Adventskalender der TU Chemnitz 2007
Das 16. Jahrhundert, die Zeit der Renaissance, war auch für das Erzgebirge eine Zeit der schwunghaften Entwicklung. Vom "Berggeschrey" und dem aufblühenden Bergbau war schon die Rede. Der Aufschwung erforderte neue Denkweisen, und kluge Köpfe konnten sich beweisen. Neben dem Baumeister Hieronymus Lotter lebte und wirkte der Universalgelehrte und Humanist Georgius Agricola. Sie waren Zeitgenossen des Rechenmeisters und Bergbeamten Adam Ries. |
Im Haus, in dem Adam Ries von 1525 bis 1559 lebte und eine Rechenschule betrieb, in der Annaberger Johannisgasse 23, befindet sich heute das Adam-Ries-Museum. Neben der Ausstellung zu Leben und Werk des Rechenmeisters und sächsischen Bergbeamten erfahren wir etwas zu seinen Rechenmethoden, sowie zu Maßen und Gewichten aus Sachsen zu dieser Zeit, ergänzt um historische mechanische Rechenmaschinen (u.a. "Comptatoren") des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Ausstellungsräume werden übrigens gerade umgestaltet und sind deswegen geschlossen - im April 2008 soll das Museum in neuem Glanz wieder öffnen. Im Obergeschoss des Hauses ist eine Sonderausstellung zur Unternehmerin Barbara Uthmann zu sehen. Nach Voranmeldung können Interessierte in der nach historischem Vorbild eingerichteten Rechenschule das Rechnen auf den Linien und dem Abakus kennen lernen. |
Der Adam-Ries-Bund e.V., gegründet 1991 und mit über 200 Mitgliedern weltweit, ist Träger des Adam-Ries-Museums und der Adam-Ries-Bibliothek. Der Verein richtet mit vielen Helfern den Adam-Ries-Wettbewerb für Schüler der 5. Klassen aus. Das nächste vom Adam-Ries-Bund organisierte wissenschaftliche Kolloqium findet vom 18. bis 20. April 2008 zum Thema "Visier- und Rechenbücher der frühen Neuzeit" statt.
Wer das "Rechnen auf den Linien" online kennen lernen will,
kann sich auf den WWW-Seiten des Adam-Ries-Bundes versuchen:
http://www.adam-ries-bund.de/linie.html.
© Fotos: F. Richter (2), R. Sontag
Frank Richter, Die TU-Wichtel im Dezember 2007
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