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National Model United Nations
NMUN
National Model United Nations 

Tagebuch

NMUN 2019: Von Washington bis New York

Tag 13 (28.3.): Auf Wiedersehen NMUN

Und so schnell vergeht die Zeit. – Am heutigen Morgen wird uns klar, die Simulation ist erfolgreich abgeschlossen. All die Arbeit, die wir innerhalb der halbjährigen Vorbereitung investiert haben, haben wir in den letzten vier Tagen intensiv angewendet. Nach verdientem, langem Ausschlafen bis in die späten Morgenstunden gehen einige von uns die Stadt erkunden. Zum Beispiel spazieren wir durch den Central Park und gehen gemütlich Frühstücken. Andere unternehmen etwas mit Delegierten verschiedener Universitäten, neugewonnen Freunden, die sie innerhalb der letzten Tage kennengelernt haben. Am frühen Nachmittag kleiden wir uns zum letzten Mal auf dieser Reise nach der Kleiderordnung Western Business Attire. Blazer angezogen, Krawatte gebunden und schon sind wir bereit für die offiziellen Abschiedsfeier. Dort schätzen mehrere Sprecher unser Engagement und ermutigen uns in unserem politischen Interesse.  Des Weiteren wird die Entwicklung des Internets, der Weltraumerkundung und der künstlichen Intelligenz als die großen Fortschritte und zugleich Herausforderungen der Menschheit herausgestellt. Der geschäftsführende Direktor von NMUN Michael Eaton betont: Unsere Unterstützung der UN zeige, dass die UN ihren populistischen Kritikern in der Zukunft entgegenhalten könne, sowie sozialen Progress und besseres Leben von Vernachlässigten unterstützen könne. Der Professor Chaldeans Mensah, Präsident von NMUN bedankt sich bei uns dafür, dass wir die Hoffnung von Multilateralismus aufrechterhalten. Schließlich verrät uns Generalsekretär Philippe Antes eine Frage, die er sich immer wieder stelle: Was ist die größte Herausforderung der Menschheit? --- Seine Antwort: “Paradoxer Weise die Menschheit selbst.“ Vertrauen ineinander sei alles, was wir bräuchten, um gemeinsame Ziele besser zu erreichen.

Stolz blicken wir am Abend darauf zurück, dass wir mit unseren 5 Position Paper Awards und einem Award als „Outstanding Delegation“, als verhältnismäßig beste deutsche Universität die Simulation in Erinnerung behalten können. Heute Abend gehen wir zum Abschied in gesammelter Mannschaft zu dem Delegates Ball. Morgen steht dann für den Großteil der Delegation bereits der Rückflug nach Deutschland. Wir blicken auf eine fantastische, lehrreiche und tolle Zeit zurück, sind aber froh, dass wir eine Ruhepause nach den sehr anstrengenden Tagen bekommen.

Tag 12 (27.3.): Chemnitz erneut mit Sensationserfolg

Der entscheidende Tag der Simulation, an dem wir erneut in zwei langen Sitzungen im Endspurt alles geben mussten. Nachdem am Tag zuvor oder in den ersten Stunden des heutigen Tages die Working Paper als Resolutionsentwürfe (Draft Resolution) akzeptiert wurden, mussten diese nun nicht gegenüber den anderen Delegierten in der jeweiligen Arbeitsgruppe sondern allen Delegationen im Plenum verteidigt werden. Hier ist es nämlich möglich Änderungsanträge (amendments) einzubringen.

In der letzten Sitzung des Tages ging es dann in die Abstimmung (voting procedure). Während der Wunsch stets ist die Resolutionsentwürfe einstimmig (by acclamation) anzunehmen, erfolgt meist die einfache Mehrheitsabstimmung (placard vote). Dabei ist es möglich sich zu enthalten oder für bzw. gegen die Resolution zu stimmen. Nachdem über alle Entwürfe abgestimmt wurden, ging es sogar in einigen Komitees noch zum zweiten Thema der Agenda. Pünktlich zum Ende der zweiten Sitzung des Tages wurde schließlich nach der letzten Motion gefragt: A motion to adjourn the meeting until NMUN 2020 (die Sitzung bis zum März 2020 zu unterbrechen).

Danach blieb nur noch die spannende Frage nach dem diesjährigen Preisen: wir freuen uns überschwänglich dieses Jahr nicht nur fünf Position Paper Awards (für die Vorbereitung in fünf der neun Komitees) bekommen zu haben, sondern zudem noch als gesamte Delegation mit dem höchstmöglichen Award, dem „Outstanding Delegation Award“, ausgezeichnet worden zu sein. Dieser bewertet die Vorbereitung und Leistung während der Simulation für alle Delegierten und ist mit am meisten Prestige verbunden. Damit gehört die TU Chemnitz nicht nur weltweit zu den besten Delegationen, sondern ist in diesen Kategorien die beste Delegation Deutschlands. Morgen gibt es dann noch die offizielle Abschlusszeremonie und den Delegates Ball. Genügend Zeit, um die fantastischen Erfolge noch gebührend zu feiern. Nur so viel sei bereits gesagt: es ging bereits in die erste Bar, um anzustoßen.

Wie verlief der letzte Tag?

GA1: Mit wenig Schlaf starteten wir den Tag. Simultan arbeitend in drei verschiedenen Arbeitsgruppen war es für uns als zwei Delegierte eine sportliche Leistung hin und her zu wechseln und dabei trotzdem für die aufschlussreichen Ideen der Draft Resolutions 120% geistig anwesend zu sein. Glücklich und erschöpft konnten wir unsere Ideen zur nachhaltigen, sicheren und friedvollen Nutzung von nuklearer Energie und Cyber Security zur Sicherung von nuklearen Anlagen vor Cyber-attacks, in die Resolutionen einbringen. Dies sind Vorschläge, um den unerlaubten Zugang von spaltbarem Material, beispielsweise durch Terroristen, zu verhindern. Letztlich konnten wir die Ideen, in Zusammenarbeit mit anderen Delegierten, in Resolutionsentwurf 3, 5 und 7 verteidigen. Diese wurden in der Voting-Procedure von dem versammelten GA1-Komitee als Resolutionen angenommen.

GA2: Nach einem äußerst strapaziösen, aber durchaus erfolgreichen Dienstag, ging es an diesem Mittwoch bereits Richtung Ziellinie. Der Schlafmangel hielt uns nicht davon ab, noch einmal zu Höchstform aufzulaufen. Wir konnten alle unsere Preambular und Operative Clauses erfolgreich während der Fusionierung diverser Working Paper verteidigen und letztendlich alle Resolutionsentwürfe zusammen mit unseren Mitstreitern einbringen. Während der anschließenden formal Session konnte Jens eine überzeugende Rede für die Delegation halten. Zum Ende dieser Sitzung wurden alle Entwürfe durch die Delegierten mit großer Mehrheit akzeptiert. In der letzten formalen Session dieses Tages wurde kurz das nächste Thema auf der Agenda, ‘Knowledge Transfer for Sustainable Development’, eröffnet und während der Reden wurde Jens zum Page bestimmt. Im Anschluss erwarteten wir mit großer Spannung die Bekanntgabe der Peer Awards und der Positions Paper Awards. Ohne mit übertriebenen Erwartungen an eine mögliche Auszeichnung in den Tag gegangen zu sein, waren wir umso glücklicher, als unsere Delegation als eine der besten für das eingereichte Position Paper auserkoren wurde. Dabei spürte man förmlich, wie die Anspannung von Nadja abfiel und sich augenblicklich in eine gesunde Portion Euphorie verwandelte. Jens verhielt sich gedämpft freudenerfüllt wie immer. Als Belohnung für unsere Mühen durften wir ein Zertifikat entgegennehmen und dieses bei nächster Gelegenheit an Jakob abgeben.

