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Pressemitteilung vom 30.10.2009

Streben nach einer freien und demokratischen Gesellschaft

Streben nach einer freien und demokratischen Gesellschaft
Dr. Michael Lersow, erster SPD-Landesvorsitzender Sachsens, berichtet am 3. November 2009 in der Ringvorlesung "Friedliche Revolution und deutsche Einheit in Sachsen" von seinem politischen Engagement vor, während und nach dem Umbruch

Zur nächsten Veranstaltung der Ringvorlesung "1989/90-2009/10 Friedliche Revolution und deutsche Einheit in Sachsen - Akteure zwischen Konfrontation und Konzession" am 3. November 2009 wird Dr. Michael Lersow, SPD-Landesvorsitzender in Sachsen von 1990 bis 1993, seine Erlebnisse und Erfahrungen aus den Jahren 1989/90 schildern. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr im Hörsaalgebäude, Reichenhainer Straße 90, Raum N111. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung ist eine Initiative der Sächsischen Staatsregierung und der Professur Politische Systeme, politische Institutionen der TU Chemnitz. Sie wird gefördert aus Mitteln des Freistaates Sachsen.

Michael Lersow wurde am 20. Dezember 1946 in Stralsund geboren. Er besuchte zunächst in Schwerin die Grundschule und die Erweiterte Oberschule (EOS). 1963 musste er die EOS aus politischen Gründen, u.a. wegen seiner Kritik am Mauerbau, verlassen. Lersow, der später acht Monate Freiheitsentzug wegen "Republikflucht" und "staatsgefährdender Hetze" verbüßt hatte, absolvierte eine Facharbeiterausbildung und holte 1965 sein Abitur in der Abendschule nach. Anschließend studierte er von 1967 bis 1970 Maschinenbau in Breitenbrunn. Seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur für Angewandte Mechanik erlangte er 1976 im Fernstudium an der TH Karl-Marx-Stadt. 1984 wurde er an der TU Bergakademie Freiberg zum Dr.-Ing. promoviert. Sein politischer Weg begann im Herbst 1989 als Mitglied der "Kommission zur Demokratisierung der Wissenschafts- und Verwaltungsstruktur" an der TU Bergakademie Freiberg. Lersow, der früh nach einer offenen, freien und demokratischen Gesellschaft gestrebt und den Sozialismus der DDR abgelehnt hat, engagierte sich ab November 1989 beim Aufbau der Sozialdemokratischen Partei, zunächst in Freiberg, später in Karl-Marx-Stadt. Im März 1990 übernahm er den Vorsitz des SPD-Bezirksverbandes Sachsen-Süd, zwei Monate später wählte ihn der Gründungsparteitag zum ersten SPD- Landesvorsitzenden. Im Sächsischen Landtag stand er als stellvertretender Fraktionsvorsitzender für einen, in seiner Partei nicht mehrheitsfähigen, deutlichen Oppositionskurs zur regierenden CDU. Nach innerparteilichen Richtungskämpfen legte Lersow im Juli 1993 den Landesvorsitz nieder. 1994 schied er aus dem Landtag aus, kehrte 1995 der Parteipolitik den Rücken. Heute arbeitet er als Wissenschaftlicher Angestellter im Bundesamt für Strahlenschutz. Michael Lersow ist verheiratet und wohnt im erzgebirgischen Breitenbrunn.

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Eckhard Jesse, Telefon 531-27720, E-Mail eckhard.jesse@phil.tu-chemnitz.de oder Dr. Thomas Schubert, Telefon 531-27729, E-Mail thomas.schubert@phil.tu-chemnitz.de.