"Seien Sie geistiger Impulsgeber in Ihrem Umfeld"
Am 13. April 2013 erhielten 150 Absolventen in feierlichem Rahmen ihre Abschluss-Urkunden - eine nächste Möglichkeit zum Wiedersehen an der TU bietet das Alumnitreffen am 29. Juni
An der Technischen Universität Chemnitz gehört es zur Tradition, dass Studierende nach erfolgreichem Abschluss ihrer Studienzeit feierlich ihre Absolventen-Urkunden erhalten. So auch am 13. April 2013. 150 Absolventen des Sommersemesters 2012 und des Wintersemesters 2012/2013 kehrten an diesem Tag gemeinsam mit ihren Ehepartnern, Freunden und Eltern noch einmal auf den Campus zurück. Insgesamt wurden mehr als 500 Gäste im größten Hörsaal der TU erwartet.
Begrüßt wurden die Absolventen bei der Festveranstaltung von TU-Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl: "Entscheidend für Ihren Studienerfolg war Ihr persönlicher Einsatz", hob der Rektor hervor. Aber auch weitere Voraussetzungen müssten erfüllt sein: "Deutschland und vor allem Sachsen haben hervorragende Bildungssysteme und die TU Chemnitz bietet die passenden Rahmenbedingungen. Wir als Bürger müssen sicherstellen, dass die TU Chemnitz als regionaler Impulsgeber ausgebaut wird." Auch die TU-Absolventen spielten dabei eine wichtige Rolle: "Wissen schafft Wandel. Gestalten auch Sie die Gesellschaft und seien Sie geistiger Impulsgeber in Ihrem Umfeld", rief Prof. van Zyl die Absolventen auf. Er hieß sie zudem willkommen im Netzwerk `Alumni TU Chemnitz´ - dem Kreis der Ehemaligen.
Dafür, dass das Band zur Universität und zur Stadt Chemnitz nicht abreißt, warb auch die Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz, Barbara Ludwig, in ihrem Grußwort. "Wenn Sie heute auseinander gehen, wünsche ich Ihnen, dass Sie ganz viel mitnehmen: Wissen, Freundschaften, Lebenserfahrung. Aber ich wünsche mir auch, dass Sie die Stadt Chemnitz im Kopf und im Herzen tragen - egal, wo die weiteren Entscheidungen Sie hinführen werden", so Ludwig. Chemnitz sei eine Stadt der Möglichkeiten, eine Stadt der Netzwerke und der Netzwerker. Kontakte zu knüpfen, sei etwas ganz Elementares - und etwas, das in Chemnitz besonders gut gelingen könnte.
Holger Löbel, Leiter Marketing und Finanzen der BASELABS GmbH, hielt den Festvortrag unter dem Titel "Fragen an die Karriere". Er ist selbst ein Chemnitzer TU-Absolvent, studierte von 2000 bis 2006 Betriebswirtschaftslehre. BASELABS hat es sich als Ausgründung aus der TU Chemnitz zur Aufgabe gemacht, wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Fahrerassistenzsysteme in eine Entwicklungssoftware zu überführen. "Ein Studium öffnet Türen, so sagt man. Bei vielen Türen wissen Sie aber erst später, ob es die richtige war. Die Nieten vorher aussortieren, das ist schwierig!", sagte Löbel und erklärte: "Die Schwierigkeit liegt dabei weniger darin, dass Sie sich überlegen, bei welchem Unternehmen, bei welcher Forschungseinrichtung Sie Ihr Berufsleben beginnen möchten. Sie liegt vielmehr darin, dass Sie sich ganz persönlich darüber klar werden müssen, was Sie selbst für sich wollen." Dafür gab Löbel den Absolventen vier Fragen an die Hand, die seinen eigenen bisherigen Weg im Berufsleben geprägt haben: Mache ich gern, was ich in meinem Job tue? Welchen Anteil an meinem Leben darf mein Beruf haben? Wie viel Verantwortung möchte ich übernehmen? Und: Wie wichtig ist mir das Geld? Löbel selbst haben die Antworten auf diese Fragen dazu gebracht, seinen festen Arbeitsplatz zu kündigen und den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Deshalb gab er den Absolventen auch mit auf den Weg, "neben der klassischen Jobsuche nicht aus den Augen zu verlieren, dass Ihr Traumjob vielleicht nirgendwo angeboten wird. Vielleicht sind Sie es selbst, die sich diesen Job schaffen müssen."
Während der Veranstaltung wurden zudem die Dissertationspreise der Commerzbank und der Edgar-Heinemann-Preis verliehen. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom Collegium musicum der TU Chemnitz. Im Anschluss an die Feierlichkeiten konnten sich die Absolventen in Talar und Barett fotografieren lassen und bei einem Glas Sekt ins Gespräch kommen und die Studienzeit noch einmal Revue passieren lassen.
