Polen in Deutschland: neue Welten und alte Traditionen
Vom 21. bis 23. Juni 2013 findet an der TU Chemnitz eine internationale Konferenz über polnische Migration nach Deutschland statt
Unter dem Titel "Polonia restituta? Aktuelle polnische Migration in Norddeutschland: soziale Netzwerke, Gruppenidentität und Traditionsbildung" untersuchen Wissenschaftler der Professur Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas an der TU Chemnitz die Situation polnischer Migranten in Deutschland. Die Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung fördert das Projekt mit mehr als 100.000 Euro. Nach über zwei Jahren Laufzeit endet es im Juli 2013. Die ersten Ergebnisse werden vom 21. bis zum 23. Juni auf einer internationalen Konferenz im "Alten Heizhaus" der TU (Straße der Nationen 62) vorgestellt. Dabei kommen nicht nur die an dem Projekt beteiligten Wissenschaftler zu Wort, sondern auch Praktiker, die in ihrer täglichen Arbeit mit Herausforderungen konfrontiert sind, die das Phänomen der Migration mit sich bringt. Die Veranstaltung ist öffentlich; der Eintritt ist frei.
Inhaltliche Schwerpunkte sind Kulturpflege und Kulturvermittlung in migrantischen Milieus, Fragen der Sprachidentität und -vermittlung sowie soziale Netzwerke und transnationale Lebensentwürfe. Ziel der Veranstaltung ist aber auch, einen Vergleich zu anderen Migrantengruppen zu ziehen, um so einen Beitrag zu der Diskussion um Einwanderung und Integration im Einwanderungsland Deutschland zu liefern. Dafür sind Referenten von deutschen und polnischen Universitäten geladen.
Die Konferenz wird von einem kulturellen Rahmenprogramm begleitet. Einen lokalen Aspekt bildet dabei der Dokumentarfilm "Idę na saksy / Ich gehe nach Sachsen", der das Leben polnischer Migrantinnen in Chemnitz thematisiert. Nach der Vorführung am Samstag, den 22. Juni, werden die Regisseurin Ursel Schmitz und Darstellerinnen in einer Diskussionsrunde über die Idee zum Film sowie über die Umsetzung des Projekts und dessen Konsequenzen berichten. Abgeschlossen wird die Tagung durch eine Lesung mit Artur Becker, der für sein Werk mehrfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis der Robert Bosch Stiftung.
Eine Anmeldung ist erwünscht per E-Mail: christin.arto@s2005.tu-chemnitz.de
Das genaue Programm der Veranstaltung findet sich hier auf Deutsch und auf Polnisch.
Weitere Informationen erteilt Piotr Kocyba, Telefon 0371 531-38521, E-Mail piotr.kocyba@phil.tu-chemnitz.de.
(Autor: Piotr Kocyba)
Katharina Thehos
14.06.2013