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Adventskalender der TU Chemnitz 2005
Gottfried Silbermann
Ein Besuch im Silbermann-Museum Frauenstein
Gottfried Silbermann - diesen Namen haben sicher viele schon mal gehört und nicht nur die Liebhaber von Orgelmusik wissen, dass es sich um einen berühmten Orgelbaumeister handelt.
Gestern - in der Kirche von Forchheim - ist er uns auch begegnet, also sollten wir diesen berühmten Sohn des Erzgebirges endlich einmal ein Fenster in unserem Adventskalender widmen, ist doch Orgelmusik aus der Weihnachtszeit nicht wegzudenken.
Und ein Orgelkonzert auf einer Silbermannorgel ist - wegen des schönen Klanges der Orgeln
- sicher nicht nur in der Adventszeit ein eindrucksvolles Erlebnis.
Schloss Frauenstein mit Silbermannmuseum
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Gottfried Silbermann wurde am 14. Januar 1683 in Kleinbobritzsch bei Frauenstein (Osterzgebirge) geboren.
Er wuchs in Frauenstein auf, besuchte dort die Schule und erlernte das Tischlerhandwerk, ging aber anschließend zu seinem älteren Bruder Andreas nach Straßburg, der dort Orgelbaumeister war.
Gottfried wollte ebenfalls dieses seltene Handwerk erlernen und so lernte und arbeitete er von 1702 bis 1710 in der Werkstatt seines Bruders.
Dann zog es ihn wieder in seine Heimat zurück.
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Die Stadt Frauenstein ehrt Silbermann mit einem kleinen, aber sehr interessanten Museum im Schloss, in dem nicht nur die Lebensetappen des Meisters dokumentiert werden, sondern auch die Arbeitsschritte zum Bau einer Orgel.
Modell einer Orgelbauwerkstatt
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Modell: Aufbau einer Orgel
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Seine erste eigene Orgel baute Gottfried Silbermann 1711 für die Stadtkirche in Frauenstein, die leider schon siebzehn Jahre später durch einen Stadtbrand zerstört wurde (eine zweite Orgel für Frauenstein entstand 1734, die 1869 ebenfalls ein Opfer der Flammen wurde).
Für den Bau der Orgel im Freiberger Dom "St. Marien" - seiner zweiten Orgel - gründete er 1711 seine Freiberger Werkstatt, die bis zu seinem Tod 1753 bestand. Von der typischen Klangschönheit dieser großen Orgel, die 1714 fertiggestellt wurde, kann man sich auch heute noch im Freiberger Dom überzeugen. Es werden Domführungen mit Orgelspiel angeboten (ganzjährig sonntags nach dem Domgottesdienst gegen 11.30 Uhr).
Sein größter Auftrag als "Sächsischer Hof- und Landorgelbauer" war der zum Bau der großen Orgel für die katholische Hofkirche in Dresden, die ebenfalls noch existiert. Wegen seiner zu diesem Zeitpunkt schon bestehenden Erkrankung verpflichtete er seinen Schüler Zacharias Hildebrandt für dieses Werk.
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Silbermann hat aber nicht nur als Orgelbauer Hervorragendes geleistet.
Er hat z.B. das Hammerklavier entscheidend verbessert, so dass er als dessen eigentlicher Erfinder bezeichnet werden kann. In seiner Werkstatt entstanden folgende Saitentasteninstrumente: Clavichord, Clavecin, Pianoforte, Cembal d´amour.
Das Cembal d´amour war eine ganz neuartige Konstruktion, bei der die Saiten quer zur Tastatur verlaufen und von den in der Mitte anschlagenden Tangenten der Tastenhebel aus nach beiden Seiten schwingen, was wohl einen ganz weichen, vollen Klang ergab.
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Clavichord
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Gottfried Silbermann war aber nicht nur ein begnadeter Orgelbauer, sondern auch ein cleverer Geschäftsmann. Er schloss z.B. für den Bau aller seiner Orgeln Verträge ab, in denen Material und Preis genau festgelegt waren, aber auch, welche Leistungen die Stadt zu erbringen hatte. Dazu gehörte z.B. auch freies Logis für ihn und seine Gesellen während des Aufbaus der Orgel.
Außerdem sicherte er sich durch Beschränkung seines Wirkungsfeldes auf den mitteldeutschen Raum, Konzentration auf fünf Orgeltypen, gute Werkstattorganisation und die Verpflichtung seiner Schüler, nicht in Mitteldeutschland tätig zu werden, eine Vormachtstellung im Orgelbau, die ihm für die damalige Zeit und sein Gewerbe seltenen Wohlstand einbrachte.
Für Kenner und Interessenten sind im Museum in Schloss Frauenstein Orgelmodelle zu sehen und Schemata erläutern den Aufbau einer Orgel. Eine wunderschöne Kopie einer Orgel, die sich heute in Bremen befindet, verleiht dem Museumsraum ein weihnachtliches, festliches Aussehen und ist bei Konzerten bestimmt ein Klangerlebnis.
Gottfried Silbermann baute nachweisbar 46 Orgeln, von denen noch 31 erhalten sind. Die für die Johanniskirche Chemnitz gebaute Orgel befindet sich seit 1958 in Bad Lausick.
Seine Orgeln waren und sind von hoher Qualität und zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich klanglich, technisch und architektonisch hervorragend in den Raum einfügen, für den sie gebaut wurden.
Wie man aus der nebenstehenden Überblickskarte ersehen kann, befinden sich fast alle erhaltenen Silbermannorgeln in Sachsen, die meisten davon im Erzgebirge ....
Also noch ein Grund für einen Besuch des "Weihnachtslandes"!
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Öffnungszeiten und Informationen zum Museum sind im Internet unter www.frauenstein-erzgebirge.de unter dem Stichwort "Kultur" zu finden.
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