1334
|
Markgräfliche Bestätigung des Vorrechts der Biermeile für die Stadt Chemnitz
|
1402
|
Erste urkundliche Erwähnung des "Kass-" oder "Kaffberges"
|
1466
|
Nachweis für die beginnende Parzellierung "uff dem casperge"
|
um 1500
|
Schweres, untergäriges bayrisches Lagerbier kommt in Chemnitz auf
|
1531
|
Vermerk von sechs besteuerten Kellern im Geschoßbuch von Chemnitz
|
1531
|
Reparatur "uff dy keller Bruck"
|
1536
|
Rat der Stadt baut eigene Keller in den Kaßberg und hölzerne Kellerbrücke in steinerne Bierbrücke um
|
1538
|
"etzliche unser mittburger zu sonderlichen nutz vnnd uffnehmen irer narung etzliche Keller inn die Leyten des Kasperges gebawet haben"
|
Mitte 16. Jhd.
|
"Georgius Agricola ... verfolgte die Aushebung der Bierkeller am Kaßberg mit besonderem Interesse."
|
1546
|
Georgius Agricola in "De natura fossilium libri X", das Chemnitzer Gestein betreffend: "helles
und geflecktes an zwei Stellen nahe der Stadt nach Westen zu, nämlich auf einem
länglichen, steil abfallendem Berge (Kaßberg), der von den Jungfern seien Namen
bekommen hat"
|
1547
|
Chemnitz im Belagerungszustand: Kurfüst Johann Friedrich bringt auf den Kaßberg
Geschütze in Stellung, mit denen Chenitz beschossen wird
|
1631
|
General Holk beschießt Chemnitz vom Kaßberg aus mit mehren Batterien schwerer
Geschütze
|
1632
|
Schwedische Batterien belegen vom Kaßberg aus Chemnitz mit Kleingewehr- und
Geschützfeuer. ("Es wurden auch mit Erde und Dünger gefüllte Bierfässer verfeuert.");
auf dem Kaßberg werden Schanzen angelegt
|
1676
|
Erneuerung der Bierbrücke (seit 40 Jahren "darniedergelegen")
|
1701
|
Bereits erkennbarer Verfall der Keller im Kaßberg
|
1734
|
"wissen die Innwohner, mit denen darein gehauenen und gegrabenen frischen Berg-Kellern,
ingleichen die spazierengehenden ... sich wohl zu Nutz machen"
|
1757
|
Prinz von Zweibrücken läßt auf dem Kaßberg zwei Schanzen anlegen und bekämpft von dort
aus Chemnitz
|
1768
|
Bierbrücke wird bei Hochwasser "hinweggerissen" und wieder aufgebaut
|
1768
|
Letzte Bierschlacht der Chemnitzer brauenden Bürger
|
1778
|
Neue Brau- und Schankordnung der sächsischen Landesregierung: "Das Brauen der
Lagerbiere hörte ganz auf und wurden von nun an auch die Bergkeller nicht mehr für die
Brauereien benutzt, sondern kamen bald in gänzlichen Verfall."
|
1817
|
"Von dem Kaßberg aus, der viel alte Keller in sich fast, übersieht man ganz Chemnitz mit
seinem Bleichem, Trockenhäusern, Mühlen, Fabrikanlagen, Sommerhäusern etc. und einem
großen Teil der umliegenden Gegend."
|
1822
|
"der Stadt Bierkeller, im Kaßberge gemauerte Bergstrecken"
|
1850
|
"der Kaßberg ... von den Chemnitzern wie ein schrecklicher Berggeist gefürchtet"
|
um 1850
|
"Mitte des 19. Jahrhunderts entsann man sich der Keller. Nun wurden sie untersucht und
vermessen, und in einigen lagerte man wieder Bier und jetzt sogar auch Wein."
|
1855
|
Der Lehrer und Kantor J. F. Stahlknecht ließdas erste Wohnhaus auf dem Kaßberg errichten
|
1868
|
Baubeginn an der heutigen massieven Bierbrücke und der Brücke über die Chemnitz als
Teilstück der geplanten Kaßbergauffahrt
|
ab 1870
|
Teilnutzung der Gewölbegänge durch Gaststätten und Händler am Kaßberghang (Bier, Wein,
Gemüse); u.a. Umgestaltung der "zerfallenen Schanze am ehemaligen Overweg"
(Weststraße/Kaßbergauffahrt) und Bau der Gaststätte "Kaßberg Bastei" mit Terrasse
|
1937
|
Beginn historischer Forschungen zu den "Bergkellern" im Stadtgebiet
|
1938
|
Planungsbeginn für den Ausbsu von Kelleranlagen im Kaßberg zu öffentlichen
Luftschutzräumen
|
1940
|
Fertigstellung des ersten Luftschutzstollens im Kaßberg; weiterer Ausbau (ca. 2 km) und
Nutzung der Luftschutzstollen bei Bombardierung der Stadt Chemnitz bis 1945
|
ab 1945
|
Der Kaßberg diente wieder als "Kühlschrank" für Bier und Gemüse
|
1963
|
Bei der Errichtung einer Heiztrasse wurde im Bereich Fabrikstr. 6 ein Gewölbeabschnitt von ca.
80 m Gesamtlänge durch Verfüllung mit Stampfbeton unzugänglich gemacht.
|
1965
|
Erste detaillierte Beschreibung der Bergkeller in Chemnitz
|
bis 1999
|
Verschiedene Eignungsüberprüfungen sowie geheime, unerwünschte und zufällige Nutzungen
von Teilbereichen
|
1998
|
Beginn systematischer bauarchälogischer Forschungen am unterirdischen Bauwerk im
Kaßberg
|
1999
|
Am 15.Januar Beginn der Erschließung und der historischen Führungen durch den
Sächsischen Verein für Forschung e.V.
|
1999
|
Am 1. April Beginn einer AB-Maßnahme der "Phönix" GmbH zur weiteren Erschließung und
Teilnutzung der Gewölbegänge in Chemnitz
|