Von Malta bis Dresden - Erfahrungsberichte von der Arbeit mit Flüchtlingen
10:30 - 11:30
Inhalt
Trotz jahrelanger Verhandlungen über ein einheitliches europäisches Asylsystem klaffen die Lebensrealitäten für von Flüchtlingen in verschiedenen europäischen Mitgliedstaaten erheblich auseinander. Besonders die kleine Länder an den Außengrenzen der EU sind überfordert angesichts massenhafter Flüchtlingsaufkommen und fehlender Solidarität der übrigen Staaten der EU. So ist es keine Seltenheit, dass Menschen, die die Gewaltexzesse im eigenen Land sowie die Strapazen meist lebensgefährlicher Fluchtversuche überlebt haben monatelang in gefängnisähnlichen Sammelstellen auf ihr Asylverfahren warten, ohne die ihnen zustehenden rechtlichen Mittel zu erhalten. Dazu kommen oft Anfeindungen durch die Bevölkerung und Diskriminierung von Seiten der Behörden sowie der Polizei und der Grenzschutzargentur Frontex. Doch wer nun denkt, dass die Lebensverhältnisse für Flüchtlinge in wohlhabenden Ländern wie Deutschland weniger restriktiv sind, der sollte sich diesen Vortrag anhören.
Referentin
Ines Kanzler erlebte in ihrer Praxis als Rechtsberaterin und Mitarbeiterin in deutschen Asylbewerberheimen sowie während ihrer 2-wöchigen Reise in die Flüchtlingslager von Malta in vielfacher Weise, wie Flüchtlinge von Seiten der Behörden im Stich gelassen wurden. Zuhörende könne authentische Schilderungen aus dem Leben von Menschen erwarten, die sich für die Menschenrechte von Hilfesuchenden einsetzen.