Die Vorweihnachtszeit ist eine Zeit, die man trotz der jährlichen Hektik mit Fest-Vorbereitungen und Geschenkeinkäufen auch genießen sollte. Die Städtischen Theater Chemnitz bieten im Dezember wieder eine Fülle von weihnachtlichen Vorstellungen.
"Hänsel und Gretel": Regine Lehmann-Köbler (Hänsel),
Arisa Kusumi (Gretel) und Jürgen Mutze (Hexe)
Besonders Familien mit Kindern, aber auch alle anderen Märchenliebhaber, erfreuen sich an der seit Jahren im Opernhaus sehr erfolgreich gespielten Märchenoper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck. Das wunderschön inszenierte Märchen, das in diesem Jahr am 23.12. seine 100. Vorstellung erleben wird, ist besonders als spannender erster Theaterbesuch für Kinder ab 6 Jahren geeignet. Diese Oper kann man übrigens nicht nur hören und sehen, sondern auch riechen: Über die Klimaanlage wird - passend zur aktuellen Szene - Räucherkerzchen- bzw. Pfefferkuchenduft in den Zuschauerraum geleitet. So wird die Vorstellung zum rundum weihnachtlichen Erlebnis.
"Das Märchen vom Zaren Saltan": Svetlana Katchour (Prinzessin Schwanhilde) und Wladimir Solodovnikov (Zarewitsch Guidon) |
Wie wäre es mit einem weiteren Ausflug in die Welt der Phantasie? Vor zwei Monaten hatte am Opernhaus Chemnitz "Das Märchen vom Zaren Saltan", eine Oper von Nikolai Rimski-Korsakow nach einer Erzählung von Puschkin, Premiere. Ein typisch russisches Märchen, das den Zuschauer entführt in eine Welt voller Wunder, Intrigen am Zarenhof und natürlich einem märchenhaft guten Ende. Von der Kritik hochgelobt, ist es mit Sicherheit einen Besuch (nicht nur in der Vorweihnachtszeit) wert! |
Wer nicht unbedingt eine Oper sehen möchte, erfreut sich vielleicht eher an einem Ballett. Am 14.12.1999 hat im Opernhaus "Der Zauberladen", ein Ballett für Kinder in der Inszenierung von Ricardo Fernando, Premiere. Dieses Stück über einen Puppenhändler, der seine Puppen so sehr liebt, daß er sie am liebsten nicht verkaufen würde, wird bei kleinen und großen Ballettfans sicher großen Anklang finden.
Auch das Schauspielhaus hat im Dezember wieder ein Märchen im Spielplan: "Die feuerrote Blume", eine Version des Stoffes "Die Schöne und das Biest", wird besonders an Vor- und Nachmittagen gespielt.
Für die nicht mehr ganz so kleinen (ab 15 Jahre) Theaterbesucher hier noch
eine ganz besondere Empfehlung: am 15.12.1999 hebt sich am Opernhaus Chemnitz
zum letzten Mal der Vorhang zu Giacomo Puccinis "La Bohème". Wer dieses
Stück noch nicht gesehen hat, sollte es sich
unbedingt anschauen: Diese einmalige Mischung aus Puccinis traumhafter Musik,
schönen Bildern, großen Stimmen und großen Gefühlen bar
jeder übertriebenen Sentimentalität sollte man sich nicht entgehen
lassen! Der erste Teil des Abends spielt am Weihnachtsabend in Paris; im
zweiten Akt erstrahlt auf der Bühne ein bunter, lebendiger Weihnachtsmarkt
mit französischem Flair. Wenn nach der Pause auf der Bühne leise die
Schneeflocken fallen, erlebt man als Zuschauer die stille, nicht immer
glückliche Welt der Bohèmiens. Zusätzlich ist das Stück mit
einer guten Portion Witz und Situationskomik gewürzt, von den Sängern
mit Spiel- und Lebensfreude dargestellt. |
"La Bohème": Hélène Bernardy (Mimi) und Wladimir Solodovnikov (Rodolfo) |
Zu guter Letzt noch ein Konzert-Tip: am 11.12.1999 um 17 Uhr gibt der Kinderchor der Städtischen Theater Chemnitz im Schloßbergmuseum ein Weihnachtskonzert. Zur Aufführung kommt "A Ceremony of Carols" (deutscher Titel: "Ein Kranz von Lobechören") von Benjamin Britten in deutscher Sprache - eines der schönsten und anspruchsvollsten Werke für Kinderchor überhaupt. Umrahmt wird dieses Werk von traditionellen Weihnachtsliedern, gesungen vom Kinderchor und Tino Hölzel, Sänger im Chemnitzer Opernchor.