GA3: Die Nacht war kurz und doch waren wir hoch motiviert am letzten Tag der offiziellen Sitzungen der Konferenz unsere Working Paper mit den anderen Ländern zu besprechen und die Ideen zu präzisieren. Unsere gestern entworfenen Inhalte und Sätze konnten wir in den einzelnen Gruppen komplett verteidigen und ausbauen. In unserer heutigen Rede unterstrichen wir noch einmal die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Ländern um ein “Climate for Peace” zu erreichen. Außerdem gingen wir auf die Notwendigkeit für den Ausbau von Technologie in Form von verschiedenen Messageservicen ein. Diese sollen dabei helfen, den Informationsfluss über Krankheiten und wie man diese vorbeugen kann zu ermöglichen. Des Weiteren setzen wir uns dafür ein, dass das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) die Datensammlung ausbauen soll, damit der Ausbruch und die Verbreitung von Krankheiten früher erkannt werden kann. Der Ausbau von Programmen zur Bekämpfung von Hungersnöten war ein weiteres wichtiges Thema, welches wir in die Resolutionen einbringen konnten. Der Konferenztag neigte sich dem Ende und so wurden über die acht entstandenen Draft Resolutionen per namentlicher Abstimmung, also durch Heben des Landesnamenschildes, akzeptiert und in drei von diesen konnten wir unsere Ideen miteinbringen. Erschöpft, aber zufrieden mit dem Ergebnis, haben wir die Konferenz für dieses Jahr geschlossen, um sie im nächsten Jahr bei NMUN 2020 weiterzuführen.

UNESCO: Heute hat das Komitee in der letzten heißen Phase die Anmerkungen der Direktorin zu ihren Working Paper eingearbeitet und die Formatierungen überarbeitet. Mit den regionalen Ansätzen zur Bekämpfung von Extremismus mittels Bildung und einem starken Fokus auf den afrikanischen Kontinent hat das Working Paper der Delegierten es dann auch sehr schnell zur Draft Resolution gebracht und wurde zusammen mit den beiden anderen Draft Resolutions des Komitees verabschiedet, womit die UNESCO drei Resolutionen verabschieden konnte. Auch der letzte Tag im Komitee wurde von allen Beteiligten mit inspirierenden Reden gefüllt und innerhalb der informellen Sitzungen durch eifriges Arbeiten und Diskutieren ergänzt. Müdigkeit konnte man den Delegierten nicht ansehen und so ging es auch noch ins zweite Thema hinein, sodass auch zum Schutz von Kulturerbe in Konfliktzonen von der Delegierten noch eine Rede gehalten wurde und vor lauter Arbeitseifer innerhalb einer Stunde zu diesem Thema auch ein Working Paper eingereicht wurde. Die Arbeitsmoral wurde vom gesamten Plenum über die Simulation hinweg stets hochgehalten.  

UNEA: Der heutige Tag kann, ohne zu übertreiben, als historisch bezeichnet werden. Unsere Delegation konnte nicht nur den Grundstein zu internationalen Verhandlungen über ein Abkommen hinsichtlich nachhaltiger Plastikproduktion,-konsumtion und -wiederverwertung legen, sondern nahm an der ersten Simulation der UNEA teil, die gleich zwei Themen bearbeiten konnte. Rückblickend auf das erste Thema konnten wir unsere Ideen und die Interessen des Senegals in drei Resolutionen unterbringen. Diese umfassten zum Beispiel die Erhöhung des Umweltbewusstseins bei jungen Menschen, die Etablierung eines Zero Plastic Pollution Networks sowie einer Konvention, welcher die Mitgliedstaaten freiwillig beitreten können. Leider konnte keine dritte Rede gehalten werden, da wir auf der Rednerliste zu Beginn des Tages auf Platz 80 standen und nur noch zwei Stunden Zeit verblieben. Allerdings konnten wir die Arbeit der letzten Monate sowie die Verhandlungen während der Simulation mit einem Award für unser Position Paper beenden, worüber wir uns enorm freuten.

COP: Nachdem gestern gleich vier Working Paper gemergt wurden, standen diese vier Working Groups nun vor der anspruchsvollen Aufgabe die über 50 Operative Clauses zu korrigieren, sortieren und integrieren - und das in unter 50 Minuten in einer schätzungsweise 50-60 Mann starken Gruppe. Dabei konnten wir unsere Operatives erfolgreich einbringen und kurz vor der Deadline das umfangreichste Working Paper einreichen, welches auch als Draft Resolution angenommen wurde. Auch in der unseren anderen Working Group konnte ein gemergtes Paper eingereicht werden. Außerdem konnte ein Delegierter eine Rede halten. Am Ende der letzten Sitzung konnten 6 Resolutionen durch die Conference of Parties verabschiedet werden, darunter auch eine mittels roll call (namentliche Abstimmung). In den Resolutionen setzten wir uns für den Ausbau des Durban Forums für Capacity Building ein und dafür bereits vorhandene Informationen zu Capacity Building für die ländliche Bevölkerung in Entwicklungsländern zugänglich zu machen.

HRC: Heute hat die Sitzung angefangen mit der ersten Korrektur unseres Working Paper, welches später als Draft Resolution „by acclamation“ angenommen wurde. In die Resolution konnten durch Morray fünf „Preambular Clauses“ und vier „Operative Clauses“ eingebracht werden. Die vier Tage waren insgesamt sehr anstrengend, aber auch lehrreich und eine großartige Erfahrung. Dabei war es besonders schön in einem kleinen Komitee zu sitzen, wo man schnell enge Kontakte knüpfen kann.

C-34: Trotz der langen Sitzung am Dienstag, waren alle Delegationen motiviert ihre Working Paper fertigzustellen und in der Abstimmung als Draft Resolution zu verabschieden. Doch um zu diesem Punkt zu gelangen folgten zähe Verhandlungen um Zusammenschlüsse verschiedener Position Paper mit ähnlichen Ideen zu einen. Während sich die Gruppe um Tabea mit einer anderen zusammenschloss, arbeiteten die beiden Gruppen, an denen Charlotte beteiligt war, allein an ihrer finalen Resolution. Im Abstimmungsverfahren wurden alle 12 eingereichten Working Paper als Draft Resolution akzeptiert. Die verbleibenden 30 Minuten wurden genutzt, um mit dem neuen Thema “Fehlverhalten von Peacekeepern” zu beginnen. Dieser erfolgreiche Tag wurde von einer letzten Rede durch Tabea abgerundet, bevor die Versammlung bis zum nächsten Jahr beigelegt wurde.   

UNHCR: Bereits am Morgen war deutlich, dass alle sichtlich erschöpft waren von den vergangenen Tagen voll von Verhandlungen, Ideen entwickeln und Resolutionen schreiben. Trotzdem sammelten wir nochmal alle Kräfte und arbeiteten die letzten Änderungen in unsere Resolutionen ein. Drei Arbeitsgruppen entschieden sich, ihre Entwürfe zusammenzuführen, sodass dem Komitee schließlich sieben Resolutionen, hauptsächlich zu den Unterthemen Bildung, Sensibilisierung, ökonomische Förderung und Inklusion und Förderung von Staaten der Afrikanischen Union vorlagen. Die Delegation konnte ihre Ideen in zwei dieser Resolutionen einbringen. Während der Abstimmung wurde es noch einmal spannend, als von einem Delegierten gefordert wurde, einen Absatz in Resolution 5 besonders hervorzuheben. Hierbei besteht das Risiko, dass dieser Absatz komplett gelöscht wird, wenn sich das Komitee gegen die Hervorhebung entscheidet. Die Delegation konnte sich noch in einer Rede dazu positionieren, und letzten Endes wurde der Absatz entfernt. Schließlich wurden aber alle Resolutionen angenommen, und so wurde die diesjährige Sitzung des UNHCR ganz im „Spirit of the United Nations“ beendet.

