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Adventskalender der TU Chemnitz 2002

Wasserwerkspark in Altchemnitz


Zwönitzfluß

Im Chemnitzer Süden, ganz in der Nähe der Stelle, wo sich Zwönitz und Würschnitz zur Chemnitz vereinigen, liegt der Wasserwerkspark. Die meisten Stadtführer nennen dieses Kleinod gar nicht, obwohl es als ein Flächennaturdenkmal ausgewiesen ist. Was heißt "ein Flächennaturdenkmal"? Gleich vier geschützte Bereiche befinden sich auf dem kleinen Areal: Rieselfläche, Obstwiese, Zwönitzfluß und Hangwald.

Wald

Auch im Winter lädt der Park zu einem Spaziergang ein - aufgrund seiner Größe bequem zwischen Gänsebraten und Stollen zu bewältigen. Etwa eine Stunde muss der Wanderer für einen ruhigen Schritt einplanen.

Der Startpunkt an der Endstelle der Linie 6 in Altchemnitz wird seit heute von der City-Bahn Chemnitz-Stollberg angefahren, so dass selbst ein Ausflug aus dem Umland keinen großen Aufwand mehr darstellt.

Die kleine Pforte an der Annaberger Straße, gleich neben der Brücke über die Zwönitz wird leicht übersehen, doch hat man es einmal gefunden, führt der Weg am Ufer der Zwönitz entlang. Nach wenigen Hundert Metern sollte man die Flussseite wechseln, um auf den Weg nach Erfenschlag zu gelangen.

Wanderweg im Wasserwerkspark

Ein mit einem Gitter verschlossener Stolleneingang läßt Forscherdrang aufkeimen: Ist das der Rest vergeblicher Suche nach Erz? Oder sollte hier ein Wasserstollen gegraben werden?

verschlossener Stollen
Rieselfelder

Früher wurde auf den Rieselfeldern tatsächlich Trinkwasser für Chemnitz gewonnen. Harthau und Erfenschlag - die angrenzenden Ortsteile sind die Keimzelle der Chemnitzer Textilindustrie: Hier standen schon Anfang des 19. Jahrhunderts Baumwollspinnereien und Kattundruckereien mit großem Wasserbedarf. Daher mussten bald andere Möglichkeiten gefunden werden - das Wasserwerk Einsiedel nahm 1894 seinen Betrieb auf.

(Das Wasserwerk präsentierte seine Flüssigkeiten bereits am 21. Dezember 1999 in unserem Kalender.)

Der Wanderweg führt, teils am Ufer etwas ansteigend, nach Erfenschlag. Dort kann man, nachdem man sich unter einer Eisenbahnbrücke bückend hindurch bewegt hat, anschließend erneut die Zwönitz überqueren und noch weiter in Richtung Einsiedel laufen.

Das Kneippbecken am Weg mag im Sommer höchst angenehme Erfrischungen spenden. In dieser Jahreszeit erweckt es eher frostige Gefühle. Aber bald gelangt man ja wieder an die Straße, kann wahlweise mit dem Bus an den Ausgangspunkt zurückfahren oder auch noch bis nach Einsiedel hinein laufen und sich in einem Café aufwärmen.

Kneippbecken bei Erfenschlag



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© Text, Fotos: R. Sontag
Ralph Sontag, Die TU-Wichtel im Dezember 2002

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