Wie man durch Geschichte integriert: Das Habsburgerreich im 19. Jahrhundert
Zu diesem Thema spricht Prof. Dr. Miloš Rezník, Inhaber der Professur Europäische Regionalgeschichte, am 26. Januar 2011 in seiner Antrittsvorlesung
"Die aktuellen, manchmal sehr lebhaften Debatten über die europäische Geschichte besitzen eine identitätsstiftende Relevanz. Es geht nicht nur darum, die Geschichte einer Makroregion zu schreiben, sondern auch eine zeitliche Dimension kollektiver Identität, eine Art gemeinsame historische Erfahrung anzubieten. Dies sind Fragen, mit denen man sich auch in den so genannten Vielvölkermonarchien intensiv beschäftigte", sagt Prof. Dr. Miloš Rezník, Inhaber der Professur Europäische Regionalgeschichte an der Technischen Universität Chemnitz, und fügt hinzu: "Im Habsburgerreich versuchte man seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert, durch eine neue Monarchiegeschichte den staatlichen und dynastischen Patriotismus sowie ein gesamtstaatliches Bewusstsein von Menschen zu prägen. Im folgenden Jahrhundert geriet diese Geschichtspolitik in Konkurrenz mit aufkeimenden nationalgeschichtlichen Narrativen. Landes- und Regionalgeschichte wurde zu einem Feld, in dem sich diese Konkurrenz abgespielt hat."
In seiner Antrittsvorlesung wird Rezník am 26. Januar 2011 die zentralen Prinzipien der Konstruierung einer Gesamtgeschichte der habsburgischen Länder in einer diachronen vergleichenden Perspektive ansprechen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Raum N113 des Hörsaalgebäudes, Reichenhainer Straße 90.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Miloš Rezník, Tel. 0371 531-34390, E-Mail milos.reznik@phil.tu-chemnitz.de.
Mario Steinebach
25.01.2011