Tag 11 (26.3.): Der Höhepunkt der Verhandlungen

Dienstag ist nicht nur der Höhepunkt, sondern auch der mit Abstand schwierigste und längste Tag in den Verhandlungen. Die ersten Sitzungen in den Komitees begannen schon früh am morgen. In den meisten Gruppen wird zunächst von den Vorsitzenden Betreuern in den Komitees (Dais) Rückmeldung zu den bisher eingereichten Arbeitspapieren gegeben. Dabei wird angemerkt, wo die zukünftige Resolution noch zu vage ist, ob alle einzelnen Forderungen dem Mandat des Komitees entsprechen oder die formale Struktur mit der einer Resolution der Vereinten Nationen übereinstimmt. Die Resolutionen bestehen im Prinzip aus zwei Teilen: in den einleitenden Paragraphen (Preambulatory Clauses) wird der Rahmen für die Resolution gesetzt. Hier werden bestehende Abkommen und Verträge, bereits verabschiedete Resolutionen oder allgemeine Aussagen betont und in Erinnerung gerufen. Dieser Teil basiert auf reiner Recherche. Der Zweite Teil der Resolution besteht aus den Paragraphen, die nach konkreten Handlungsschritten verlangen (Operative Clauses). Im Rahmen der Möglichkeit, die das Komiteemandat zulässt, sollen Appelle und Arbeitsanweisungen an Institutionen der Vereinten Nationen gegeben oder die Mitgliedsstaaten zu einem bestimmten Verhalten ermutigt werden. Basierend auf eigener Recherche und den Wünschen des eigenen Landes ist hier eine große Transferleistung gefragt. 

Nach dem Feedback gilt es erneut die eigenen Forderungen zu verbessern und zu verteidigen. Insbesondere durch die parallele Mitarbeit an mehreren Resolutionen eine große Herausforderung. Nach einer kurzen Mittagspause wurde der Prozess fortgesetzt. Zunehmend nimmt dabei auf die Möglichkeit des Zusammenlegens von Resolutionen (merging) konkrete Gestalt an. Bei diesem Prozess werden zwei Arbeitspapiere zusammengeführt, um Dopplungen zu vermeiden und gemeinsame Themen in einer künftigen Resolution unterzubringen. Auch der zweite Entwurf wird an den Dais gesendet, dessen Zustimmung es Bedarf, um den Status eines offiziellen Entwurfes einer Resolution zu erhalten. Dabei sind Durchhaltevermögen, Flexibilität und Fingerspitzengefühl gefragt. Während die offiziellen Sitzungen erst kurz vor Mitternacht endeten und wir teilweise noch zu weiteren inoffiziellen Verhandlungen in den Räumen blieben, standen bis tief in die Nacht finale Strategiegespräche an. Zudem wurden an den letzten Reden gefeilt. Morgen kommt das große Finale: die Abstimmung über die einzelnen Resolutionen (voting procedure) und die Vergabe der Preise (Awards) für unsere Leistungen.

Was passierte in den einzelnen Komitees?

GA1: An dem sogenannten "Melt–Down–Tuesday" arbeiteten Lisa und Zhilin konzentriert in den Working Groups um Draft Resolutions einzureichen. Dabei liegt bei einer Gruppe der Fokus auf die Integration von der Meinung der Least Developed Countries in dem Kontext der nuklearen Abrüstung. Die andere Gruppe, in der wir uns als Senegal einbringen, beschäftigt sich mit Cyber Security im Zusammenhang mit der nuklearen Abrüstung. Nachdem viele Delegationen zwar einige Ideen mitgebracht hatten, zeigte sich heute, dass die Umformulierung in Resolutionen eben nicht ganz so einfach ist. Hier wurde von vielen Ländern die Hilfe von uns in Anspruch genommen.

GA2: Nadja hat innerhalb ihrer Working Group die Untergruppe gewechselt und hier einen Operative Clause zum Thema Erweiterung von Bildungsprogrammen im Bereich Energie einbringen können. Außerdem hat die Delegation eine Rede gehalten und steht für den morgigen Tag bereits auf der Rednerliste. Jens verteidigte die bisher in seine Working Group eingebrachten Ideen und hat in Kooperation mit anderen Delegierten weitere Operatives u.a. zum Thema “Mini-Grids” und Finanzierungsvorschläge zu dieser und den bereits bestehenden Ideen entwickelt.

GA3: Wie die Sitzungen der anderen großen Komitees begaben wir uns um 8.30 Uhr in den Konferenzraum um die letzten Arbeiten an unseren Working Papern vorzunehmen. Wir hatten zunächst eine knappe Stunde um unsere Ideen auszuarbeiten, mit Delegierten verschiedener Länder darüber zu diskutieren und präzise Anweisungen für Nebenorgane der Vereinten Nationen zu formulieren. Nachdem wir die ersten Entwürfe der Working Paper eingereicht hatten, haben wir unsere zweite Rede gehalten um unsere Ideen für den Senegal und “the Future We Want” vorzustellen. Nach dieser inspirierenden Ansage arbeiteten wir die Verbesserungen des Direktors ein und waren glücklich, als die Ideen des Senegals gut ankamen und sich andere Länder in diesen wiederfinden konnten. Der Tag endete damit, dass wir den zweiten Entwurf beim Direktor einreichen konnten und weitere Reden hörten.

UNESCO: Erneut kann im UNESCO Komitee ein erfolgreicher und produktiver Tag verzeichnet werden, sowohl auf Gruppen als auch individueller Ebene. Eine Rede und eine Motion später, hat die Arbeitsgruppe der Delegierten mit zwei weiteren Gruppen fusioniert und bereits eine Stunde vor Sitzungsende den Entwurf eingereicht. Dabei war das Arbeitsklima in dem etwas kleineren Komitee wie bereits in den vorherigen Tagen sehr entspannt und ermöglichte eine sehr gute Zusammenarbeit mit anderen Ländern.

UNEA: Verhandeln, verhandeln, verhandeln - so lässt sich das Motte des längsten Tages der Simulation für unsere Delegation in der UNEA wohl am besten beschreiben. Wir mussten unsere Positionen nicht nur gegen die wenigen, aber dafür zielgerichteten Einwände und Nachfragen verteidigen, sondern auch eines unserer Working Papers in ein anderes implementieren. Da wir zu Beginn des Tages sehr weit hinten auf der Speakers Listen standen, mussten wir uns während den nicht nur den anderen Redner zu hören sondern auch etwas Geduld mitbringen. Als Vorletzter Redner des Tages konnten wir schließlich unsere Positionen zum Thema Mikroplastik in den Ozeanen den anderen Delegierten eindringlicher präsentieren.

COP: Bei uns ging es heute daran, die in die zwei Working Groups eingebrachten Ideen zu verteidigen und auszuarbeiten. Es wurde viel diskutiert und ausgetauscht. Nachdem die erste Korrekturrunde des Working Papers der Knowledge Transfer Gruppe bis zum Abend dauerte, konnten die wenigen erforderlichen Änderungen schnell umgesetzt werden. Kurz vor dem Ende der letzten Sitzung wurden noch mehrere Merger von Working Papers ausgehandelt, was morgen noch einmal zu zeitintensiven Verhandlungen führen wird - aber wir sind bestens vorbereitet.

C-34: Nachdem Charlottes Idee vom Vorsitzenden der Sitzung als sehr gut hervorgehoben wurde, scharrten sich bald viele aus der Arbeitsgruppe um sie, um von ihrem Wissen und ihren Tipps zu profitieren. Charlotte half natürlich bereitwillig aus und konnte dabei noch einige weitere Ideen im Paper unterbringen. Währenddessen schaffte auch Tabeas Arbeitsgruppe sich mit einer anderen Gruppe nach mehrstündigen Verhandlungen zu einigen und ein Working Paper einzureichen. Bei der formellen Sitzung lief es für Senegal sehr gut. Es konnten drei Motions eingebracht werden und nach einer Rede vor dem Komitee gab es sehr viel Lob und Zuspruch anderer Delegationen.

HRC: Die heutige Sitzung hat mit einer Rede begonnen. Kurz danach rief der Dias unsere Working Group mit Sponsoren von Angola, Cote d'Ivoire, Democratic Republic of the Congo, Japan und Senegal für die erste Korrektur nach vorne. Nach einem harten Arbeitstag konnte das Working Paper schließlich noch zur zweiten Korrektur eingereicht werden.

