Pressemitteilung vom 17.04.2014
Vom transatlantischen Freihandel bis zu Wölfen in der Lausitz
Referat Ökologie und Nachhaltigkeit des Sturas der TU Chemnitz lädt zur Ringvorlesung ein - erste von sechs Vorlesungen am 22. April 2014
Am Dienstag, dem 22. April 2014, geht die ökosoziale Ringvorlesung des Referates Ökologie und Nachhaltigkeit des Studentenrates (NATUC) der Technischen Universität Chemnitz in eine neue Runde. In diesem Semester stehen sechs Vorträge auf dem Programm. Die Themen reichen vom transatlantischen Freihandelsabkommen über die Wiederansiedlung von Wölfen in der Lausitz, von Regionalwährungen über solidarische Landwirtschaft bis zur nachhaltigen Energieversorgung.Die Ringvorlesung findet an sechs Dienstagen, jeweils um 19 Uhr im Turmbau des Rühlmann-Baus der TU Chemnitz an der Reichenhainer Straße 70, Raum B201, statt. Die Veranstaltungen sind öffentlich; der Eintritt ist frei.
Die Ringvorlesung im Detail:
22. April 2014: Solidarische Landwirtschaft
Referentin: Ina Hoyer - Hof zur bunten Kuh, Frankenberg
Solidarische Landwirtschaft ist ein Konzept zur nachhaltigen Versorgung der lokalen Bevölkerung mit gesunder Nahrung und die Möglichkeit, unabhängig von den Zwängen der Marktwirtschaft zu agieren. Auf dem Hof zur bunten Kuh wird dieses Konzept seit zwei Jahren praktiziert.
13. Mai 2014: TTIP - Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA - Gefahren für Demokratie, Ernährung und Arbeitsrechte
Referent: Henning Hintze, Journalist - Netzwerk "Attac", München
Das Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen den USA und der Europäischen Union wird derzeitig viel diskutiert. Auf der einen Seite steht die Wirtschaft, die sich mehr Jobs und Wachstum erhofft. Auf der anderen Seite befürchten NGOs den Abbau von Sozial- und Umweltstandards. Grund dafür ist nicht zuletzt, dass die Verhandlungen relativ intransparent ablaufen. Henning Hintze wird in seinem Vortrag auf Gefahren für Demokratie, Ernährung und Arbeitsrechte eingehen.
20. Mai 2014: Kombikraftwerk 2
Referentin: Britta Zimmermann - Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (Kassel)
Eine stabile Stromversorgung ist Präzisionsarbeit, weil Spannung und Frequenz immer konstant gehalten werden müssen. Dass dies auch mit 100 Prozent erneuerbaren Energien möglich ist, zeigt das Projekt Kombikraftwerk 2 des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES). Es demonstriert, dass ein sicherer und zuverlässiger Netzbetrieb möglich ist - auch ohne fossile und nukleare Stromerzeuger.
3. Juni 2014: Regiogeld - Chancen und Herausforderungen regionaler Zahlungsmittel
Referent: Norbert Rost - Büro für postfossile Regionalentwicklung, Dresden
Regiogeld ist eine lokale Komplementärwährung zum Euro. Wie funktionieren regionale Zahlungsmittel? Welche unterschiedlichen Ansätze können sie haben? Der Vortrag zeigt Vor- und Nachteile sowie aktuelle Herausforderungen regionaler Zahlungsmittel.
17. Juni 2014: Energiespeicher für eine nachhaltige Energieversorgung
Referent: Dr. Thilo Bocklisch - Professur für Energie- und Hochspannungstechnik, TU Chemnitz
Noch ist ein nachhaltiges Energieversorgungssystem, das auf der Basis von 100 Prozent erneuerbaren Energien beruht, Zukunftsmusik. Chemnitzer Forscher interessieren sich dafür, wie Energiespeicher für dieses Ziel einen Beitrag leisten können. Im Vortrag werden zunächst die aktuelle Situation des Ausbaus der erneuerbaren Energien und die Klimaschutzziele diskutiert. Darauf aufbauend erläutert Thilo Bocklisch, wie Energiespeicher den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen und gleichzeitig für mehr Effizienz und Stabilität in unserem Energieversorgungssystem sorgen können. Anschließend gibt der Referent einen Überblick über verfügbare Speichertechnologien und Anwendungsbeispiele.
8. Juli 2014: Wölfe - heimliche Rückkehr nach Sachsen
Referentin: Vanessa Ludwig - Verein "Wolfsregion Lausitz"
Im Jahr 2000 gelang es einem aus Polen zugewanderten Wolfspaar in der Oberlausitz in Sachsen, erstmals seit ca. 150 Jahren wieder Welpen in Deutschland aufzuziehen. Mittlerweile leben 16 Wolfsrudel bzw. -paare in Sachsen und Süd-Brandenburg. Auch in anderen Bundesländern gibt es bereits Wolfsvorkommen. Die Rückkehr der Wölfe geht einher mit Herausforderungen für die Bevölkerung, insbesondere für Nutztierhalter. Das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) erarbeitete deshalb einen "Managementplan für den Wolf in Sachsen" für ein konfliktarmes Nebeneinander von Wolf und Mensch. Das Kontaktbüro "Wolfsregion Lausitz" nimmt darin die Rolle der zentralen Stelle für Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit zum Thema Wolf in Sachsen ein.
Kontakt: Thomas Fleischer, E-Mail thomas.fleischer@s2011.tu-chemnitz.de