Projektgruppe "More than Neighbours" des Seniorenkollegs an der TU Chemnitz
Besuch bei unseren kleinen Freunden
Für den 4.Juli luden uns unsere kleinen Freunde aus Freiberg, wir hatten sie euch in unserer Präsentation in Gent bereits vorgestellt, zu ihrem Wandertag ein.
Zur Stadt Freiberg möchte ich euch eine kurze Information geben:
Die Stadt ist eine alte Bergstadt mit jahrhunderte langer Tradition im Berg- und Hüttenwesen. Noch heute existiert hier die älteste montanwissenschaftliche Universität der Welt!
Überaus reiche Silberfunde begründeten in der Vergangenheit den Reichtum der Stadt und des Landes Sachsen. Auch in der Gegenwart ist sie noch eng mit der Montanindustrie verbunden. Das Recyceln von Blei- und Zinnschrott sowie die Herstellung von Siliziumwafer für die Halbleiter- und Solarindustrie bestimmen noch heute das industrielle Profil der Stadt.
Ziel unserer Wanderung waren die Besucherbergwerke "Zeche Elisabeth" und die Reiche Zeche". Dabei wird die Grube "Reiche Zeche" noch heute von der Berg-akademie Freiberg als Lehrbergwerk betrieben.
Um dahin zu gelangen, mussten wir die ganze Stadt durchqueren. Dabei passierten wir Gebäude und Orte der Stadt mit historischer Bedeutung.
Unsere kleinen Stadtführer gaben uns zu diesen Sehenswürdigkeiten wichtige Informationen, die sie im abgelaufenen Schuljahr im Heimatkundeunterricht gelernt hatten.Einschätzen konnten wir, dass die meisten Schüler wohl ganz gut dem Unterricht gefolgt waren.
Am Ziel unserer Wanderung zu den Zechen Elisabeth und Reiche Zeche angekommen , musste erst einmal eine ausgiebige Pause mit essen und trinken eingelegt werden.
Wohl ein Hinweis darauf, dass sie in ihren Familien wenigerer wandern und mehr mit dem Auto unterwegs sind.
Mit frischer Kraft verfolgten alle bei den Führungen durch die Bergwerke den Erklärungen des Fremdenführers. Obwohl viele interessante Objekte ausgestellt waren, fanden doch die Scheidebänke die größte Aufmerksamkeit der Kinder.
Dabei hatten sie gerade gehört, dass an diesem Arbeitsplatz nur Kinder über viele Stunden des Tages schwerste körperliche Arbeit verrichten mussten, Ihre Aufgabe war es mit dem Hammer das geförderte Fels- Erzgemisch zu zerkleinern, damit anschließend das Silber abgetrennt werden konnte.
Den Abschluss unseres Rundganges bildete dann der Raum, in dem sich die Bergleute für ihre Bergfahrt umkleideten.
Bevor sie das Tageslicht für viele Stunden verließen, sprachen sie noch ein gemeinsames Gebet und hörten auf der im Raum befindlichen Orgel ein Lied.
Als sich dann auf die Frage des Führers, wer Klavier spielen kann, der Lehrer meldete und sich dieser nach Aufforderung an die Orgel setzte und zu spielen begann, kannte die Begeisterung der Kinder keine Grenzen mehr. Rufe nach Zugabe
(Da Capo, Da Capo!) erzwangen ein weiteres Lied. Der Klassenlehrer hatte sich mit dieser Vorstellung die Zuneigung und Bewunderung seiner Schüler für ewig gesichert.
Der Rückweg in die Schule verlief dann etwas ruhiger. Der Tag war für alle anstrengend.
Trotzdem versprachen wir uns zum Abschied, unsere Treffen nach den Schulferien fortzuführen.
Der Dialog zwischen den Generationen hat offensichtlich allen beteiligten Altersgruppen gefallen!
Bernd Dietrich
14.8.2012