UNHCR: Im Komitee zeigten sich heute nach zahlreichen Stunden fleißiger Arbeit und Diskussion vor allem die Themen Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Wissensaustausch mit bestehenden Resettlement-Staaten, um das Programm auf mehr Staaten in der Welt zu erweitern, sowie Bildungsinklusion und ökonomische Förderung von umgesiedelten Flüchtlingen, um bestehende Resettlement-Programme zu verbessern. Die Delegation konnte dazu mit einer Rede und mehreren Ideen in zwei Resolutionsentwürfen beitragen, sowie die Arbeit des Komitees als Nachrichten-Bote unterstützen.

Tag 10 (25.3.): 30 Sekunden für die Ewigkeit

Der heutige Vormittag startete für uns mit zahlreichen Vorverhandlungen in den Arbeitsgruppen, die sich bereits gestern gebildet hatten. Auch der offizielle Verhandlungstag (mit vier bis fünf Stunden je nach Komitee) hatte es in sich. Hier galt es die eigenen Lösungsvorschläge in den Working Papern (ersten Ideenpapieren) unterzubringen und den anderen Delegationen schmackhaft zu machen. Je nach Ausgangslage verfolgten wir dabei unterschiedliche Strategien. Dazu dienen zum einen die offiziellen Teile der Sitzungen, in denen Reden vor dem gesamten Plenum gehalten und Länderpositionen erklärt werden und zum anderen die inoffiziellen Verhandlungen, wo in kleinen Gruppen über Details diskutiert wird. Zusätzlich lässt sich über Motions (mündliche Verfahrensanträge) Einfluss auf den Verlauf der einzelnen Sitzungen nehmen. Dabei ist gutes Timing, Vorbereitung und auch ein wenig Glück entscheidend, um sich in den bis zu 193 Delegationen großen und damit fast 400 Delegierten besetzten Komitees zu behaupten. 

Der Abend hielt jedoch noch einen ganz besonderen Höhepunkt parat: eine Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Zum ersten Mal in der Geschichte von National Model United Nations hatte je ein Delegate jeder Universität die Möglichkeit vor alle anwesenden Delegierten zur Umsetzung eines der Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals (SDGs)) zu sprechen. An dem Pult, an dem sonst der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Präsidenten oder Staatschefs stehen konnte die "Jugend" ihre Sicht zu Umsetzung der insgesamt 17 Ziele vortragen. In einer kurzen Rede - aber dafür auf großen Leinwänden übertragen - wurde der Beitrag der TU Chemnitz von UN Web TV  für die Ewigkeit festgehalten.  Wie gut, dass Daniela im Namen der Delegation eine ausgezeichnete Rede hielt, die sich der Umsetzung von SDG 4 (Bildung für alle) widmete. Zurück im Konferenzort wurden die Ergebnisse der Verhandlungen analysiert und Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen. Erst um drei Uhr nachts fielen die letzten Delegierten ins Bett...keine Minute zu früh, da es für uns in sieben Stunden bereits wieder losgeht. 

So verlief unser zweiter Tag in den Komitees: 

GA1: Die Delegation konnte heute sich in einer der größten Working Groups integrieren. In dieser kooperieren wir mit Ländern wie China, Frankreich und Russland bezüglich nuklearer Abrüstung. Als Repräsentanten der senegalesischen Regierung bemühen wir uns mittels Änderungsvorschlägen um die vollkommene Abrüstung und friedliche Nutzung von Nuklearenergie, um einen Beitrag für die globale Gesellschaft zu leisten.

GA2: Die Delegation konnte die heutige Sitzung mit der ersten Rede eröffnen und hat sich in der darauf folgenden informellen Sitzung in zwei verschiedenen Working Groups eingefunden. Die erste Working Group behandelt u.a. die Implementierung von Online Plattformen zum Best Practice Sharing und Wissenstransfer bezüglich erneuerbarer Energie zwischen UN Member States. Die zweite Working Group setzte sich mit der Frage der Förderung erneuerbarer Energien auseinander. Hierbei konnten durch unsere Komiteemitglieder mehrere eigene Ideen und Vorschläge zur Umsetzung von sog. Off-Grid Projekten und zur Förderung von “Clean Cooking Solutions” in die vorläufige Resolution eingebracht werden.

GA3: Mit dem Schlusswort, dass morgen um spätestens 10 Uhr die ersten Working Paper eingereicht werden müssen, gingen wir nach einer erfolgreichen zweiten Sitzung und sehr zufrieden aus dem New York West Konferenzraum. Da wir unsere erste Rede halten und zwei Motions bringen konnten, wollten viele Delegationen mit uns zusammenarbeiten. Daher waren wir schnell Teil wirklich ideenreicher Gruppen und freuen uns auf die morgigen fruitful discussions.

UNHCR: Noch bevor die Sitzung offiziell begann, versuchten die Ersten Arbeitsgruppen zu finden. Zunächst herrschte Chaos, doch nach zahlreichen Diskussionen konnten sich einige Gruppen zusammenfinden, die sich auf gemeinsame Themen für die zu schreibenden Resolutionen geeinigt hatten. Ein paar der Delegierten im Komitee waren allerdings scheinbar äußerst unzufrieden mit der Agenda, weshalb sie versuchten, das Thema vorzeitig zu beenden. Die Delegation konnte sich in einer Rede dagegen aussprechen und letzten Endes stimmte das Komitee gegen den Vorschlag. So konnten die bereits gesammelten Ideen in den Arbeitsgruppen weitergeführt werden, um morgen früh den ersten Resolutions-Entwurf einzureichen.

C-34: Bereits zu Anfang der heutigen Sitzung konnten wir unsere erste Rede halten, die sehr gut bei den anderen Delegierten ankam. Daraufhin formten sich Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen. Nun galt es Ideen vorzustellen, ähnliche miteinander in Einklang zu bringen und bestehende zu verteidigen. Dies ist uns bis jetzt in drei Arbeitsgruppen gelungen.

UNEA: Nachdem wir die dritte Rede in der heutigen Committee Session erfolgreich halten konnten und positive Rückmeldung der anderen Delegationen bekamen, platzierte unsere Delegation ihre Ideen bereits in zwei Working Papern. Eine unserer Arbeitsgruppe konzentriert sich dabei auf Umweltbildung, während die andere eine nachhaltige Produktionsweise fokussiert. Nun beginnt eine spannende Phase; es gilt unsere Operative Clauses gegen Einwände zu verteidigen und unsere Positionen dem Plenum über Reden zu vermitteln.

HRC: Die heutige Sitzung verlief relativ entspannt; kurz nach seiner ersten Rede konnte unser Delegierter seine Working Group sofort organisieren und deren Ideen in ein Working Paper einarbeiten. Der Delegierte schaffte es auch heute eine Motion durchzusetzen. Unsere Working Group konnte ihr Working Paper für die erste Korrektur an den Dias schicken.

UNESCO: Die heutige Arbeit im UNESCO Komitee war sehr dynamisch und produktiv. Die Delegierte hatte erneut die Möglichkeit eine Rede zu halten und konnte ihre Ideen erfolgreich in zwei Working Papers unterbringen und diese auch schon zur Korrektur einreichen.

COP: Nachdem gestern kurz vor dem Ende der ersten Sitzung die Agenda festgelegt wurde, konnten heute die Verhandlungen zum Thema “Capacity Building for Combating Climate Change in Developing Countries” beginnen. Dabei konnten wir in zwei Arbeitsgruppen, welche unter anderem zu den Themen “knowledge transfer” und “best practice sharing” working paper verfassten, einbringen. Außerdem konnte eine Rede gehalten werden, in der die Vorschläge den anderen Delegierten präsentiert werden konnten. Morgen müssen dann die entworfenen Operatives verteidigt und gegebenenfalls angepasst werden und eventuell am Integrieren der verschiedenen Working Paper ineinander gearbeitet werden.

