Heute "entführen" wir Sie einmal nach Ebersdorf, das zwar schon seit 1919 Stadtteil von Chemnitz ist, sich aber seinen dörflich ruhigen Charakter bewahren konnte. Dort finden wir einen der kulturhistorisch interessantesten Gebäudekomplexe der Stadt, die
Auf den Grundmauern einer auf das Jahr 1160 datierten romanischen Saalkirche wurde die Kirche um 1400 im Auftrag von "Friedrich dem Streitbaren" im Stil der obersächsischen Spätgotik erbaut.
An einem windigen Dezembertag des Jahres 1998 haben wir die Kirche besichtigt
und viel Neues gehört. Mit ein paar Bildern und Informationen möchten
wir Sie neugierig machen auf ein Stück interessante Geschichte am Rande
von Chemnitz.
Im ersten Foto kann man links ein Stück Kirchenmauer erkennen, im Hintergrund
eine kleine Kapelle, in der noch blaß erkennbare Freskenmalereien zu finden
sind, und rechts ein Stück vom Südturm der Wehranlage, die zur Zeit der
Hussitenkriege um 1470 um die Kirche gebaut wurde (außerdem haben sich auch drei der TU-Wichtel mit auf´s Bild "geschummelt").
Ebersdorf war Wallfahrtsort - die erste historisch überlieferte Wallfahrt unternahm Markgräfin Katharina am 15. November 1420. Die berühmteste Wallfahrt war aber die von Kurfürst Friedrich dem Sanftmütigen und seiner Gemahlin am 15. Juli 1455 als Dank für die Errettung der Prinzen Ernst und Albrecht, die von Kunz von Kaufungen aus dem Schloß zu Altenburg geraubt worden waren und durch die Hilfe eines Köhlers wieder gerettet werden konnten (s. auch Adventskalender 1998). Die Kleider der beiden Prinzen und des Retters befinden sich als Votivgabe im Besitz der Stiftskirche.
Eingangsportal | Altarraum mit einer der Pulthalterfiguren |
Zur Zeit ist die Kirche von Montag bis Freitag 11.00 - 16.00 Uhr für
Besichtigungen geöffnet.
Vielleicht ein Tipp für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr :-)
Ein Besuch lohnt sich auch noch auf dem nahe gelgenen Stiftsfriedhof.
Und wer noch mehr wissen möchte - das 1994 zum Tag des offenen Denkmals
herausgegebene Informationsheft enthält noch mehr Geschichte und Geschichten
über die Stiftskirche.