Prof. Dr. Heiner Rindermann 2009 in Oxford, Präsentation "Enhancement of cognitive competence" auf dem Symposium "Cognitive Enhancement". | Prof. Dr. Heiner Rindermann 2010 in Belo Horizonte, Präsentation "Why some nations are so smart? Lessons learned from international intelligence research useful for furtherance of abilities in developing countries". |
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1972 - 1976 | Grundschule in Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Schwaben | |
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1976 - 1982 | Gymnasium in Ludwigsburg | |
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1982 - 1985 | Gymnasium in Sinsheim, Baden-Württemberg, Abitur | |
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1986 - 1995 | Studium der Psychologie (und in Nebenfächern ein- bis zweisemestrig Philosophie, Ethnologie, Soziologie, Medizin, Politologie und Altphilologie) in Heidelberg | |
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1995 | Promotion in Psychologie | |
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11/2005 | Venia Legendi für das Fach Psychologie, Habilitation an der Universität Landau (Gutachter: Prof. Dr. M. Schmitt, Prof. Dr. R. S. Jäger und Prof. Dr. M. Eid) |
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1988 - 1993 | Wissenschaftliche Hilfskraft bei Prof. Dr. Manfred Amelang, Institut für Psychologie, Heidelberg | |
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1994 - 1999 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der LMU München bei Prof. Dr. Kurt A. Heller, Institut für Pädagogische Psychologie | |
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1999 - 2007 | Wissenschaftlicher Assistent an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Abteilung Methodik, Diagnostik und Evaluation |
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2001 | Gastprofessor in Graz (Karl-Franzens-Universität, b. Prof. Dr. A. Neubauer, Differentielle Psychologie) | |
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2003 - 2004 | Vertretung einer Professur für Pädagogische Psychologie an der Universität Kassel | |
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2004 - 2006 | Vertretung eines Lehrstuhls für Erziehungswissenschaften an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken | |
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2006 - 2007 | Vertretung einer Professur für Erziehungswissenschaft an der Universität Paderborn | |
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2008 - 2010 | Professur für Evaluation und Methodik der Entwicklungspsychologie, KFU Graz | |
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seit 2010 | Professur für Pädagogische und Entwicklungspsychologie an der TU Chemnitz |
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2007 | Verleihung des William-Stern-Preises für hervorragende innovative Arbeiten auf dem Gebiet der Persönlichkeitspsychologie durch die Fachgruppe Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) | |
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2010 | Fellow der Association for Psychological Science (APS) für “sustained outstanding contributions to the science of psychology”. | |
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2016 | Medalla Nacional de Sobredotación Intelectual (Mexican National Award of Giftedness) durch Centro de Atención al Talento (CEDAT), Mexiko. |
In den letzten Jahren wurde wiederholt Kritik an Forschungsarbeiten und öffentlichen Aussagen von Prof. Rindermann geäußert. Innerhalb des Institutes für Psychologie hat ein intensiver und sorgsamer Austausch des Kollegiums aller Professor:innen (Prof. Rindermann eingeschlossen) stattgefunden, in dessen Ergebnis wir gern folgende Punkte zur Kenntnis geben möchten:
Die Freiheit der Wissenschaft ist in Deutschland aus historischen Gründen zu Recht in hohem Maße vom Gesetzgeber geschützt. Das bedeutet, dass innerhalb dieses Rahmens nach wissenschaftlichen und ethischen Kriterien jede:r Wissenschaftler:in eigene Forschung betreiben und öffentlich kommunizieren kann. Zu forschen und sich zu äußern bedeutet aber auch, sich mit kritischen Positionen reflektiert auseinanderzusetzen. Es bedeutet, die Grenzen der eigenen Arbeit und deren Interpretationsmöglichkeiten verantwortungsvoll zu setzen und zu kommunizieren. Es bedeutet weiterhin, dass es Widerspruch zu eigenen Arbeiten geben kann und auch muss, wenn Befunde potentiell missverständlich oder verzerrend kommuniziert werden.
Im Ergebnis der institutsinternen konstruktiven Diskussion stimmten alle beteiligten Personen zu, dass Wissenschaft als erkenntnisgeleitetes aufklärerisches Unternehmen sich an Kriterien rationalen Denkens, also an Empirie, Argumentation und Logik orientieren sollte und nicht an außerwissenschaftlichen, etwa politischen Kriterien. Dies gilt insbesondere in als umstritten geltenden Themenfeldern und unter Bedingungen gesellschaftlichen, medialen und institutionellen Drucks und asymmetrischer Machtverteilung.
Alle Personen einschließlich Prof. Rindermann klären sich dazu bereit, Befunde aus dem jeweiligen Forschungskontext differenziert auch vor dem Hintergrund sich widersprechender Lehrmeinungen zu kommunizieren, eigene Meinungen deutlich als solche zu kennzeichnen und Arbeiten nicht in einer Weise oder in Medien zu kommunizieren, die rassistischem oder sonst ethisch kritisierbarem Gedankengut Vorschub leisten.
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Der gelb unterlegte Absatz (Wissenschaft orientiert an wissenschaftlich-aufklärerischen Kriterien und nicht an politischen oder ökonomischen etc., Machtneutralität), den ich vorgeschlagen hatte, wurde leider von den Kollegen und Kolleginnen nicht als zustimmungsfähig betrachtet.
Zu meinen wissenschaftstheoretischen Positionen siehe Publikationen von mir unten.
Kurz: Wissenschaft ist ein erkenntnisorientiertes Unterfangen mit dem Ziel, Wahrheit zu beschreiben, neue Wahrheiten zu finden und diese weiterzugeben. Darin muss sie sich an Kriterien rationalen Denkens, also epistemischer Rationalität, orientieren.
„Wissenschaft ist gefährlich, wir müssen sie an die Kette legen, ihr einen Maulkorb umbinden.“ (Weltaufsichtsrat Mustapha Mond in Aldous Huxleys Schöne neue Welt von 1932)
Huxley, A. (1978/1932). Schöne neue Welt. Frankfurt: Fischer.
Rindermann, H. (2006). Wissenschaftliche Auseinandersetzung als Merkmal epistemischer Rationalität. Erwägen-Wissen-Ethik (Ethik und Sozialwissenschaften), 17(2), 313–321.
Rindermann, H. (2007). Epistemische Rationalität und Reflexion als normative Grundlagen institutionalisierter Wissenschaft. Erwägen-Wissen-Ethik (Ethik und Sozialwissenschaften), 18(1), 51–54.
Rindermann, H. (2009). Reflexive Rationalität als Grundlage der Wissenschaft. In H. R. Yousefi & Ch. Dick (Hrsg.), Das Wagnis des Neuen. Kontexte und Restriktionen der Wissenschaft. Festschrift für Klaus Fischer zum 60. Geburtstag (S. 61–90). Nordhausen: Traugott Bautz.
Rindermann, H. (2018). Cognitive capitalism: Human capital and the wellbeing of nations. Cambridge: Cambridge University Press. Chapter 9.1 An Epistemic Rationality Approach to Research, pp. 211–215.
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