 

Tag 9 (24.3.): „We are here because we care”

Die ersten Sonnenstrahlen zeigten sich am morgendlichen New Yorker Himmel und schon liefen die letzten Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Reden wurden noch einmal durchgesprochen, letzte strategische Vorbereitungen getroffen und weitere Position Paper gelesen. Beim gemeinsamen Frühstück im Cascade stärkten wir uns mit Pancakes, Wraps und Omeletts für die bevorstehende erste Sitzung der Konferenz. Am frühen Nachmittag wurde jedes Komitee noch einmal persönlich von Jakob gebrieft, damit wir die Technische Universität Chemnitz voller Stolz und Zuversicht repräsentieren können. Danach verschafften wir uns einen Überblick über die Lage der Konferenzräume in denen die einzelnen Komitees in den nächsten Tagen arbeiten würden. Nun war es endlich soweit: 30 Minuten bis zur Eröffnungszeremonie und schon kamen andere Delegationen auf uns zu, um sich über die verschiedenen Themen und die Agenda zu unterhalten. So konnten wir einige Kontakte knüpfen und uns zum ersten Mal auf der Ebene der Diplomatie bewegen. Mit einer inspirierenden Rede begrüßte uns María Fernanda Espinosa Garcés, derzeitige Vorsitzende der Generalversammlung der Vereinten Nationen und machte deutlich wie wichtig die Ideen von Jungdiplomaten sind und sie deren Umsetzung gerne unterstützt. Mit dem Appell ¨Wir sind alle gleich, wir sind alle Menschen, wir sind die Vereinten Nationen¨ wurde die National Model United Nations Konferenz 2019 vom NMUN Secretary-General Herrn Felipe Ante eröffnet. Nachdem alle Komitees ihren Platz im jeweiligen Konferenzraum eingenommen hatten, erklärten die Vorsitzenden nochmals alle wichtigen Abläufe der Konferenz. Wir, die wir perfekt vorbereitet ins Rennen geschickt wurden, benötigten diese Einführung selbstverständlich nicht und so nutzten wir die Zeit, die ersten Nachrichten an potenzielle Kooperationspartner zu verfassen. Während wir einige gute Partner finden konnten, gab es auch viele, die mangelndes fachliches Wissen mit Visitenkarten kompensieren mussten. So waren nach der ersten Unterbrechung unsere Taschen prall gefüllt mit kleinen knallbunten Kärtchen. Der erste Tag der Konferenz war für alle Delegierten sehr aufregend und so einige fanden sich zusammen, um die erste Nachtschicht einzulegen, um den folgenden Tag und die aufkommenden Diskussionen vorzubereiten.

 

(Autorinnen/ Autoren: Caro & Martin)

Doch was erlebten die einzelnen Komitees?

GA1: Der GA 1 beschäftigt sich mit Themen der Entrüstung und internationalen Sicherheit und anderen globalen Herausforderungen. Nach kurzer Einführung, freute sich die Delegation direkt als vierter Redner vortragen zu können. Danach kam es in den Informal Session zu ersten Informationsaustausch. Und kurz darauf wurde auch die Agenda auf 2. Thema “Nuclear Disarmament and International Peace” festgelegt, gefolgt von Thema 1 und 3. Nun besprachen wir in den späten Abendstunden die Strategie für den morgigen Tag.

GA2: Das Second Committee hat die Agenda innerhalb kurzer Zeit und einer größeren Suspension verabschiedet mit der Reihenfolge 3,2,1. Dadurch wird das Thema "Ensuring Access to Affordable, Reliable, Sustainable, and Modern Energy for All" zunächst diskutiert. Die Delegierten konnten eine Motion einbringen und sind für die nächste Session auf der Rednerliste. Eine erste große Working Group der Afrikanischen Union hat sich bereits gefunden, in welcher der Senegal vertreten ist.

GA3: Die Agenda wurde bei der General Assembly Third Committee, welche humanitäre, soziale und kulturelle Themen bespricht, sehr schnell festgelegt. Anschließend tauschten wir uns mit anderen Delegierten über unsere Ideen zum Thema ¨Strengthening Humaitarian and Disaster Relief Assistance¨ aus und erste Arbeitsgruppen bildeten sich.

COP: In der Conference of the Parties der United Nations Framework Convention on Climate Change, welche sich intensiv mit dem Klimawandel beschäftigt, hat man sich kurz vor Ende des ersten Tages auf die Reihenfolge 2,3,1 festgelegt. Das heißt, dass wir in den nächsten Tagen hauptsächlich über das Thema ‘Capacity-Building for Combating Climate Change in Developing Countries’ debattieren werden. Von uns wurde eine Motion gebracht aber für einen Platz auf der Rednerliste hat es zunächst nicht gereicht. Es wurden viele Kontakte geknüpft, mit denen wir heute Abend noch fleißig schreiben werden, um morgen früh bestens vorbereitet in die zweite Session zu starten.

UNESCO: Auch in der UNESCO wurde die Agenda in kürzester Zeit gesetzt und auf das Thema “Extremism Prevention by Education” festgelegt, worauf auch sofort die Rede zum Thema gehalten wurde, begleitet von einer Motion mit der Bitte für eine kurze Unterbrechung der formalen Sitzung, um in die lebhafte Diskussion der informellen Sitzung einzutauchen. Obwohl sich bereits eine größere Working Group gefunden hat, ist der Senegal weiter auf der Suche nach weiteren motivierten Partnern.

C-34: Bei dem Special Committee of Peacekeeping Operations, das sich mit allen Aspekten der UN-Friedensmissionen auseinandersetzt, wurde eine Delegierte des Teams gleich zu Anfang als Page ausgewählt und war nun damit betraut Notizen zwischen den Delegation hin und her zu schicken. Das Festlegen der Agenda dauerte im Komitee etwas länger und es wurde sich erst ungefähr 15 Minuten vor Ende geeinigt. Das Thema lautet nun “Mainstreaming Gender in Peacekeeping Operations”. Für die nächste Sitzung sind wir weit oben auf der Rednerliste und einige Kontakte zu anderen Delegierten wurden auch schon geknüpft.

HRC: Während der Festlegung der Agenda kam unser Delegierter im UN-Menschenrechtsrat als sechster Redner an die Reihe. Nach kurzer Zeit wurden die Themen in der Reihenfolge 1,2,3 festgesetzt. Auch zwei Motions und eine Rede konnten während der ersten Sitzung eingebracht werden. Morgen geht es dann weiter mit dem ersten Thema “Equitable Access to Safe Drinking Water as a Human Right”.

UNHCR: Das Hohe Flüchtlingskomissariat der Vereinten Nationen ist zuständig für den Schutz und die Rechte Geflüchteter, Zwangsvertriebener und Staatenloser sowie die Bereitstellung humanitärer Hilfe. Gleich zu Beginn konnte die Delegation eine erste Rede zur Agendasetzung halten und so auch schnell mögliche Kooperationspartner finden. Die Meinungen über die Relevanz der Themen gingen innerhalb des Komitees jedoch weit auseinander, weshalb die Agenda erst kurz vor Ende der Sitzung angenommen werden konnte. Ab morgen wird der UNHCR nun über Möglichkeiten der Kapazitäts-Stärkung von Resettlement-Staaten diskutieren.

UNEA: In der United Nations Environmental Assembly, welche als Entscheidungsgremium des United Nations Environmental Programmes die Leitlinien der Umweltpolitik der Vereinten Nationen festlegt und der Generalversammlung beratend zu Seite steht, wurde nach vergleichsweise langen und zähen Verhandlungen während des Agenda Settings die ursprünglich gesetzte Reihenfolge beschlossen: 1,2,3. Somit wird nun hauptsächlich das Thema “Adressing Marine Plastic Litter and Microplastics” behandelt. Zwar konnten heute noch keine Motions eingebracht oder Reden gehalten werden, dafür steht die Delegation nun auf dem dritten Platz der morgigen Rednerliste.

 

Tag 8 (23.03.): Can you feel it?

