Wo fast alles in Butter ist
Erfunden wurden die Formen in Zeiten der Hausbutterei, wo es noch keine Markennamen gab. An deren Stelle finden sich unterschiedliche Grundformen und Muster. Während die Bayern lieber viereckige Butter essen, mögen die Thüringer und Sachsen lieber die runde Form. Und die Menschen oberhalb von Berlin bis zur Ostseeküste tendieren zur Muschelform. Ob mit Rosen oder Blättern verziert, ob als Fisch oder Weintraube, ob mit einem Schriftzug oder einer Naturszene versehen - alles macht Konrad Martin möglich. Und das ohne Schablonen und Fräsmaschine. Die vielfältigen Muster sticht der 59-Jährige auf seiner Werkbank in den Grund der Formen ein. An der Wand hängen deshalb auch unzählige Stecheisen unterschiedlicher Größe aus bestem englischen und schwedischem Stahl. Je filigraner die Motive, um so länger dauert die Prozedur des Formstechens. "Neumodische Motive wie Disneyfiguren sind tabu, es kommen auch künftig vorrangig nur Naturmotive in die Buttermodeln", sagt der Drechsler. Lediglich bei Firmenlogos oder dem Logo eines Kindergartens mache er schon mal Zugeständnisse. Seine Formen gibt es in der Schwarzmühle heute in verschieden Größen: Für ein Fassungsvermögen von 10, 20, 30, 70, 100, 125 oder 250 Gramm Butter.
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Die vielfältige Kollektion ist aufwändig gestaltet, das dafür verwendete Werkzeug ging schon durch viele Hände.
Formenreich: Die vielfältige Kollektion ist aufwändig gestaltet, das dafür verwendete Werkzeug ging schon durch viele Hände.
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