Erzgebirgische Sitten und Bräuche am
"Heiligohmd"
"Heit is dr Heilge Ohmd ihr Leit, kummt rei, mer giessen Blei
..."
heißt es im "Heiligohmd-Lied"
"Bleigießen" ist einer der alten Bräuche, die sich
in manchen Gegenden bis heute gehalten haben. Früher galt es in der
Weihnachtszeit noch viel mehr Dinge zu beachten, damit das Neue Jahr
auch ein gutes Jahr wird: "Der Häusler ermunterte z.B. seine
Obstbäume zur Fruchtbarkeit, indem er ihre Stämme mit
Strohseilen umwindet. Nach dem Heilig-Ohmd-Essen füttert er sein
Vieh mit Salz und Nußkernen bestreutem Brot, damit es das ganze
Jahr gut gedeihe. Stroh und Heu während der Christnacht auf dem
Feld verstreut, soll dem Saatwachstum dienlich sein. Der Erzgebirger
stellte in den Ecken seiner Wohnung Strohbündel auf, wovon
während der 12 Nächte kein Halm entfernt werden durfte."
Die 12 Nächte, beginnend mit der Christnacht bis zum
Dreikönigstag, wurden als besonders bedeutungsvoll betrachtet:
Geträumtes geht in Erfüllung, heftiger Wind bringt ein
fruchtbares Jahr, Haare- oder Nägelschneiden in dieser Zeit bringt
Kopf- bzw. Zahnschmerzen, Wäschewaschen galt als Anzeichen für
einen Todesfall in der Familie ...
Bleiben wir lieber bei den freundlicheren Bräuchen, vielleicht
sollte man mal versuchen, aus dem gegossenen Blei mit viel Phantasie
Vorzeichen für das Neue Jahr zu finden :-)
WorldWideWishes for a Merry Christmas
from Chemnitz
Chemnitzer Weihnachtsmarkt
mit Spieldose
(Audio, versch. Varianten)
Weitere Informationen zum Thema "Weihnachten im Gebirg'" finden Sie bei der Freien Presse.
Das Adventskalenderteam 1997, Ursula Riedel, Frank Richter, Ralph Sontag, Tino Schwarze,