Als wir heute Morgen aufstanden wurde uns zum ersten Mal bewusst, wie nah die Konferenz ist. Worauf wir uns seit Oktober mit viel Schweiß und der ein oder anderen Träne vorbereitet haben, hat uns plötzlich in der Realität eingeholt. Langsam realisieren alle, dass wir in weniger als 24 Stunden bereits in harten Verhandlungen um die Themen stehen werden, die wir auf dieser Konferenz ansprechen wollen. Selbstverständlich baut diese Aussicht einen gewissen Druck auf, doch gleichzeitig sind wir auch zuversichtlich, dass unsere harte Arbeit der letzten Monate und besonders die intensive Vorbereitung in Washington Früchte tragen werden.

Damit wir erholt und voller Energie in den bevorstehenden Verhandlungsmarathon starten können, absolvierten wir heute keine Termine mehr. Stattdessen nutzen wir die Zeit, um unsere Köpfe bei einem Spaziergang durch den Central Park freizubekommen, oder bestaunten die Werke namhafter Künstler wie Paul Klee oder Wassily Kandinsky im Guggenheim Museum. Doch wer meint, dass wir heute nur Spaß hatten, den wollen wir eines Besseren belehren. Nach der wohl verdienten Pause wurden ohne zu zögern weiter Reden geübt und Verhandlungsstrategien erarbeitet. Während der Verhandlungen in den einzelnen Komitees werden sich Gruppen der verschiedenen Länder bilden, die zusammen an Lösungen für die angesprochenen Probleme arbeiten. Bei bis zu 193 Mitgliedern in einem Komitee will dabei vorher gut überlegt sein, wer sich für eine Zusammenarbeit eignet und an wen man seine Zeit besser nicht verlieren sollte.

Am Nachmittag zogen wir dann von unserem Hotel in Koreatown ins Sheraton direkt am Times Square um und plötzlich waren wir mitten im Geschehen! Überall um uns herum wuselten Delegationen aus aller Welt. Man konnte kaum eine Minute an einem Platz verharren, ohne Gefahr zu laufen, dass man direkt von NMUN-Pullover-tragenden, jungen Menschen angesprochen wurde, welche noch bevor die Versammlung überhaupt losging, alles über unsere Delegation und unsere Ziele erfahren wollten. Wie ausgehungerte Haie zogen sie ihre Kreise in der Lobby des Sheratons, sichtlich aufgeregt angesichts der bevorstehenden Konferenz. Doch wir sind keine kleinen Fische, gaben uns gekonnt diplomatisch und verwiesen freundlich darauf, dass morgen alle Zeit für Gespräche und Verhandlungen sei.

Mittlerweile sind alle Zimmer bezogen, die Laptops schon längst wieder aufgeklappt und die Vorbereitung ist auf der Zielgeraden. Man kann förmlich in der Luft spüren, wie Spannung und Vorfreude auf das bevorstehende Ereignis steigen. Möge die Konferenz beginnen, wir sind bereit!

 

 

 

 

 

 

 

(Autorinnen/ Autoren: Charlotte & Patrick)

Tag 7 (22.03.): Die Konferenz kann beginnen!

Vom Rieseln des Regens geweckt starteten wir heute mit einem ausgiebigen Frühstück in unserem Hotel in der Stadt. Hoch motiviert und bestens gekleidet begaben wir uns am Morgen auf den Weg zu unserem ersten Termin bei der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). Dort wurden wir sehr herzlich von Andrea Ellen Ostheimer (Leiterin des KAS-Büros New York), Victoria-Charlotte Browning (wissenschaftliche Mitarbeiterin) und Sebastian Borchmeyer (wissenschaftlicher Mitarbeiter) empfangen. Hier bekamen wir zunächst eine „tour de horizon“ über die verschiedenen Standpunkte und Schwerpunkte der Stiftung, die unter anderem Demokratie, Freiheit und Menschenrechte umfassen. Passend zu unseren Vorbereitungen sprachen wir auch über die Agenda 2030 und die Sustainable Development Goals, aber auch über den Prozess der Akkreditierung der KAS in den Vereinten Nationen (VN). Bevor wir unsere Fragen zu den deutsch-amerikanischen Beziehungen, den Lebensläufen der Referenten und der Arbeit der KAS in Westafrika und vor allem im Senegal gestellt haben, gingen wir gemeinsam in die senegalesische Vertretung bei den Vereinten Nationen. Dort hatten wir sehr spontan die Ehre mit dem Botschafter Cheikh Niang zu sprechen. Die Einleitung zum Senegal, die die Geschichte und aktuelle Situation im Senegal umfasste, hatten wir alle bereits verinnerlicht, aber dennoch war es gut, diese noch einmal persönlich vom Botschafter zu hören. Der Fokus auf die Toleranz der Religionen im Senegal, die Friedensmissionen und die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit seinen Nachbarstaaten zeigte uns, dass wir ein Land vertreten werden, welches eines der fortschrittlichsten Länder weltweit im Bezug auf die Gleichberechtigung der Frauen ist und welches viel Wert auf Gleichheit und Gerechtigkeit legt. Hier konnten wir unsere letzten Fragen zu den Themen stellen, mit denen wir uns während der Konferenz beschäftigen werden. Ohne Pause sind wir zurück zu der KAS, von wo aus wir direkt zu der EU-Delegation bei den Vereinten Nationen gelaufen sind. Dort wurden wir von Adebayo Babajide, Minister Counsellor, Development, Macroeconomic, Trade, in einem der Meetingräume empfangen, welcher uns von der Rolle und dem Mandat der Delegation erzählt hat. In der weiteren Diskussion ging es unter anderem um einzelne Komitees und ihre Teilnehmer und das Vorgehen der Kommunikation in der Delegation.

Nach den drei wirklich hilfreichen und informativen Terminen ging es für uns in die etwas verspätete Mittagspause. Gesättigt und etwas erschöpft im Hotel angekommen, hieß es für uns Laptops an und gedanklich in die Rolle eines senegalesischen Diplomaten schlüpfen, um die letzten Vorbereitungen für die Konferenz zu treffen. Auf vier Zimmer verteilt wurden die letzten Feinschliffe an unseren Ausarbeitungen vorgenommen: das gegenseitige Vorstellen der geschriebenen Reden, das Überlegen von Strategien, das Wiederholung der Mandate der Komitees und das Lesen von Position Papern sind nur einige Beispiele dafür, wie wir den Freitagnachmittag, -abend und -nacht verbracht haben. Doch die Hotelbetten und der Ausblick auf das Abendessen, den wohlverdienten Schlaf und natürlich die Konferenz, die bereits übermorgen beginnt, lassen uns freudig auf die nächsten Tage blicken.

(Autorinnen/ Autoren: Janina & Tom)

Tag 6 (21.03): Hello United Nations

In aller Frühe ging es heute aus der Unterkunft in Washington los. Bereits um 5.30 Uhr quälten wir uns erneut mit allem Hab und Gut durch den Nieselregen Washingtons in Richtung der Union Station, um von dort mit dem Bus die vierstündige Fahrt nach New York anzutreten. Während einige noch vor Abfahrt durch den Bahnhof schlenderten, um sich als erste mit einer Tasse heißem Kaffee oder Tee zu versorgen, ergriffen andere ihre Chance während eines kurzen Stopps an einer Raststätte. Nach der Ankunft in New York ging es auch gleich wieder hinaus in den Regen, der seit Washington nicht abgeebbt war. 20 Minuten lang zogen wir unsere Koffer über die Bürgersteige New Yorks, den Massen an Fußgängern und den beständig tieferwerdenden Pfützen ausweichend. Im Hotel, in welchem wir die nächsten 2 Nächte schlafen, wurden fix die Koffer abgestellt und dann in Grüppchen auf der Suche nach einem günstigen und deftigen Mittagessen ausgeschwärmt, wobei N.Y.C uns mit seiner kulinarischen Vielfalt einen Bärendienst für Bärenhunger erwies. Nach dieser Stärkung und einigen Minuten erneutem Feilen an den Reden für die Simulation, brachen wir voller Vorfreude in Richtung des UN Hauptgebäudes auf, um dort mittels einer Führung Einblicke in die Säule der internationalen Diplomatie zu erhaschen. Unter anderem konnten wir eine Tagung zum Welt Down Syndrome Tag aus nächster Nähe verfolgen. Zu den Höhepunkten der Führung zählten Besuche im Sicherheitsrat, dem Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) und der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Dabei schossen wir natürlich auch den ein oder anderen Schnappschuss für die Nachwelt. Auch beim Nachhauseweg ins Hotel regnete es noch weiter. In Freude auf ein großes gemütliches Zimmer kamen wir aber schnellstmöglich wieder in der Unterkunft an, um uns weiter für die Simulation vorzubereiten. 

