Am Rande des Erzgebirges liegt in einer flachen Talaue das langgestreckte Dorf Leukersdorf. Noch heute sieht man dem Ort die landwirtschaftliche Struktur an. Vor Jahrhunderten lag der Ort etwas abseits in einem dichten Waldgebiet. Es wurde sogar behauptet, daß die Siedlung durch diese Lage im 30-jährigen Krieg vor schlimmen Verwüstungen verschont geblieben ist. Die Geschichte des Ortes muß aber bereits in einer für diese Region sehr frühen Zeit begonnen haben.

Bei den Restaurierungsarbeiten in den letzten 10 Jahren im Inneren der Kirche legte man eine romanische Pforte und eine Sandsteinplatte des aus vorreformatorischer Zeit stammenden Altares frei.
Eine sehr schlichte Kirche mit einem Geläut aus der Zeit unmittelbar vor dem 30-jährigen Krieg liegt auf einer leichten Anhöhe. Dahinter öffnet sich der Friedhof, der bereits vor 150 Jahren um der wachsenden Einwohnerzahl des Ortes willen auf die doppelte Größe erweitert worden ist.

Das Innere der Kirche ist im schlichten Barock gestaltet und lädt in der Adventszeit oder vielleicht sogar am 2. Feiertag um 6.00 Uhr morgens zu einer Christmette ein. Festlichkeit und Freude erfüllt den Raum, dessen Baugeschichte einige wichtige Etappen aufweist. Der heutige Raum hat seine Gestalt spätestens um das Jahr 1520 erhalten. Aus dem Jahr 1618 stammt der schöne, barocke Dachreiterturm der Kirche. Die Emporen wurden 1782 eingebracht, um der größeren Zahl der Einwohner des Ortes Platz zu bieten. 1863 baute der Orgelbaumeister Göthel eine schöne, mechanische Orgel ein.

Ein Granatbeschuß 1945 eröffnete eine Verfallszeit der Kirche, gegen die sich die Gemeinde und der Kirchenvorstand bis 1990 mit vielen vergeblichen Mühen aufgelehnt haben. Erst nach 1991 konnte die umfangreiche Sanierung begonnen werden. Einen vorläufigen Abschluß dieser Arbeiten, die auf manche Hindernisse, Einwendungen und Widerlichkeiten gestoßen sind und für die Zukunft stoßen werden, bildete die Kirchweihe im Sommer 1997.

Zeittafel der Entwicklung der Leukersdorfer Kirche