Rico Martin beispielsweise hat sein Maschinenbau-Studium als Diplom-Ingenieur abgeschlossen. Der Berufseinstieg ist ihm in seiner Studienstadt gelungen: Er arbeitet bei der IAV GmbH. Zur Absolventenfeier kam er gemeinsam mit Marie Friedrich; beide haben sich während des Studiums kennen gelernt. Sie hat nun den Bachelor in den Wirtschaftswissenschaften in der Tasche; ihre Zukunft sieht sie aber eher nicht in Chemnitz. Bereits aus Schulzeiten kennt Rico Martin zudem Andre Kaiser, für den die Absolventenfeier den Abschluss des Masterstudienganges Value Chain Management bedeutete. "An die TU Chemnitz hat es mich vor allem gezogen, weil viele meiner Freunde hier studiert haben", erzählte Andre Kaiser, der ursprünglich aus Zschopau stammt.
Eine weitere Anreise zur Absolventenfeier hat Christine Gottlieb auf sich genommen. Stammt sie ursprünglich aus Hildesheim, so ist sie nach Abschluss des Studiums im vergangenen Sommersemester nach München gezogen. Ihren Master im Studiengang Interkulturelle Kommunikation/Interkulturelle Kompetenz feierte sie am 13. April gemeinsam mit ihrer Familie. "Ich mag Chemnitz und bin gerne nochmal hierhin zurückgekommen", sagte die Absolventin, die den Kontakt zu ihren ehemaligen Kommilitonen aufrecht erhalten möchte. Nach dem Studium zurück in die Heimat ging es für Sandra Edel. Die aus Elstal nahe Berlin stammende Absolventin der Medienkommunikation arbeitet nun in ihrem Heimatort als Trainee für Public Relations und Kommunikation. Ein Jahr lang durchläuft sie alle Abteilungen eines kleinen Unternehmens und baut dabei ihre praktischen Erfahrungen aus, die sie während des Masterstudiums unter anderem als wissenschaftliche Hilfskraft in der Pressestelle der TU sammelte.
Der Universität noch eine Weile treu bleiben wird Sorniza Marinova. Die Absolventin des Masterstudiengangs Value Chain Management arbeitet inzwischen als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU und strebt eine Uni-Karriere an. "Mir hat die TU Chemnitz vor allem zugesagt, weil sie im Gegensatz zu anderen Universitäten so modern ist. Der familiäre Charakter hat mir zusätzlich gefallen. Ich hatte eine wirklich schöne Zeit in Chemnitz und vor allem hat sich meine Einstellung zur Stadt komplett geändert", erinnerte sie sich und erzählte: "Ich hatte schon ein paar Vorurteile, als ich aus Bautzen hierher gekommen bin. Aber seit ich 2006 mit meinem Studium begonnen habe, hat sich die Stadt wirklich entwickelt. Vor allem die Innenstadt hat sich meiner Meinung nach sehr gewandelt."
Die Universitätsleitung würde sich freuen, wenn die Absolventen der TU weiterhin die Treue halten - sei es durch ein weiterführendes Master- oder Promotions-Studium, durch die Nutzung von Weiterbildungsangeboten, aber auch durch die Mitgliedschaft in der Gesellschaft der Freunde oder über das Absolventen-Portal der Universität (http://www.tu-chemnitz.de/tu/alumni). In die Datenbank der Ehemaligen haben sich bisher mehr als 5.300 Absolventen verschiedener Matrikel eingeschrieben und nutzen dieses wertvolle Netzwerk als Informationsquelle über die Universität.
Stichwort: Alumni TU Chemnitz
Das Wort "Alumni" stammt aus dem Lateinischen und ist der Plural von "Alumnus", das übersetzt soviel heißt wie "Zögling". Zu "Alumni TU Chemnitz" gehören alle Angehörigen der TU, die als Studierende, Professoren oder Mitarbeiter aktiv waren. Dieses lebenslange Ehemaligen-Netzwerk gibt seinen Mitgliedern die Gelegenheit, Neuigkeiten aus der TU Chemnitz zu erhalten, bestehende Freundschaften zu pflegen und neue Kontakte zu knüpfen. Gesellschaftliche Höhepunkte bilden die Alumni-Treffen. Das nächste findet am 29. Juni 2013 statt und endet in diesem Jahr erstmals mit einem Universitäts- und Alumniball.
(Autoren: Katharina Thehos und Laura Richter)
Katharina Thehos
13.04.2013