 

 

 

 

 

 

(Autorinnen/ Autoren: Daniela & Lisa)

Tag 5 (20.03.): Visions and Values

Je näher die Simulation rückt, desto kürzer werden die Nächte, denn es müssen Reden perfektioniert und Strategien besprochen werden. Trotz dieser Strapazen standen wir heute Morgen pünktlich, in unseren stylischen Businessklamotten und zum Teil durch Erkältung leicht angeschlagen, bereit, unseren letzten Tag in Washington noch einmal intensiv zur Vorbereitung zu nutzen. Der erste Termin führte uns zur Weltbank, wo wir herzlich von Sri-Ram Aiyer, ehemaliger Director bei der Weltbank, begrüßt wurden. Auf eine sehr sympathische Weise und im ständigen Kampf gegen den Laptop – dieses Teufelswerk moderner Technik – gab der ältere Herr einen spannenden Einblick in die Arbeit der Weltbank und seinen Beitrag und Erfahrungen insbesondere in Cap Verde und Südkorea. Die anschließende Pause bis zum zweiten Termin im "International Food Policy Research Institute" nutzen wir nicht nur für eine kurze Mittagspause, sondern vor allem, um an unseren Reden weiterzuarbeiten. Wir scheuten uns auch nicht auf offener Straße unsere Rhetorik zu schulen. Schließlich gilt es jede Möglichkeit zu nutzen, die sich neben unserem gut gefüllten Programm bietet.

Für den zweiten Termin wurden wir in dem modernen Gebäude des "International Food Policy Research Institutes (IFPRI)" mit Kaffee und Tee empfangen. Obwohl wir von unseren Studiengängen her fachfremd im Bereich Agrarwirtschaft waren, freute sich die Chefin der Afrikaabteilung Tsitsi Makombe sehr unsere bunte Gruppe zu diesem außerordentlich wichtigen Thema zu informieren und unsere vielen Fragen präzise und umfangreich zu beantworten. Zudem gab es von Taylor Katarlah aus der Kommunikationsabteilung von IFPRI eine umfangreiche Einführung zu der weiteren Arbeit des Institutes. Während der gesamten Diskussion und darüber hinaus herrschte eine sehr angenehme Atmosphäre.

Zurück im AirBnB bei der all abendlichen Lagebesprechung erreichte uns eine Mail von Sri-Ram Aiyer, in der er sich noch einmal herzlich für das Gastgeschenk aus Deutschland bedankte. Nur leider habe er von der mitgebrachten Schokolade nicht viel gesehen, da seine Frau sie direkt aufgegessen habe. Dieser Mann wird uns allen immer in Erinnerung bleiben. Während in Deutschland nun schon alle schlafen, sitzen wir noch unermüdlich über unsere Laptops gebeugt, denn auch in diesem Jahr wird die TU Chemnitz wieder zu den Besten gehören. Morgen geht es bereits um halb sechs Richtung New York für den zweiten Teil unserer Reise. Gute Nacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

(Autorinnen/ Autoren: Tabea & Charlotte)

Tag 4 (19.03.): Terminarmageddon

Nach dem arbeitsreichen Abend des Vortages war die Nacht für viele von uns entsprechend kurz. Und dennoch stand uns ein langer Tag bevor, der gleich drei interessante Termine bereit hielt - auf dem Tagesplan standen heute die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), die Deutsche Botschaft und das Peace Tec Lab. Wie am Vortag fuhren wir gegen 9 Uhr mit der U-Bahn zunächst zum Gebäude der KAS, das sich mitten im Botschaftsviertel befindet. Nach unserer Ankunft wurden wir von Elmar Sulk, einem Projektmanager der KAS, empfangen, welcher nach einer kleinen Stärkung mit Kaffee und Keksen einen Input zum Thema “Trends in den USA in transatlantischer Perspektive” gab und sich anschließend gemeinsam mit weiteren Mitarbeitern unseren zahlreichen Diskussionsfragen stellte. Diese behandelten unter anderem die Aufgaben der KAS, die aktuelle politische Lage in Amerika, die transatlantischen Beziehungen und Ausblicke auf zukünftige politische Entwicklungen.

Im Anschluss an diesen spannenden Termin ging es für die Delegation per Uber weiter in Richtung Nordwesten - zur Deutschen Botschaft in Washington, D.C. Diese befand sich einst auch in den Reihen der anderen Vertretungen, wurde jedoch in den 1960er Jahren an den neuen Standort an der Reservoir Road versetzt. Seit 1964 residiert der Botschafter in einem zeitlosen Bau aus Glas und Stahl, entworfen von Egon Eiermann im Stil des Bauhauses. Nach unser Ankunft erwartete uns wie gewohnt eine Sicherheitskontrolle, nach der wir uns in den Friedrich-Wilhelm von Prittwitz und Gaffron Konferenzraum begaben, wo wir auf den Leiter der Kommunikations- und Kulturabteilung der Deutschen Botschaft, Holger Mahnicke, trafen. Mahnicke berichtete uns von seinem Werdegang und seiner Arbeit als Diplomat und ging ausführlich auf die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten ein und stellte unter anderem das Projekt “Wunderbar Together” der Deutschen Botschaft anlässlich des “Year of German-American Friendship” vor. Daneben wurde auch die im April anstehende Sicherheitsratspräsidentschaft Deutschlands bei den Vereinten Nationen und die damit verbundenen Erfordernisse eindringlich beleuchtet. Auch Mahnicke beantwortete detailliert unsere Fragen und lieferte interessante Denkanstöße. Nach einem Abschiedsfoto begaben wir uns - erneut per Uber - zum PeaceTech Lab, einem Start-Up Unternehmen, welches zum United States Institute of Peace gehört. Dort stellten uns Kelly Hoye und Zelius Teixera verschiedene Anwendungsgebiete von PeaceTech, also Technologie, die dabei helfen soll Konfliktpotentiale zu verringern, Stabilität zu fördern und zum Friedensprozess beizutragen, vor. Mit vielen neuen Informationen zur Anwendung von PeaceTech, zum Beispiel zu Hala Systems, einer App zur Frühwarnung vor Luftangriffen in Krisengebieten, oder zur Online Hate Speech Action, schlossen wir diesen Termin mit einer kurzen Fragerunde und einer Führung durch das PeaceTech Lab ab.

Nach diesem ereignisreichen Nachmittag begaben wir uns nach einem individuellen Abendessen zum Haus zurück, wo wir uns alle zur Auswertung des heutigen Tages und zur Planung der kommenden Aktivitäten zusammensetzten. Anschließend nahmen wir uns Zeit, um uns individuell in den Komitees auf die Konferenz vorzubereiten - Recherche zu UN-Themen, Reden schreiben und Position Paper anderer Universitäten lesen, stand auf dem Plan. 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Autorinnen/ Autoren: Judith & Patrick)

 

Tag 3 (18.03.): Zeit für einen Machtwechsel                                                                      

Am sonnigen Montag früh sind wir alle im Business Outfit, pünktlich um 9.10 Uhr los gelaufen zur Metro Station Georgia Avenue. Gespannt und gut aussehend liefen wir durch die Washingtoner Innenstadt zu unserem ersten Termin: Dem Internationalen Währungsfonds (IWF), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, Schwester-Institution der Weltbank. Dieser ist zuständig für makroökonomische Stabilität der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, sowie für Wirtschaftswachstum und Bekämpfung von Armut.

