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Adventskalender der TU Chemnitz 2004

Das Bergbaumuseum in Oelsnitz


Eingang zum Bergbaumuseum

Heute möchten wir Sie einladen, einmal das Steinkohle-Bergbaumuseum in Oelsnitz/Erzgebirge (bei Stollberg) zu besuchen.

Steinkohle im Erzgebirge? Ja, das stimmt tatsächlich. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde im Raum Niederwürschnitz/Neu-Oelsnitz ein Steinkohlenflöz entdeckt, dessen Abbau lohnenswert erschien. Zunächst wurde in vielen kleinen Schächten die Steinkohle abgebaut, bis in den Jahren 1869 bis 1874 der zentrale "Kaiserin-Augusta-Schacht" angelegt wurde. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts erhielt er sein imposantes Fördergebäude aus rotem Klinker, in dem heute das Bergbaumuseum untergebracht ist. 1946 wurde der Schacht durch Enteignung in einen volkseigenen Betrieb umgewandelt und in "Karl-Liebknecht-Schacht" umbenannt. In den 1960er Jahren erschöpften sich die Steinkohlenvorräte, was 1971 zur Einstellung der Förderung führte. Von 1976 bis 1986 wurde die Anlage von ehemaligen Bergleuten in ein sehr sehenswertes Museum umgebaut.

Fördergebäude, heute Museum

Zunächst sollte man sich als Besucher die Außenanlagen anschauen. Zu sehen gibt es ein Sägewerk, eine große Dampflokomotive, ein separates Fördergerüst, eine riesige Seilscheibe und vieles mehr. Danach geht es in die Ausstellungsräume im Hauptbau, wo der Steinkohlenbergbau den Besuchern sehr anschaulich an Modellen und Maschinen nahe gebracht wird. Beeindruckend ist ein riesiger Umformer, der den verfügbaren Drehstrom in den zum Betrieb der Förderanlage notwendigen Gleichstrom umwandelte.

Dampflokomotive Seilscheibe separates Fördergerüst

In der Lampenstube im Obergeschoss (originalgetreu nachgebaut) beginnt die Führung, die im Eintrittspreis inbegriffen ist. Diese Führung sollte man sich nicht entgehen lassen, auch wenn man dafür etwas Zeit (1,5 bis 2 Stunden) einplanen muss. Unser Führungsleiter war ein ehemaliger Bergmann, der alle Erläuterungen mit eigenen Erlebnissen und Anekdoten gewürzt hat - sehr interessant.

Die Führung geht von der Lampenstube aus zunächst zur sogenannten "Hängebank", wo die mit Kohle beladenen Hunte aus dem Schacht ankamen, entladen und leer wieder in den Schacht geschickt wurden. Von dort aus fuhren damals auch die Bergleute in den Schacht ein und kamen nach Beendigung ihrer Schicht pechschwarz wieder ans Tageslicht.
Anschließend geht es mit einem (nachträglich eingebauten) Personenaufzug den Turm hinauf zur elektrische Turmförderanlage, die auch in Betrieb genommen wird.
Danach fährt man ebenfalls mit dem Aufzug "in den Schacht" ein. Ehemalige Bergleute haben einen Untertagebereich nachgebaut mit allem, was typisch für die damaligen Abbau-Bedingungen war. Man sieht originale Abbau- und Fördergeräte, die Gezähkammer (zur Ausgabe der Werkzeuge), einen Kohlezug und vieles mehr.
An der Waschkaue (zum Baden nach der Schicht) vorbei geht es zum Glanzstück des Museums, einer riesigen Dampffördermaschine mit 1800 PS. Mit der Vorführung dieser Maschine endet die Führung.

Bergbaumuseum von außen

Detaillierte Informationen sowie Hinweise zu Anfahrt, Öffnungszeiten und Eintrittspreisen finden Sie unter

www.bergbaumuseum.org

Das Museum samt Führung ist übrigens für Rollstuhlfahrer problemlos zugänglich.




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© Fotos: C. Hübsch
Marion Riedel, Die TU-Wichtel im Dezember 2004

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