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Adventskalender der TU Chemnitz 2010

Schloss Lichtenwalde


Unweit von Chemnitz befindet sich die kleine Gemeinde Lichtenwalde, ein beliebtes Naherholungsziel. Unser heutiger Ausflugstipp führt uns dahin. Wir besuchen eins der "Sehenswerten Drei", das seit dem Frühjahr 2010 wiedereröffnete "Schloss Lichtenwalde" ...

Auf dem Weg zum Schloss
... und finden einen Schatz, der praktisch vor der "Haustür" von Chemnitz liegt, ein wunderbares Kulturensemble.
Der Schlosskomplex mit dem eindrucksvollen Barockpark ist in neuem Glanz erstrahlt und zu jeder Jahreszeit zu empfehlen. Freilich, den Konzerten im Schlosspark und dem sanften Plätschern der Wasserspiele kann man nur im Sommer lauschen, gut spazieren lässt es sich dort jedoch bei jedem Wetter.
Kommen Sie mit, Sie werden es nicht bereuen!


Auf dem Weg zum Schloss - ein Blick zurück ins Tal
Auf dem Weg zum Schloss
Das Gelände, auf dem Schloss Lichtenwalde steht, ist geschichtsträchtig. Schon im 12. Jahrhundert wurde dort eine Burg errichtet; diese war in den darauffolgenden Jahren Eigentum mehrerer Lehnsherren. 1722 mussten die baufälligen Gemäuer der Burg abgerissen werden und Reichsgraf Christoph Heinrich von Watzdorf ließ ein Barockschloss bauen; 50 Jahre später war die Familie Vitzthum von Eckstädt neuer Eigentümer.
1905 wütete eine Großbrand; fast alle Gebäude fielen ihm zum Opfer. Dem Dresdner Hofarchitekt Gustav Fröhlich, der mit den Wiederaufbau des Schlosses beauftragt wurde, verdanken wir die neobarocke Form des Schlosskomplexes.

1945 beginnt mit Plünderungen und Verwüstungen ein dunkles Kapitel der Schlossgeschichte. Die Familie Vitzthum von Eckstädt wurde enteignet und der alte Adelssitz erlebt nun zweckentfremdet eine wechselhafte Nutzung als Heilstätte, Schulungsräume, Wohnheim für Bauarbeiter.
Ende der 50-er Jahre begannen für das inzwischen herunter gekommene Gebäude erste Rekonstruktionsarbeiten, umfangreichere ab 1985.
Als 1998 der Freistaat Sachsen die Liegenschaft übernahm, wurden die Weichen gestellt für eine harmonische Gestaltung von Schloss und dem angrenzenden Park.

Der Eingangsbereich des Schlosses
Hinter dem, was sich jetzt so einfach liest, liegen Hürden, liegen 10 Jahre, in denen 18 Millionen Euro investiert wurden. Sehr viel Geld - entstanden ist ein wahres Schmuckstück, eine richtige Schatzkammer, eine touristische Attraktion.
Gleich am Tag der Wiedereröffnung, dem 28.03.2010 kamen 2500 interessierte Schaulustige.
Worüber kann man sich denn nun im ganzen Schlosskomplex informieren, was kann man bewundern ?

Das Chinesische Zimmer"
Die Gräfliche Bibliothek
Chinesisches Zimmer, Roter Salon, Königszimmer, gräfliche Bibliothek - die Repräsentationsräume der Familie Vitzthum sind in der "bel étage" zu finden. Viele Kostbarkeiten - chinesisches und japanisches Porzellan, Seidenmalereien, Skulpturen, Gemälde, Möbel - kann man bestaunen.


In den oberen Etagen zeigen 220 Vitrinen in 35 Räumen viele Kunstwerke aus fernen Ländern. Sie sind gegliedert in die Bereiche "Den Göttern ganz nah", "Von China nach Europa", "Zwischen den Welten" und "Mythos Ostasien".
Die Zahlen lassen schon erahnen, dass ein "Schnelldurchgang" fehl am Platze ist. Planen Sie viel Zeit ein, um die beeindruckenden Exponate zu betrachten! Lassen Sie sich einfangen von der Aura geheimnisvoller Ritualgeräte, den Holzschnitzereien, den reizvollen Scherenschnitten und ... und ... Ein Hauch Exotik aus vergangenen Zeiten wird Sie umfangen!
Die tolle repräsentative Schau wurde möglich durch großzügige Schenkungen und Leihgaben aus privaten Sammlungen. Allgemeiner Tenor der Besucher: "absolut beeindruckend, sehr informativ, viel Liebe zum Detail, weiter zu empfehlen, gern Wiederkommen ..."


Im Erdgeschoss der Galerie
Ausstellungsbereich Texttilkunst/Textildesign

Besucher, die sich mehr für modernes Design begeistern, sollten unbedingt den Nordflügel des Schlosses ansteuern. Hier hat die Galerie Angewandte Kunst Schneeberg, ein Fachbereich der Westsächsischen Hochschule Zwickau, ihr Zuhause. Die Dauerausstellung zeigt die hochschuleigene Sammlung der besten studentischen Arbeiten, (meist mit einem Preis bedacht), aus den Studiengängen Holzgestaltung, Modedesign, Textilkunst, -design, Musikinstrumentenbau. Ein separater Bereich ist den wechselnden Sonderausstellungen, Podiumsdiskussionen, etc. vorbehalten. Kunstinteressierte können hier mit jungen Designern fachsimpeln.


Jetzt habe ich viel vom Museum geschrieben, vergessen Sie bei Ihrem Besuch nicht den Innenhof, die Schlosskapelle, den Gräflichen Friedhof, die Orangerie. Sie werden noch viel Schönes entdecken!

Im Innenhof; rechts die Galerie "Angewandte Kunst"
Die kleine Schlosskapelle
Der Altar in der Schlosskapelle
Die Orangerie
Im Biergarten der Schlossgaststätte läßt es sich gut entspannen.

Fazit: Wer Schloss Lichtenwalde lange nicht besucht hat, wird staunen! Ein Tag reicht nicht aus, um alles anzuschauen, die Dauer- und Sonderausstellungen kennenzulernen. Regelmäßige Veranstaltungen wie Kunsthandwerkermarkt, Konzerte, Lesungen, ... sind Highlights, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Ein Spaziergang im Schlosspark, der übrigens 2005 zu einem der schönsten Deutschlands gekürt wurde, bringt nicht nur frische Luft in die Lungen; er bietet viele Ausblicke in das aparte Zschopautal. Das Auge erfreut sich an den alten Bäumen, den schön gestalteten Beeten im Rokokostil, den liebenswerten Putten, den zahlreichen Wasserspielen und ... mit etwas Glück können Sie z.B. ein Eichhörnchen beobachten, das sich genau wie ich, an diesem idyllischen Fleckchen Erde wohlfühlt.

Blick in das Zschopau-Tal
Ein Laubengang
Einer der Brunnen
Parkimpression 1
Parkimpression 2


Parkimpression 3
Parkimpression 4

Parkimpression 5

Parkimpression 6



Weitere Infos, Öffnungszeiten und Preise: hier

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© Fotos: U. Riedel, A. Heik
Rosita Pudlat, Die TU-Wichtel im Dezember 2010

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