Adventskalender der TU Chemnitz 2008
Ein "Juwel" ist es geworden, das Schloss Freudenstein in Freiberg, nachdem es in den letzten drei Jahren einen neuen "Schliff" bekommen hat.
Nach den ersten Silberfunden in dieser Gegend entstand hier eine Burg zum Schutz des Silberbergbaus. Diese wurde im 16. Jahrhundert zum Residenzzschloss im Renaissancestil umgebaut. Rund 200 Jahre später im siebenjährigen Krieg innen völlig ruiniert, diente es bis 1979 fast ausschließlich Speicherzwecken. Heute ist es nun wieder - wie sicher auch Ende des 16. Jahrhunderts - ein Schmuckstück für Freiberg.
Seit dem Frühjahr diesen Jahres zieht wieder Leben in das Schloss ein. Zuerst fand das Bergarchiv Freiberg mit seinem wertvollen Schriftgut über sechs Jahrhunderte Bergbau hier neue Räume. Das ist aber sicher nicht der Grund, dass seit Ende Oktober schon fast 50.000 Besucher im Schloss gezählt wurden. Anziehungspunkt ist die Dauerausstellung "Terra mineralia", eine faszinierende Mineralienschau.
Die Eintrittskarte ist ein "Ticket für eine mineralogische Reise um die Welt", die man auf keinen Fall versäumen sollte. Die Reise beginnt in der obersten Etage, auf einer "Aussichtsplattform", von der aus man fast die ganze Welt überblicken kann!? Auf einer riesigen Wand sind die Fundstellen und die dort gefundenen Mineralien erdteilmäßig aufgezeigt und auf drei großen Bildschirmen sind beeindruckende Videos der Fundstellen zu sehen.
Die erste Station ist Amerika mit einer Unmenge wunderschöner Mineralien, die in unglaublichen Farben und Formen faszinieren. In einem kleinen, abgedunkelten Teil dieses Saales wird mit einer "Reise ins Licht" demonstriert, wie UV-Strahlen eher unscheinbare Steine in strahlende Schönheiten verwandeln.
Weiter geht die Reise zur Zeit über Afrika nach Europa und Eurasien. Ab März 2009 gehören auch Asien und Australien mit zur Reiseroute. In einer sehr interessanten Zeitreise ist auch die Auswirkung der Nutzung von Mineralien auf die Entwicklung der Menschheit dargestellt. Im Forschungsbereich ist Wissenswertes über Entstehung und Formen der Mineralien zu erfahren und auch ein Blick durch Mikroskope ist möglich.
Der Höhepunkt der Ausstellung ist aber die ehemalige Küche des Schlosses!
Wie eine gute Küche eben beherbergt sie die Schätze. Hier sind die wertvollsten und
größten Mineralstufen ausgestellt. Unglaublich, was in den Tiefen der Erde so entstanden ist!
Im Vorraum findet sich eine kleine Gegenüberstellung von Mineralien in ihrem natürlichen
Vorkommen und der geschliffenen Form in einigen hübschen Schmuckstücken. Spätestens
in der Schatzkammer aber wird deutlich: der größte Künstler ist die Natur selbst!
Sehenswert: wie viele verschiedene Farben und Formen eine Mineralart haben kann! Am Beispiel von Fluorit sei hier gezeigt, was Verunreinigungen, Druck oder radioaktive Bestrahlung bewirken können (rechtes Bild anklicken).
Und mit etwas Fantasie lassen sich auch vorweihnachtliche Eindrücke in der
Schau finden, zum Beispiel wunderbar mit Goldkörnchen dekorierte Fundstücke,
Calcit- oder Bergkristallstufen, die in die Märchenwelt der Schneekönigin
entführen ... schauen Sie es sich selbst an!
Aber nehmen Sie sich ein bisschen mehr Zeit für diese Entdeckungstour - eine Reise um die Welt dauert nun mal etwas länger.
Zusammen mit den schon seit langem existierenden Mineralogischen Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg findet man in
Freiberg nun die weltweit größte Mineralienschau.
Die Geowissenschaftlichen Sammlungen sind nach verschiedenen wissenschaftlichen Kriterien
geordnet und gehören schon immer zu den bedeutendsten Sammlungen
der Welt.
Die "Terra Mineralia" - eine der wertvollsten und bedeutendsten privaten
Mineraliensammlungen der Welt - ist nach ästhetischen Gesichtspunkten entstanden und
besitzt damit einen einzigartigen Schauwert.
Infos: http://tu-freiberg.de/terramineralia/
© Fotos: W. Riedel, R. Sontag (2), Pressefotos: Terra Mineralia
Wir danken der Ausstellungsleitung für die Genehmigung zur Veröffentlichung der gekennzeichneten Fotos und Prof. em. Naumann für die Vermittlung.
Ursula Riedel, Die TU-Wichtel
Adventskalender der TU Chemnitz 2008