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Adventskalender der TU Chemnitz 2003

Silberwäsche Antonsthal


In der vergangenen Woche haben wir schon einiges über die Silberstraße und Silberfunde erfahren. Heute wollen wir ein Museum besuchen, dass sich mit der Aufbereitung des abgebauten Erzes beschäftigt: die "Silberwäsche Antonsthal". Antonsthal ist ein kleiner Ort an der Straße von Schwarzenberg nach Johanngeorgenstadt, verwaltungsmäßig mittlerweile ein Ortsteil von Breitenbrunn.

Schwibbogen als Begrüßung

Die Bergbaugeschichte begann in Antonsthal im Jahr 1713, als ein Bergmann im oberen Halsbachtal einen Erzgang mit silberhaltigem Bleiglanz entdeckte. Nachfolgend wurde die Grube "Unverhofft Glück auf der Achte" aufgefahren, aus der in ihrer Blütezeit in den Jahren 1770 bis 1778 etwa 2900 Zentner Bleiglanz mit einem Gehalt von 200 kg Silber gefördert wurden.

Bevor die abgebauten Erze verhüttet werden konnten, mussten sie vom tauben Gestein getrennt werden. Das geschah durch Zerkleinern ("Pochen") und anschließendes Auswaschen. Eine solche Aufbereitungsanlage wurde in Antonsthal 1828 in Betrieb genommen. Mittels Wasserkraft wurden über eine Welle Pochstempel angehoben und auf das darunterliegende Gestein fallengelassen. Eine analoge Arbeitsweise kennt man von Schmiedehämmern wie zum Beispiel dem "Frohnauer Hammer".

Pochwerk Pochwerk Detail
Modell des Pochwerks Pochstempel

Das zerkleinerte Gestein wurde dann teilweise "vollautomatisch" (d. h. mit fließendem Wasser) und teilweise per Hand auf die "Langstoßherde" geleitet, große Holztische, auf denen durch eine Rüttelbewegung das leichtere taube Gestein weggespült wurde und das schwere, erzhaltige liegen blieb. Diese Methode kennt man noch heute aus Berichten über Goldgräber - sie verwenden allerdings keinen Holztisch, sondern eine flache Metallschüssel.

Rüttelplatten (Langstoßherde)
  Rüttelplatten (Langstoßherde)

König Anton Hütte

Neben der Pochwäsche wurde zur Weiterverarbeitung eine Schmelzhütte benötigt. König Anton von Sachsen (1827-1836) erteilte seine Genehmigung und so konnte nach einigen Bauarbeiten (u. a. wieder ein Kunstgraben zur Versorgung mit Wasser als Antriebsmittel) am 4. Juli 1831 die "König Anton Schmelzhütte" in Betrieb genommen werden.
Die Ausstattung der Hütte war auf dem damals aktuellen technologischen Stand: Für die Luftversorgung der Schmelzöfen konstruierte der "Sächsische Maschinendirektor" Brendel eigens ein Zylindergebläse, das als "Schwarzenberggebläse" in die Geschichte eingegangen ist und heute als technisches Denkmal auf dem Gelände der "Alten Elisabeth" in Freiberg steht.

König Anton Hütte

Das Museum Silberwäsche lädt zu einem Besuch ein, bei dem man über die beschriebenen Dinge informiert wird und das funktionsfähige Pochwerk besichtigt werden kann (Eintritt: 2 €).
Die erhaltenen Räumlichkeiten mit dem Pochwerk werden im Advent auch für sicherlich sehr stimmungsvolle und authentische Mettenschichten genutzt. Wir haben uns vorgenommen, in den nächsten Jahren einmal dabei zu sein.
Im Übrigen befindet sich auch eine gemütliche Gaststätte innerhalb des Museumsgebäudes, so dass man sich nach historischer und kultureller Nahrung auch mit kulinarischen Spezialitäten stärken kann.

Silberhütte Antonsthal




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© Text und Fotos: W. Riedel
Ursula Riedel, Die TU-Wichtel im Dezember 2003

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