19. Dezember 1893: Erstmalig durften die Chemnitzer in eine elektrische
Straßenbahn steigen. Seit einem knappen Monat hatten sie die Probefahrten
der 24 nagelneuen Motorwagen beobachtet, jetzt aber ging die Strecke
Altendorf - Markt - Bahnhof endlich in elektrisch betriebenen Betrieb.
Nur vier Tage später folgte die Strecke Markt/Holzmarkt - Rosenplatz.
Als 12. Stadt Deutschlands besaß Chemnitz eine elektrische Straßenbahn.
Und noch eine Neuerung gab es: Feste Haltestellen! Die Pferdebahnen, die
viele Jahre erfolgreich den täglichen Verkehr bewältigten, hielten nach
Bedarf. 25 Wagen
mit 59 Pferden standen inzwischen zur Verfügung, und manchmal war der Ansturm
so groß, daß zwei Wagen zugleich fahren mußten.
Die meisten Pferde hatten nun ausgedient. Nur der Abendverkehr wurde noch
bis 1898 mit tierischer Muskelkraft betrieben. Das Netz
der Pferdebahn wurde schon im Jahr 1894 elektrifiziert.
Die Bahnen verkehrten in dichter Folge. Auf zweigleisigen Abschnitten
gab es zum Teil einen 7.5-Minuten-Takt. Das neue Verkehrsmittel ließ die Fahrgastzahlen
in nur zwei Jahren auf das knapp Dreifache steigen. Weitere Wagen wurden
angeschafft: Neue und gebrauchte.
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