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"Segen Gottes Erbstolln" in Gersdorf
Ganz im Norden des Regierungspräsidiums Chemnitz, ungefähr dort, wo die
Territorien von Dresden, Leipzig und Chemnitz zusammentreffen und nur etwa 4
Kilometer von der Keimzelle Sachsens, dem Kloster Altzella, entfernt, liegt
der kleine Bergflecken Gersdorf. Heute gehören die ca 80 Einwohner von
Gersdorf zur Gemeinde Tiefenbach im Landkreis Hainichen-Mittweida. Achtung
aufpassen! Es gibt gar viele Gersdorfs!
Was ist dort so interessant? Das Flächendenkmal von "Segen Gottes
Erbstolln" mit seinen montanhistorischen Zeugnissen vom 12.
Jahrhundert bis zum Jahre 1885. Da wurde die Grube geschlossen. Das Silber
war alle! Dann 95 Jahre Dornröschenschlaf. Erst 1980 küssten drei
(Berg)prinzen dieses Dornröschen wach. Es entstand ein Kleinod
bergmännischer Denkmalspflege mit einem Verein, der sich seitdem sorgt
darum, aber auch verdient gemacht hat.
Von April bis Oktober können Interessierte das Bergwerk über- und untertage
besuchen. Besonders interessant: Brendelsche Wassersäulenmaschinen, eine
technische Novität zu Anfang des 19.Jahrhunderts. Die einzigen übrigens in
Sachsen, die trockenen Fußes von Bergbeflissenen befahren werden können.
Noch etwas Einzigartiges hat Gersdorf: das letzte erhaltene
Schachttreibehaus eines Pferdegöpels in Sachsen. Erst der Streit um dessen
Abriss brachte das ans Licht. Für Sachsen von höchstem Staatsinteresse hieß
es. Fördermittel wurden zugesagt und ... immer noch nicht ausgereicht. Der
Verein "Segen Gottes Erbstolln" e.V. will es erhalten und
sanieren. Dafür widmet er auch in diesem Jahre seine öffentliche
Mettenschicht wieder diesem Schacht.
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Am 22.Dezember gegen 15.30 Uhr ist es wieder soweit. Bergknappen ziehen auf,
der Steiger wird würdig empfangen, ein Bergzeremoniell findet statt.
Weihnachtliche und bergmännische Weisen erschallen diesem Schachte zu Ehren.
Der Verein feiert mit den Besuchern eine Traditionsmettenschicht. Bereits ab
14.00 liefert das alte Dorfbackhaus erzgebirgischen "Aardäppel- und
Zuckerkuchn", Glühwein und Bratwurst fehlen nicht. Ebenso die
vorweihnachtliche Stimmung.
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Also ihr Leit! Nammt eich nischt annersch vür und kummt emol haar ze uns.
Glück auf!
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