Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion 
TUCaktuell Ehrungen

Ehrung für einen "Wissenschaftler, Fachmann und Manager"

Am 14. Oktober 2010 erhielt Prof. Dr. Jochem Heizmann, Vorstand "Konzern Nutzfahrzeuge" der Volkswagen AG, die Ehrendoktorwürde der TU Chemnitz

  • Prof. Dr. Jochem Heizmann erhielt die Urkunde von TU-Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes (l.) und Prof. Dr. Klaus Nendel (r.), Dekan der Fakultät für Maschinenbau. Foto: Wolfgang Schmidt
  • Die ersten Gratulanten waren der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Stanislaw Tillich (2.v.l), Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG (3.v.r.) sowie Laudator Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Leiter des Institutes für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse an der TU Chemnitz (r.). Foto: Wolfgang Schmidt

Im Rahmen eines Akademischen Festakts mit dem Titel "Nachhaltigkeit für Europa durch Innovationen der Technischen Universität Chemnitz" hat die Fakultät für Maschinenbau der TU Chemnitz am 14. Oktober 2010 die Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Jochem Heizmann, Vorstand "Konzern Nutzfahrzeuge" der Volkswagen AG, verliehen. "Wir würdigen mit dieser höchsten wissenschaftlichen Ehrenbezeugung, die eine Universität zu vergeben hat, seine besonderen Verdienste", sagte TU- Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes in seiner Begrüßung und ergänzte: "Durch die Verleihung der Ehrendoktorwürde ehrt die Fakultät für Maschinenbau und damit auch die gesamte Technische Universität Chemnitz den Laureaten als Wissenschaftler, Fachmann und Manager."

Bereits seit 2006 hat Heizmann an der Fakultät für Maschinenbau der TU Chemnitz die Honorarprofessur "Optimierung von Automobilproduktionsprozessen" inne. Er hielt hier in den vergangenen Jahren regelmäßig Vorlesungen und gab den Teilnehmern bei Exkursionen ins Volkswagen-Werk Mosel die Gelegenheit, sich mit der praktischen Umsetzung der Themen bekannt zu machen. "Er betreute zudem Doktoranden, übernahm Gutachten, war Keynotespeaker auf internationalen Konferenzen der TU Chemnitz und beförderte dadurch die Attraktivität des Wissenschaftsstandortes Chemnitz", sagte Matthes und ergänzte: "Die Zusammenarbeit befördert die Durchführung von Forschungsprojekten sowie eine praxisnahe und wissenschaftlich hochwertige Ausbildung der Studierenden an der Fakultät für Maschinenbau."

"Was Regierungen tun, kann nur gelingen, wenn andere ihre Initiativen mittragen, wenn es zum Beispiel Unternehmer, Manager und Wissenschaftler gibt, die über den Tellerrand schauen, so wie Professor Heizmann. Er hat einen ganz persönlichen Anteil daran, dass die sächsische Automobilindustrie heute so erfolgreich ist. Dass sie auch schweren Wirtschaftskrisen standhält und bei Zukunftstechnologien dabei ist", sagte der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Stanislaw Tillich, in seiner Festansprache und ergänzte: "Seit über 100 Jahren werden in Sachsen Autos gebaut. Nach wie vor ist der Automobilbau eine der stärksten Säulen der sächsischen Wirtschaft. Und Volkswagen ist für Sachsen ein ganz besonderes Unternehmen. Denn VW war der erste große Investor in Sachsen, noch bevor es Sachsen als Bundesland überhaupt gab."

Anschließend sprach Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, in seinem Festvortrag zum Thema "Herausforderungen der Elektromobilität". Er stellte dabei die "drei Megatrends der Mobilität" vor: den Klimaschutz, die zunehmende Urbanisierung sowie die schwindenden Erdölreserven. Daraus ableitend sei auch beim Volkswagen Konzern die Nutzung elektrischer Energie eine von mehreren Antriebsstrategien. Hierbei gebe es jedoch noch einiges zu leisten - Winterkorn sprach unter anderem von den Vor- und Nachteilen der Lithium-Ionen-Batterien, den Herausforderungen in der Montage sowie von der Herkunft des Stroms und fasste zusammen: "Der Weg in das Elektrozeitalter ist kein Sprint, sondern ein Marathon."

Die Laudatio hielt Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Leiter des Institutes für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse an der TU Chemnitz. Im Anschluss führten der Dekan der Fakultät für Maschinenbau, Prof. Dr. Klaus Nendel, sowie Rektor Prof. Matthes die Ehrung des Laureaten durch. Dieser sprach anschließend in seinem Festvortrag zum Thema "Nachhaltige Produktion in der Automobilindustrie". Heizmann legte die Schwerpunkte auf den Umweltschutz im Volkswagen Konzern sowie auf das Ressourcen-Management in der Produktion und formulierte auch die Vision des Unternehmens für das Jahr 2018 - dann möchte Volkswagen das "profitabelste und faszinierendste Automobilunternehmen der Welt" sein.

Zur Person: Prof. Dr. Jochem Heizmann

Jochem Heizmann wurde am 31. Januar 1952 in Speyer geboren. Bis 1975 absolvierte er ein Wirtschaftsingenieurstudium an der Universität in Karlsruhe, wo er anschließend als wissenschaftlicher Angestellter tätig war und 1980 promoviert wurde. Als Oberingenieur mit verschiedenen Lehraufträgen und als freiberuflicher Unternehmensberater war Heizmann bis Anfang 1982 an der Universität Karlsruhe tätig, bevor er bei der Audi NSU AUTO UNION AG in Ingolstadt in den Automobilbau einstieg. Dort wurde er zunächst Leiter der Abteilung Arbeitssysteme. Es folgten weitere Führungsfunktionen, beispielsweise die Leitung der Hauptabteilung Technologieentwicklung und der Hauptabteilung Montagen (Fahrzeugfertigung).

Im Oktober 1991 wechselte Heizmann zur Volkswagen AG und übernahm zunächst die Leitung des Bereiches Zentralplanung Aggregatebau in Wolfsburg. Seit August leitete er die Produktionsplanung der Marke Volkswagen. Am 1. Januar 2000 wurde Heizmann zum Geschäftsführer Technik und Sprecher der Geschäftsführung der Volkswagen Sachsen GmbH und Volkswagen Sachsen Immobilienverwaltung GmbH berufen. In dieser Funktion war er verantwortlich für das Fahrzeugwerk in Mosel/Zwickau und das Motorenwerk in Chemnitz. Von Februar 2001 bis Ende Januar 2007 war er für den Geschäftsbereich Produktion im Vorstand der AUDI AG verantwortlich. Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG berief ihn zum 1. Februar 2007 zum Mitglied des VW-Vorstands für den Geschäftsbereich "Konzern Produktion"; mit Wirkung zum 1. Oktober 2010 übernahm er das neu geschaffene Ressort "Konzern Nutzfahrzeuge".

Sachsen-Fernsehen berichtete von der Festveranstaltung: http://www.sachsen-fernsehen.de/default.aspx?ID=1095&showNews=853949

Katharina Thehos
14.10.2010

Mehr Artikel zu:

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.