So lebte es sich im alten Ägypten
Prof. Dr. Stefan Pfeiffer vom Institut für Europäische Geschichte unternahm am 22. April 2012 mit 800 Gästen der Kinder-Uni eine Zeitreise zu Pyramiden, Mumien und Pharaonen
"Ägypten liegt in der Mumie." Nein, natürlich nicht. Aber solch ein Versprecher kann schon mal passieren, wenn einem Professor in der Chemnitzer Kinder-Uni-Vorlesung 800 wissbegierige Kinder, Eltern und Großeltern gegenübersitzen. Der größte Hörsaal der TU Chemnitz war am 22. April 2012 wieder einmal bis zum letzten Platz gefüllt. Sie waren alle gekommen, um Prof. Dr. Stefan Pfeiffer, Inhaber der Professur Antike und Europa an der Chemnitzer Universität, zum Thema "Pyramiden, Mumien, Pharaonen - Wie lebte es sich im alten Ägypten?" zu hören. Und damit die Zeitreise möglichst anschaulich und spannend wird, hatte er viele Bilder und Informationen rund um das Leben und Sterben am Nil mitgebracht.
Zunächst erklärte er den Teilnehmern die Ausdehnung Ägyptens in Ober- und Unterägypten und zeigte ihnen den Aufbau von Pyramiden. So ist die Stufenpyramide des altägyptischen Königs Djoser die einzige Pyramide, die keine quadratische Grundfläche besitzt. Mit ihrem Bau begann die erste Phase des Pyramidenbauens in Ägypten. Auch die bekannte Cheops-Pyramide wurde gezeigt. Sie ist die älteste und größte der drei Pyramiden von Gizeh und zählt zu den antiken Weltwundern.
Ganz besonders fasziniert waren die Juniorstudenten von den Mumien. Prof. Pfeiffer erklärte, wie die alten Ägypter ihre Könige und Tiere mumifizierten. Der Tote wurde auf den Mumifizierungstisch gelegt und auf der linken Seite geöffnet, um die Organe zu entnehmen. Da nach dem ägyptischen Glauben das Herz als Lebenszentrum galt, wurde dieses Organ wieder in den Körper zurückgegeben. Die restlichen Organe wurden dann in eigens dafür erstellte Kanopenkrüge gegeben und beigesetzt. In einem Natronbad wurde die Leiche gereinigt und einbalsamiert. Der Körper wurde mit Zwiebeln, Tüchern und kleinen Lederkissen wieder in seine vorherige Form gebracht. Anschließend wurde der Tote in Leinentücher gewickelt, mit Amuletten und der Totenmaske geschmückt und in den Sarkophag gelegt. So fand auch der britische Ägyptologe Howard Carter 1922 im Tal der Könige den toten ägyptischen Herrscher Tutanchamun vor. Anhand von solchen Funden konnten die Forscher beispielsweise feststellen, dass auch die alten Ägypter Zahnprobleme oder Pocken hatten. Am Ende seiner Vorlesung beantwortete Prof. Pfeiffer geduldig viele Fragen der Juniorstudenten und gab fleißig Autogramme.
Die nächsten Vorlesungen der Kinder-Uni Chemnitz im Überblick:
13. Mai 2012: "Wie wirkt der Zufall in unserem Leben?"
24. Juni 2012: "Ein Wald aus Stein und seine Geheimnisse - Was verraten uns Fossilien?"
Veranstaltungshinweis: 5. Chemnitzer Marathon - Laufen mit Herz! Samstag, 30. Juni 2012 - ab 10 Uhr, Ort: Chemnitzer Neumarkt (Hinweis: Bei Vorzeigen ihres aktuellen Studentenausweises können Juniorstudenten vergünstigt für 5 Euro am Minimarathon teilnehmen.)
Sponsor der Kinder-Uni ist dieses Semester die Volksbank Chemnitz eG.
Weitere Informationen: http://www.tu-chemnitz.de/kinderuni
Kontakt: Anja Schanze, Telefon 0371 531-13300, E-Mail kinderuni@tu-chemnitz.de
(Autorin: Anja Schanze)
Mario Steinebach
22.04.2012