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Adventskalender der TU Chemnitz 2004

Lichterhäuser


Die "Auerbacher Fansterbrattl" in der Nr. 15 waren der Anlass, einmal etwas zur Tradition der Lichterhäuser an sich zu schreiben. Sie haben mich daran erinnert, dass mich als Kind in den Weihnachtsstuben meiner Großeltern und der Verwandtschaft die dort aufgestellten Lichterhäuser schon sehr beeindruckt haben.

Fensterbrettgestaltung, Spielzeugmuseum Seiffen

Das waren damals allerdings etwas größere Häuser, die in keinem Doppelfenster Platz gehabt hätten, zum Beispiel ein altes Schloss und ein Forsthaus, die irgendwie an Märchen erinnerten. Ein Mann aus meinem Heimatort hat die vor etwa 75 Jahren selbst gebaut und sich damit etwas Geld dazuverdient.

Im Erzgebirge wurden die ersten Lichterhäuser vor ca. 120 Jahren gebaut, damals wie heute vorwiegend in der Gegend zwischen Olbernhau und Grünhainichen.

Lichterhäuser-Herstellung Lichterhäuser Seiffner Kirche

In der "Schau erzgebirgischer Handwerkskunst" in Olbernhau konnte man bei einigen Arbeitsgängen der Herstellung zusehen. Auf dem linken Foto werden gerade die kleinen Seitendächer der Seiffener Kirche (im rechten Foto) zusammengeklebt. Meist dienen reale Gebäude als Vorbilder für die Lichterhäuser, sogar die Dresdner Frauenkirche gibt es schon als Lichterhaus.

Lichterhäuser im Spielzeugmuseum Seiffen Lichterhäuser im Spielzeugmuseum Seiffen
Sehen sie nicht schön aus? Die vielen verschiedenen Modelle haben wir im Spielzeugmuseum in Seiffen gefunden.

Nachdem viele Jahre die beleuchteten Häuschen vorwiegend zur Gestaltung von Heimat- oder Weihnachtsbergen bzw. Modellbahnanlagen genutzt wurden, sieht man sie heute wieder öfter als weihnachtlichen Fensterschmuck - die kleineren Modelle oft in gestalteter Form wie die "Fensterbretter", die größeren Ausführungen als Einzelstücke.

Seiffen als Weihnachtsberg

Hier haben wir einmal ein Beispiel, wie schön die Lichterhäuser in einer gestalteten Umgebung eines Weihnachtsberges wirken. Im Spielzeugmuseum Seiffen wurde ein Teil des Dorfes so nachgebaut.

Schön, dass es solche Häuschen fertig zu kaufen gibt. Aber ehrlich gesagt, selbst ein bisschen basteln macht auch Spaß. Dafür eignen sich die als Modellbausatz z.B. für Modellbahnanlagen angebotenen Häuser. Wer Lust hat, kann es natürlich auch alles selbst machen, wie ich es als Kind einmal miterleben durfte. Da wollte mein Vater für unseren Weihnachtsberg ein ortstypisches Haus haben. Das vom Erzgebirgsverein erbaute "Berggasthaus" in Hohenstein-Ernstthal wurde auserkoren, von allen Seiten fotografiert, stückweise maßstabsgerecht auf Sperrholz übertragen, ausgesägt, zusammengeklebt, bemalt und beleuchtet.

Mit Fotos oder alten Bauunterlagen arbeiten auch die Modellhausbauer im "Klein-Erzgebirge" in Oederan, das wir im vergangenen Jahr vorgestellt haben. Hier haben wir einmal dabei zugeschaut wie gerade das Dach eines älteren Hauses neu gedeckt wurde. Wer Lust hat, einmal in der Woche dort bei Neubauten oder Erhaltungsarbeiten mit zu basteln, kann sich beim Verein melden. Wirklich interessierter Nachwuchs wird gesucht!

In der Werkstatt vom Klein-ERzgebirge




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© Fotos: U. und W. Riedel
Ursula Riedel, Die TU-Wichtel im Dezember 2004

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