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Die Thalheimer Kirche und ihre Geschichte
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Die alte Thalheimer Kirche, Vorgängerin der heutigen, war ein kleiner, schlichter Bau, im
Inneren reichlich 12 Meter lang und etwa 8 Meter breit. Ihr Satteldach trug einen Dachreiter,
in dem immerhin drei Glocken und ein Uhrwerk Platz fanden. Das schmucklose Kirchlein mit
seinen wie Schießscharten anmutenden, schmalen Fenstern und die trutzige,
den Gottesacker
umschließende Kirchhofsmauer boten durchaus einen wehrhaften Anblick.
Ein genaues Alter der Thalheimer Kirche ist nicht überliefert. Vermutlich reicht ihr Bestehen
aber bis ins 13.Jahrhundert zurück.
Das alte Kirchlein mit einer bäuerlich-naiven
Ausmalung des Innenraums war Spiegelbild einer einfachen Frömmigkeit,
doch irgendwann
konnte sie die
stetig wachsende Zahl der Einwohner nicht mehr in ihren engen Mauern fassen.
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Nicht zuletzt infolge der aufblühenden Strumpfwirkerei, war innerhalb der Gemeinde der
Wunsch nach einer neuen, größeren Kirche immer lauter geworden. Nach lange Jahren der
Vorbereitung konnte im Sommer 1849 endlich mit dem Bau der neuen Kirche begonnen
werden.
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Diese neue Thalheimer Kirche wurde nach Plänen des bekannten Kirchenbaumeisters
Christian Friedrich Uhlig (1774-1848) aus Altenhain im Stile des Klassizismus erbaut. Bereits
am 10 November 1850, nach einer Bauzeit von lediglich 16 Monaten, konnte die Weihe der
Kirche festlich begangen werden. Dieses hohe Bautempo war nur möglich, weil alle
Thalheimer Einwohner, vom Strumpfwirkerlehrling bis zum Erbrichter, beim damaligen
Kirchenbau nach Kräften mitgeholfen haben. Finanziert wurde die Errichtung der 39 Meter
langen Kirche mit ihrem 48 Meter hohen Turm hauptsächlich aus Geldern, welche die
Gemeinde durch das Einschlagen des im Pfarrwald vorhandenen Baumbestandes erlöste,
sowie aus freiwilligen Beiträgen und Spenden.
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Bemerkenswert ist die 1922 von der traditionsreichen Firma Jehmlich geschaffene
romantische Orgel, welche den Platz der ursprünglichen Göthel-Orgel einnimmt, die dem
Ersten Weltkrieg zum Opfer gefallen war. Das heutige, fünf Glocken umfassende
Klangstahlgeläut wurde 1948 geweiht. Teilweise unter schwierigen Bedingungen erfolgten in
den Jahren 1922, 1966 sowie 1982-85 bedeutende Renovierungen des Sakralbaues.
Schon lange steht die Thalheimer Kirche unter Denkmalschutz. Sie ist nicht nur das geistliche
Zentrum der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde, sondern auch eines der markantesten
Wahrzeichen der Stadt Thalheim.
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(Text: evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Thalheim, G. Eichler, K. Schröpel, leicht gekürzt)
Informationen zu Thalheimer Kirche erhalten sie über das Pfarramt der evangelisch-lutherischen Kirche,
Chemnitzer Strasse 2; 09380 Thalheim, Tel.: 03721 84155
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