Adventskalender der TU Chemnitz 2004 Lebendiges HolzErzgebirge und Holz gehören zusammen. So wurden im Bergbau Baumstämme zum Abstützen der Stollen verwendet. Aus der Not heraus bearbeitete der Bergmann die nicht verwendbaren Baumteile in seiner Freizeit. Er begann zu schnitzen oder zu drechseln. Es entstanden Alltagsgegenstände, Schmuck für den Wohnraum, aber auch Spielzeug für die Kinder. Mit dem Niedergang des Bergbaus mussten sich die Bergarbeiter neue Einkommensquellen suchen. Schnell wurde die einstige Freizeitbeschäftigung zum Beruf. Mit Übung und handwerklichem Geschick entwickelte sich das handwerkliche Kunstgewerbe. Die kunstvollen Artikel können auch heute noch bewundert werden.
Vom Holz fasziniert erlernte Herr Stöckel 1958 den Beruf des Holzspielzeugmachers. In diesem Beruf erfährt man alles vom Aussuchen der Hölzer, über ihre richtige Trocknung, Lagerung sowie Bearbeitung duch Fräsen, Drechseln und Drehen bis hin zur Oberflächengestaltung wie Lackieren, Dekorieren oder Verzieren. Nach der Lehre sammelte Herr Stöckel praktische Berufserfahrungen in einem kleinen Handwerksbetrieb und legte die Meisterprüfung 1966 ab. Seinen eigenen Handwerksbetrieb eröffnete er 1981. Er fertigte und verkaufte Raumteiler, Heizkörperverkleidung, Geschnitzes und Gedrechseltes. Auf Märkten z.B. in Düsseldorf, in der ehemaligen Sächsischen Vertretung in Bonn, zum Tag der Sachsen in Annaberg, zeigte Herr Stöckel das Spanbaumstechen und seine eigenen Techniken. Hier führt er seine Erfindung der angedrechselten Späne vor: Aufgrund des großen Interesses der Marktbesucher an seiner Neuerfindung begann er das Geschäftsfeld zu verlagern. Noch immer probiert Herr Stöckel weitere Strukturen in der Holzverarbeitung aus und lässt in seinem kleinen Familienbetrieb verschiedene Figuren in der Rosettentechnik entstehen. Diese können auch in seiner Werkstatt gekauft werden. Da kein Ladengeschäft vorhanden ist, wird um vorherige telefonische Anmeldung unter (037209) 3377 gebeten. |