                                                               Bild 1: The White House - this is our future

Wir zückten unsere Pässe und brachten die Sicherheitskontrollen hinter uns, und wurden anschließend im Konferenzraum mit Kaffee und Gebäck begrüßt. Frau Katherine Baer, eine hochrangige Mitarbeiterin des IWF empfing uns im wunderschönen zweiten Gebäude des Hauptquartiers. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde begann auch schon die spannende Diskussion: Von der Entstehungsgeschichte des IWF, dem Aufbau und der Struktur sowie Handlungsweise bis hin zu Hintergrundinformationen wurden in einer lockeren Atmosphäre verschiedenste Themen angesprochen. Dabei wurde jede Frage zur vollsten Zufriedenheit beantwortet. Nachdem Besuch im IWF machten wir uns auf den Weg zum Weißen Haus vor welchem wir einige gemeinsame Fotos der Delegierten, der Komitees sowie der Delegation machten.

Unser zweiter Termin führte uns ins Wilson Center, das sich nicht nur geografisch gesehen mittig zwischen dem weißen Haus und dem Kapitol des Kongresses befindet. Auch in seiner ideologischen Ausrichtung ist für das Forschungszentrum politische Unabhängigkeit oberstes Gebot. Der Think Tank hat zum Ziel, Brücken zu schlagen zwischen der akademischen Fachwissensproduktion und dem praktischen Alltag der Politik. Dazu sollen verschiedenste Veröffentlichungen und Veranstaltungen den Dialog und Wissensaustausch anregen. Passend zu unserem Fokus bei der Konferenz empfing uns das Africa Program des Wilson Centers, repräsentiert zum einen durch Ms. Hannah Akuiyibo, Program Associate des Africa Programs, die mit ihrem umfangreichen Fachwissen zur Region Westafrika eine spannende Perspektive auf politische Fragen geben konnte. Zum anderen wurden interessante persönliche Erfahrungen durch Laurie Ohlstein und Lindsay Swisher, zwei ehemalige Freiwilligendienstleistende, die mit dem Peace Corps Programm der amerikanischen Regierung mehrere Jahre im Senegal verbracht haben mit uns geteilt. Sie konnten uns aus erster Hand von ihrer Erfahrung und dem Leben im Land berichten. Besonders spannend war es für uns dabei, die stundenlangen Internet-Recherchen der letzten Monate mit lebensnahen Berichten zu den Verhältnissen vor Ort abgleichen zu können und zu hören, welche Probleme die Menschen im Senegal beschäftigen. Im Anschluss an den Termin begaben wir uns zum Haus zurück, um das neu erlangte Wissen in unsere Vorbereitungen auf die Konferenz einfließen lassen zu können. Heute standen die Reden für die Agenda und die ersten Reden zu den einzelnen Themen in den Komitees im Vordergrund. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild 2 & 3: Gruppenfoto vor dem White House und im Wilson Center

(Autorinnen/ Autoren: Henriette & Zhilin)

Tag 2 (17.03.): Sightseeing in Washington

Bild 1: Die Delegation vor dem See des Potomac River

Der Tag startete mit warmen Waffeln, Kannen voller Kaffee und motivierten Delegierten die nach dem Frühstück an ihren Reden für die Konferenz schrieben. Nach der intensiven Arbeitsphase fuhren wir mittags in die Innenstadt von Washington, um uns dem Kulturprogramm des heutigen Tages zu widmen. Die Sightseeingtour konzentrierte sich auf die ¨National Mall¨, den meistbesuchten Park der USA mit unzähligen Gedenkstätten und Wahrzeichen der Stadt. Jakob gab uns bei der Tour einen Überblick über die geschichtlichen Hintergründe der Gedenkstätten. Auf dem Weg zum Washington Monument gingen wir an den Museen des Smithsonian Institutes vorbei und bestaunten anschließend den 169,3 Meter hohen Obelisken. Aus der Ferne konnten wir einen Blick auf das Weiße Haus erhaschen, bevor wir dem World War II Memorial unsere Aufmerksamkeit widmeten. Anschließend erklärte uns Jakob die Hintergründe zum Vietnam Veterans Memorial und führte uns zum Lincoln Memorial, das zu Ehren des 16. Präsidenten der Vereinigen Staaten von Amerika errichtet wurde und vor dem Martin Luther King seine historische Rede „I Have a Dream“ hielt. Die Tour ging dann weiter zum Korean War Memorial und endete am Martin Luther King Nationaldenkmal am Tidal Basin, einem künstlich angelegten See des Potomac River. Nach dem interessanten Rundgang besuchte ein Teil der Gruppe das National Museum of African Art. Besonders sehenswert war dabei die Sonderausstellung „Good as Gold: Fashioning Senegalese Women“, in der ausgewählte Schmuck- und Kleidungsstücke von Frauen ausgestellt waren, welche Eleganz und Prestige symbolisieren. Am Abend traf sich die Delegation im Wohnzimmer zu einer weiteren NMUN-Sitzung. Hierbei wurde der Ablauf des folgenden Tages beim Internationalen Währungsfonds und dem Woodrow Wilson International Center for Scholars besprochen und weitere Vorbereitungen zur Simulation getroffen. Trainiert und wiederholt wurden das Formulieren der Preambular und Operative Clauses und die Verteidigung der eigenen Ideen während der Konferenz. Bei einer kurzen Arbeitspause genossen zudem einige Delegierten zusammen ein grünes Bier am St. Patrick’s Day. Morgen können die offiziellen Termine beginnen!

 

Bild 2: Judith, Janina, Jakob, Henriette und Charlotte (v.l.n.r.) vor dem National Museum of African Art

 

 

Bild 3: Ausschnitt aus der Ausstellung ¨Good as Gold: Fashioning Senegalese Women¨

 

 

 

(Autorinnen/ Autoren: Carolin & Morray)

Tag 1 (16.03.): "Teamwork makes the dream work"

Bereits am frühen Morgen machten wir uns von verschiedenen Orten auf den Weg nach Washington. Ob mit Bus, Bahn oder Auto, die vierstündige Fahrt von New York und die dreistündige Fahrt von Philadelphia wurden unterschiedlich genutzt. Zur Auflockerung gab es in der Pause die ein oder andere Yogaübung.

Bild 1: An der Raststätte wurden Jens und Janina aktiv und begaben sich mal in etwas exotischere Positionen als das Sitzen.

An der Union Station waren wir gegen 13 Uhr schon fast komplett und ein paar U-Bahn-Stationen später haben wir uns in unserem Airbnb zusammengefunden. Auch wenn wir einen kleinen Moment auf die Kombination für die Tür warten mussten, um auch wirklich hinein zu gelangen, waren wir froh bei bestem Wetter angekommen zu sein.

Bild 2: Motiviert vor der Unterkunft in Washington.

Nach einem gemeinschaftlichen Rundgang lief die Zimmerverteilung sehr entspannt ab und jeder hat einen Schlafplatz gefunden, mit mehr oder weniger Raum für das Gepäck in unterschiedlichsten Größen. Die erste Besprechung über das Programm der nächsten Tage, die Vorbereitung der Konferenz und das abendliche Menü, welches zusammen zubereitet wird, war der Start für unser gemeinsames Abenteuer! Die ersten Aufgaben waren schnell verteilt und während wir diese Zeilen schreiben, wird schon der nächstgelegene Supermarkt von der dazu eingeteilten Gruppe geplündert. Unser Starfotograf Jakob hat kurz zuvor unsere Gruppe im besten Licht in Szene gesetzt.  Die Unterkunft, in der wir für die nächsten Tage residieren, macht einen liebenswerten Eindruck und wir freuen uns auf viele anstehende Exkursionen und Termine. Am Abend haben wir zudem zum Auftakt gemeinsam gekocht und gegessen, um anschließend mit der intensiven Vorbereitung auf die Simulation zu beginnen. Bis weit nach Mitternacht hörte man dabei Tastaturen klackern, Kugelschreiber über Papier gleiten und Ideen durch den Raum fliegen.

(Autorinnen/ Autoren: Janina & Jens)