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Adventskalender der TU Chemnitz 2009

Dampfbahnroute sächsischer Schmalspurbahnen


Markersbacher Viadukt
Markersbacher Viadukt

Sachsen ist reich an Bevölkerung, reich an Bodenschätzen und reich an Industrie. Ziemlich schnell nach ihrer Erfindung gewann die Eisenbahn als Transportmittel größte Bedeutung. Dank staatlicher Förderung erreichte das Land eine der größten Eisenbahndichten der Welt: 25 km Gleis auf 100 Quadratkilometer! Es gab kaum einen Ort, von dem man weiter als fünf Kilometer zum nächsten Bahnhof laufen musste.

Aber die Flusstäler und Berge machten den Streckenbau nicht leicht. Gewaltige Bauwerke wie der Markersbacher Viadukt entstanden, und wenn der Brücken- oder Tunnelbau zu teuer war, wich man auf billigere Bahnen aus: Schmalspurbahnen, die mit engeren Kurvenradien, geringerer Achslast preiswert auch in schwer zugängliche Gebiete vorstoßen konnten. Immerhin rund 500 km lang war das Netz der Schmalspurbahnen einmal.

Stellwerk in Steinbach
Stellwerk in Steinbach

Noch heute finden sich allenthalben Zeugnisse der Kunst früherer Eisenbahningenieure, und das Land ist eng verbunden mit seiner Schienentradition. Straßennamen, Gebäude, Brücken, Redewendungen erinnern an die großen Zeiten der Eisenbahn, und so führten auch die Türchen unserer Kalender immer wieder auf Bahnthemen.

Verladung auf Rollwagen in Cranzahl
Verladung auf Rollwagen in Cranzahl

Und so wie früher beginnt Sachsen aufs Neue von seinen Bahnen zu leben: Nachdem der Güterverkehr auf den Nebenbahnen praktisch verschwunden ist, kommen nun zunehmend Touristen, die von der Vielfalt der Museen und Schmalspurbahnen hergelockt werden. Für die gibt es nun eine neue Ferienstraße: Vom Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen initiiert, führt die Dampfbahn-Route Sächsischer Schmalspurbahnen an alten und wiederaufgebauten Schmalspurbahnen vorbei. Drei Äste treffen sich in Dresden - der aus dem Vogtland und Erzgebirge kommende durchquert unser Weihnachtsland. Die anderen beiden führen durch die Oberlausitz und Sächsische Schweiz sowie durch das sächsische Elbland.

Eine Vielzahl von Partnern hat sich bereits vertraglich gebunden. Natürlich gehören die fünf täglich verkehrenden Schmalspurbahnen dazu, aber auch Museumsbahnen, Gemeinden und andere Tourismusunternehmen schließen sich an. Ein unter Bahnfreunden höchst prominentes Fahrzeug hat als eines der ersten viele Stationen dieser Route besucht: Die neu erbaute Hartmann-Lok Ik, ein Nachbau der legendären sächsischen Schmalspurdampflok, war im Sommer dieses Jahres - per Tieflader - auf der Dampfbahn-Route unterwegs.

Eines ist aber selbst in unserer schnelllebigen Zeit klar: Die rund 650 km lange Route ist nichts für einen Tagesausflug. Zeit muss man sich schon nehmen, für die Bahn - und für ihre Umgebung.


Schwibbogen in Seifersdorf
Schwibbogen in Seifersdorf

Die Kleinbahn bestimmte vielerorts den Lebensrhythmus. In seinen Memoiren erinnert sich mein Vater Ernst Sontag an einen dienstlichen Aufenthalt im Dorfgasthof von Tannenberg: "Morgens wurde ich vom Pfiff der Kleinbahn geweckt. Wenn der nicht erfolgte, kam ich zu spät!"

Rabenauer Mühle
Am Gasthaus Rabenauer Mühle

Informationsflyer (PDF)
Dampfbahn-Route - noch im Aufbau


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© Fotos: H. Geisler (1), U. Hertel (2), R. Sontag (2)
Ralph Sontag, Die TU-Wichtel

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