Adventskalender der TU Chemnitz 2009
Foto 1: GPS-Gerät und Nano-Cache |
Geocaching ist noch eine recht junge Freizeitbeschäftigung und bedeutet nichts anderes, als mit Hilfe eines GPS-Empfängers einen bei vorgegebenen oder zu ermittelnden Koordinaten versteckten ,Schatz' zu suchen und natürlich auch zu finden.
Möglich wurde dies mit der Freischaltung des amerikanischen Global Positioning Systems (GPS) am 2. Mai 2000 für die private Nutzung. Bereits am Tage danach vergrub Dave Ulmer in der Nähe der Stadt Portland im US-Bundesstaat Oregon den ersten Geocache und veröffentliche die Daten im Internet. Seitdem verbreitet sich dieses Hobby in rasantem Tempo über den gesamten Erdball. Schätzungen zufolge dürfte die Zahl der Verstecke weltweit fast die Millionengrenze erreicht haben. Dabei ist die Cachedichte in Deutschland mit an vorderer Position.
Die Größe der Caches selbst reicht von millimetergroßen ,Nanos' bis hin zu regelrechten Schatztruhen. Darin enthalten ist neben allen möglichen Tauschobjekten in jedem Falle ein Logbuch, in dem der Finder sich eintragen kann. Foto 1 zeigt einen Nanocache nebst einem GPS-Empfänger. Auch in diesen kleinsten Behältnissen ist zumindest ein kleines Papierröllchen.
Foto 2: Am Fichtelberg |
Foto 3: An den Loipen um Oberwiesenthal |
Foto 4: Oberhalb von Kriebstein |
Was macht Geocaching so attraktiv? Wahrscheinlich ist es die Verbindung aus Technik, Naturverbundenheit und auch etwas Abenteuerlust. Ob Wanderer, Rad- und Skifahrer, Jogger oder auch jene, die sich lieber motorisiert unterwegs sind, für alle ist meist nicht nur das reine Fortbewegen wichtig, es soll auch ein lohnendes Ziel erreicht werden. Doch gerade in der Umgebung seines eigenen Zuhauses gehen vielen Menschen irgendwann die Ideen aus. Also warum sollte nicht auch einmal ein Cache angesteuert werden? Zumindest in den meisten Fällen werden diese nicht nur zum Selbstzweck an irgendeiner Stelle angebracht, sondern stehen in Verbindung zu einer Sehenswürdigkeit, einer tollen Aussicht, einem Denkmal oder irgendeinem anderen schönen Fleckchen Erde. Oft ist in Insiderkreisen zu hören: Ohne diesen Cache wäre mir dieser nette Ort ein Leben lang verborgen geblieben.
Foto 5: Der Tassencache |
Auf diversen Datenbanken im Internet (führend: www.geocaching.com) findet der Interessierte die notwendigen Daten. Eine wertvolle Hilfe für den deutschen Raum ist auch die Seite www.geocaching.de, wo auf einer Karte die Lage der Caches angezeigt und mit einem Klick sofort auf die entsprechende Datenbank verwiesen wird. Doch möchten wir an dieser Stelle nicht zu sehr in Einzelheiten abschweifen.
Detaillierte Hinweise gibt es genügend im Internet.
Im Folgenden fünf interessante Beispiele aus dem sächsischen Raum, die auch für die Vielfalt der möglichen Ziele stehen sollen:
GC1A8T7 (so der Name des Caches auf www.geocaching.com) führt uns an die höchste Erhebung Sachsens, den Fichtelberg. Gerade im Winter ist er doch recht überlaufen und es ist fast nicht vorstellbar, ein ruhiges Plätzchen an seinen Flanken zu finden. Dass es diese doch gibt, beweist uns dieser Cache.
Foto 2 zeigt uns in der Nachmittagsdämmerung die Aussicht von diesem einsamen Ort, der sicher etwas mühsam zu erreichen ist. Aber es lohnt sich! Auch an den Loipen rings um Oberwiesenthal gibt es so einiges zu entdecken (Foto 3).
Ebenfalls einen tollen Ausblick zeigt uns das Foto 4. GC1DB9T führte uns an diese Stelle oberhalb der Talsperre Kriebstein. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Multicache, d. h. um an die Koordinaten zu kommen, sind noch einige Aufgaben zu erfüllen ...
Foto 6: Dresdner Begerburg |
Mit Fahrrad von Werdau aus gut zu erreichen ist ein ,vergrabender' Cache mit dem Namen ,Hast du noch al l/t e Tassen im Schrank' (GC1EF77). Hierbei handelt es sich um einen Plasteimer mit diversen Tassen (Foto 5). Wer also solcherlei Trinkgefäße sammelt, kann sich hier eines entnehmen. Dies natürlich nur im Austausch! So ein kleiner Spaß kann eine Rad- oder Wandertour durch den schönen Werdauer und Greizer Wald etwas auflockern. Eine schöne Schutzhütte in direkter Nachbarschaft zu diesem Cache lädt zum Rasten ein.
Foto 7: Am kleinen Kranichsee |
Nicht unbedingt für jedermann ist ein Cache an der Dresdner Begerburg. Hier gilt es den Kurt- und Georg-Löwinger-Steig zu bewältigen. Dies sollten nur erfahrene Klettersteiggeher mit der entsprechenden Ausrüstung tun (Foto 6). Der GC1M1N5 liegt zwar nicht direkt am Fels, doch um an seine Koordinaten zu gelangen, muss der Geocacher mitten in der Wand mit Lineal oder Bandmaß eine Messung durchführen.
Und zum Abschluss noch ein Abstecher in das westliche Erzgebirge. Der Kleine Kranichsee liegt etwas unbeachtet leicht abseits des vielbegangenen Kammwegs nahe Johanngeorgenstadt. GC14HZP führt uns über mehrere Stationen zu diesem interessanten Biotop (Foto 7). Dabei müssen die Wege und Pfade natürlich nicht verlassen werden, denn einem verantwortungsbewussten Cacheleger (Owner) liegt auch die Einhaltung des Naturschutzes am Herzen. Wie so oft im Leben ist auch beim Cachen meist der Weg das Ziel. Probiert es doch einfach mal aus, vielleicht lässt euch dieses Hobby nicht mehr los?
Eine schöne Adventszeit wünschen euch Silvia & Jens
© Text und Fotos: Silvia und Jens Stahlberg
Ralph Sontag, Die TU-Wichtel
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