Chemnitz-Hilbersdorf: Spuren im Schnee

Man möchte denken, daß dieses Bild im hohen Gebirge aufgenommen wurde. Dennoch, es ist die Spur eines Läufers quer über den Friedhof einer Großstadtgemeinde. Der über 7 ha. große Waldfriedhof der Gemeinde Hilbersdorf liegt im Osten der Stadt Chemnitz. Die Spur führt zu dem Mittelpunkt der weiten Anlage - dem Hochkreuz.

Steil erhebt sich dieser Friedhof von der Frankenberger Straße in südlicher Richtung. Eine Zeitlang mußte fast jede zweite Grabstelle mit dem Schlaghammer ausgehoben werden, denn es ist ein sehr felsiges Gelände, was 1890 für die Anlage ausgewählt wurde. Aber mit seiner schönen Parkgestaltung ist der Platz auch ein willkommener Ruhepunkt im hektischen Getriebe der Großstadt.

Mit dem Park schließt sich der Waldgürtel um den Osten der Stadt. Vom Chemnitztal aus reicht der Ebersdorfer Wald, unterbrochen durch einige Einfamilienhäuser an der Huttenstraße und vom Bahngelände des ehemaligen Rangierbahnhofes Hilbersdorf durchschnitten zum Hohlweg. Der Gürtel geht weiter an den Kleingärtenanlagen und dem Friedhof zum Zeisigwald bis hin an den Rand des Stadtteiles Gablenz. Wenn auch die Grabanlagen erst auf eine reichlich 100-jährige Geschichte blicken lassen, so sind doch einige schöne Zeugnisse der in Hilbersdorf ansessigen Steinmetzindrustrie zu sehen.

Der mächtige Baumbestand mit den Kastanien Pyramidenpappeln bestimmt weithin sichtbar das Stadtbild dieses fast völlig im originalen Bauzustand erhaltenen Stadtteils.

Baumeister Ruppe hat die gärtnerische Gestaltung entworfen. Gemeindemitglieder haben in den 60er Jahren viel eigene Arbeit beigetragen. Auch später wurden viele Pflegearbeiten mit Bürgern des Stadtteils bewältigt, so daß man auch heute noch von einer Gemeinschaftsanlage sprechen kann, die hier entstand.