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Adventskalender der TU Chemnitz 2009

Durch das Tal der Roten Weißeritz zum Kahleberg


In diesem Jahr schnüren wir wieder einmal im Osterzgebirge die Wanderstiefel und wandern im Tal der Roten Weißeritz zum Kahleberg bei Altenberg. Wir beginnen unsere Wanderung an der Haltestelle "Riedelmühle" in Waldbärenburg. Dorthin gelangen wir mit dem Linienbus Dresden - Altenberg, mit dem Auto oder zu Fuß von einem der nahe gelegenen Urlaubsorte des Osterzgebires.
Von der Bushaltestelle aus gehen wir ein Stück zurück Richtung Altenberg, parallel zur Fahrstraße neben der Roten Weißeritz leicht bergauf. Nach etwa 500m kreuzen wir den markierten Wanderweg "Kirchsteig", der nach links nach Oberbärenburg und nach rechts nach Schellerhau führt.

Rote Weißeritz
Im Tal der Roten Weißeritz

Wir wollen jedoch geradeaus im Weißeritztal bleiben. Hier ist die Rote Weißeritz noch ein Bach und schlängelt sich idyllisch zwischen den Bäumen entlang. Im August 2002 zum großen Hochwasser in Sachsen hat sie jedoch ein ganz anderes Gesicht gezeigt: ein reißender Strom, der das Bachbett verlassen und alles mit sich gerissen hat - so z.B. auch die Gleise der Weißeritzbahn, einer historischen Schmalspurbahn. Erst im vergangenen Jahr ist ein Teil dieser Bahnstrecke wieder eingeweiht worden, das obere Stück bis zur Endstation Kipsdorf wartet immer noch auf seine Rekonstruktion.


Bei den Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser ist das erste Stück unseres Wanderweges - der "Buschmühlenweg" - zwischen der B170 und der "Schellermühle" zwar zu einem kleinen asphaltierten Waldsträßchen ausgebaut worden, ist aber - weil landschaftlich reizvoll - trotzdem schön zu gehen. Nach etwa 2 km erreichen wir die "Schellermühle" am Ortsrand von Schellerhau.

Brücke über die Rote Weißeritz
Brücke über die Rote Weißeritz

Jetzt führt uns ein schmaler Weg in die gleiche Richtung weiter immer weiter am Bach entlang. Nordwestlich des Weges erstreckt sich hier das Naturschutzgebiet Weißeritzwiesen Schellerhau. Jetzt bietet sich uns ein ganz friedliches Bild, unser Weg kreuzt immer wieder das Bachbett. Alle Brücken, ja der gesamte Weg mussten nach der Flut neu angelegt werden.

Rastplatz im Wald
Rastplatz im Wald

Der Waldweg endet zunächst an der "Schinderbrücke". Eine für die Erschließung des Erzgebirges wichtige historische Straße überquert hier den Weißeritzbach. Heute ist neben der alten, rekonstruierten Brücke ein neues Bauwerk für die Fahrstraße nach Schellerhau entstanden.

Schinderbrücke
Informationstafel zur Schinderbrücke
Schinderbrücke
Alte und Neue Schinderbrücke

Wir gehen nun über die Brücke und etwa 200 m nach rechts die Straße Richtung Schellerhau entlang. Kurz bevor es links wieder in den Wald geht lohnt sich ein kurzer Abstecher nach rechts zum alten Galgen.

Der alte Galgen
Nach dem Lesen der Informationstafel - die wie die Tafel an der Schinderbrücke zum "Rundweg Schellerhau" gehört - ist man irgendwie schon froh, heute hier zu leben ...
Zurück zur Straße biegen wir nach einem kurzen Stück auf der "Schneise 28" wieder in den Wald ein. Dieser Weg führt uns schnurgerade bis auf den Kahleberg, unserem heutigen Ziel.
Winterwald

Der Kahleberg ist mit 905m die höchste Erhebung (der deutschen Seite) des Osterzgebirges. Der Berg macht seinem Namen alle Ehre, denn durch extreme Wetterbedingungen und sicherlich auch die Umweltverschmutzung findet man nur eine niedrige Vegetation, der Berg ist also ziemlich kahl. Deshalb hat man hat bei gutem Wetter eine herrliche Sicht, vor allem nach Norden zu, von den Bergen Richtung Seiffen/Neuhausen, über die Galgenteiche und die Reha-Klinik Raupennest in der Mitte bis zum Geisingberg (rechtes Bild).

Blick vom Kahleberg
Blick vom Kahleberg
Blick vom Kahleberg
Bergbaude auf dem Kahleberg
Bergbaude auf dem Kahleberg
Wer will, kann jetzt eine kurze Rast in der urigen - aber meist proppevollen - Bergbaude einlegen. Danach beginnen wir auf einem der ausgeschilderten Wege den (sanften) Abstieg nach Altenberg. Dabei streifen wir den Skihang, auf dem bei entsprechenden Schneeverhältnissen immer viel Betrieb ist. Auch an die kleineren Gäste ist gedacht, denn ein Rodelhang lädt gleich daneben zum Schwung ins Tal ein.

Nun sind wir am Ziel angekommen, unsere schöne Wanderung endet im Zentrum von Altenberg. Langsam wird es duster, aber wir können noch einen Blick auf die Pyramide werfen, die direkt neben dem Bahnhof bzw. Busbahnhof des Ortes steht. Auch ein Bummel durch das weihnachtlich beleuchtete Zentrum des kleinen Ortes lohnt sich.

Pyramide am Bahnhof Altenberg, im Hintergrund der Skihang

Für eine Winterwanderung ist hier allerdings ein Hinweis nötig, der sicher allen Langläufern aus dem Herzen spricht: Ab der Schneise 28 gehören Teile des Weges zum Loipennetz Osterzgebirge. Bei ausreichend Schnee ist das Benutzen der Loipen für Wanderer nicht gestattet. Und auch auf den gespurten Zubringerwegen ist es sehr rücksichtslos, wenn Wanderer die Spuren zertrampeln. Zauberhaft ist diese Tour bei Witterungsverhältnissen wie Ende Dezember 2008 mit einer "gezuckerten" Landschaft, strahlendem Sonnenschein und guter Sicht. Zu jeder anderen Jahreszeit ist es eine sehr schöne ruhige und abwechslungsreiche Wanderung.

Natürlich ist das relativ schneesichere Kahleberggebiet das Winterziel für das östliche Sachsen. Einige Loipen haben wir in den vergangenen Ausgaben unseres Adventskalenders schon beschrieben:
Zu den Loipen bei Schellerhau
Skiwanderung am Kahleberg

Weitere Wanderungen im Osterzgebirge:
Aschergrabentour
Wanderung zum Geisingberg
Zur Kohlhaukuppe bei Geising
3-Kurorte-Wanderung im Osterzgebirge (Bärenburg, Kipsdorf, Bärenfels)


Version zum Ausdrucken


© Text und Fotos: U.+W. Riedel
Die TU-Wichtel im Dezember 2009

Adventskalender der TU Chemnitz 2009