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Der Dom St. Marien in Freiberg


Heute unternehmen wir einmal einen Abstecher ins östliche Erzgebirge, in die Silberstadt Freiberg. Die Stadt und ihre Geschichte haben wir schon vor drei Jahren kurz vorgestellt, das kulturhistorisch bedeutendste Gebäude   -   den Dom St. Marien   -   aber noch nicht. Dabei ist eine Besichtigung in der Vorweihnachtszeit, vielleicht verbunden mit einem Orgelkonzert oder einem Weihnachtsmarktbesuch, besonders stimmungsvoll.

Freiberg: Dom und Museummarkt Freiberger Dom: verschneiter Innenhof

Der Dom wurde nach dem großen Stadtbrand von 1484 anstelle der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Pfarrkirche gebaut und Anfang des 16. Jahrhunderts vollendet. Es ist die älteste spätgotische Hallenkirche Sachsens.
Bei diesem Umbau wurde die "Goldene Pforte"  -  lt. Baedeker das älteste und schönste Beispiel eines Figurenportals in Deutschland  -   an ihren heutigen Standort an die Südseite des Doms versetzt. Der reiche Skulpturenschmuck stellt Themen aus dem Alten und Neuen Testament dar.

Goldene Pforte

Nach dem eher schlichten Äußeren des Doms ist man von der reichen Innenausstattung überrascht. Als eines der bedeutendsten Kunstwerke soll hier noch der Chor genannt werden, der von Mitte des 16. Jh. bis Ende des 17. Jh. als Grabkirche der protestantischen Wettiner diente. Zu diesem Zweck wurde der Chor durch italienische Künstler umgestaltet und gilt heute als bedeutendstes Werk dieser Art nördlich der Alpen. Für Moritz von Sachsen, den Begründer des albertinischen Kurstaates, wurde das prachtvolle "Moritzmonument", ein Renaissance-Freigrab, geschaffen.
Natürlich sollte man bei der Besichtigung auch die anderen Kunstschätze des Domes nicht vergessen. Sehr schön sind die zwei Kanzeln, die filigrane, freistehende "Tulpenkanzel" aus Porphyrtuff und die benachbarte "Bergmannskanzel", der die Trägerfiguren den Namen geben. Aber auch die romanische Triumphkreuzgruppe, die ausdrucksstarken Holzskulpturen und die prachtvollen Rippengewölbe sind sehenswert.

Silbermannorgel

Viele Besucher kommen aber auch wegen der großen Domorgel, der größten und bedeutendsten erhaltenen Silbermann-Orgel. Neben der großen Orgel mit 2674 Pfeifen, 44 Registern und 3 Manualen gibt es noch eine kleine Silbermann-Orgel auf der Ostempore.
Schön wäre es natürlich, wenn man die Dombesichtigung auch mit einem "Hörerlebnis" verbinden könnte. Dazu ist in der diesjährigen Adventszeit noch am 16. Dezember um 19.30 Uhr Gelegenheit, da erklingen die Kantaten 4-6 des Weihnachtsoratoriums. Die Christvesper ist am Heiligabend um 15.00 und 17.00 Uhr zu erleben. Auf besinnliche Weise mit einer Orgelvesper klingt am 31.12., 23.15 Uhr das alte Jahr aus.


Domführungen werden im Winterhalbjahr (November - April) 11.00, 14.00 und 15.00 Uhr angeboten, im Sommer zusätzlich 10.00 und 16.00 Uhr. Führungen mit Orgelvorspiel kann man ganzjährig an Sonn- und kirchlichen Feiertagen gegen 11.00 Uhr erleben.




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© Fotos: K. Geisler, C. Ziegler
Ursula Riedel, Die TU-Wichtel im Dezember 2000