mit Abstand größtem Höhenunterschied (490 m) im Erzgebirge. So richtig gut zu fahren ist sie aber nicht: im oberen Teil viel zu flach und im unteren sehr steil. Der alte Einersessellift wurde durch einen Vierersessellift ersetzt (2168 m lang). Die Pistenlänge am Keilberg beträgt damit nun 18,2 km.