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Adventskalender der TU Chemnitz 2011

Burg Kriebstein


Burg Kriebstein über der Zschopau an einem stürmischen und grauen Dezembertag
Modell der Burg

Heute laden wir Sie herzlich ein zu einer vorweihnachtlichen

„Geheimnisvollen Führung”

in „Sachsens schönster Ritterburg”.


Die „Burg Kriebstein” thront auf einem Felssporn über dem Zschopautal, rund 20 km nordöstlich von Chemnitz im Erzgebirgsvorland, nahe der Stadt Waldheim. Erste Anlagen der Burg stammen aus dem 12. Jahrhundert, die erste urkundliche Erwähnung als Hersschaftssitz der Familie von Beerwalde trägt die Jahreszahl 1384. Aus dieser Zeit stammt das höchste Gebäude der Burg, der 45 Meter hohe Wohnturm (Palas) mit seinen sechs markanten Erkertürmchen. Die schönen Um- und Erweiterungsbauten im gotischen Stil wurden gegen Ende des 15. Jahrhunderts von Arnold von Westfalen, dem Erbauer der berühmten Albrechtsburg in Meißen, ausgeführt.

Im Laufe der Jahrhunderte gab es mehrere Besitzerwechsel, die auch mit Um- und Anbauten verbunden waren. Bereits 1930 öffneten die damaligen Besitzer, die Familie von Arnim, die Burg als Museum. Nach der Enteignung am Ende des Zweiten Weltkriegs zweckentfremdet genutzt, ist die Burg seit Mitte 1949 wieder Museum.

Genug Geschichte, schauen wir uns die Burg an und lassen uns jetzt einmal „geheimnisvoll (ver)führen”.

Eingang zur Burg
Im Burghof treffen wir schon ein Burgfräulein, ...
... zwei kleine Prinzessinen flitzen über den Hof, ...
... und ein Eingang wird streng bewacht. Was sich wohl hinter dieser Tür verbirgt?

Während der Führung in der gotischen Halle ...
... begrüßt uns die erste Schloßherrin.

Diese Sonderführung beginnt am Eingang zum Wohnturm, wo den Gästen zuerst anschaulich die Sicherheitsvorkehrungen der Erbauer demonstriert werden. Vom Eingang gelangen wir dann in die gotische Halle, in der uns Frau von Beerwalde, die erste Herrin dieses Gebäudes, begrüßt. Leider ist ihr Gemahl, der Ritter von Beerwalde, gerade nicht anwesend. Tür- und Fenstereinfassungen, Treppen und die Rippen der schönen Kreuzgewölbe sind alle aus Rochlitzer Porphyr gearbeitet.


Der Eingang zur Burgkapelle in der gotischen Halle.
Der ungewöhnliche Altar und ein kleiner Teil der Wandmalereien.

In dieser Halle befindet sich auch der Zugang zur kulturhistorisch bedeutenden Burgkapelle. Sie ist vollständig ausgemalt und die spätmittlealterlichen Bilder gehören zu den besterhaltenen in Deutschland.

Hier erklärt die Führerin in anschaulicher Weise den zahlreichen anwesenden Kindern - eine „Geheimnisvolle Führung” in den frühen Abendstunden eines Adventswochenendes lockt natürlich besonders Familien mit Kindern an - die Bedeutung der Wandmalereien, zwei Mönche knien betend vorm Altar ... Überhaupt ist die Führung kindgerecht und amüsant gestaltet, ab und zu erschrecken die Schloßgeister die kleinen und großen Gäste und es gibt auch viele Überraschungen.


Nachdem wir die Räume des Palas bis zum kostbaren Kriebsteinzimmer im 3. Stockwerk - einer Bohlenstube mit einzigartig erhaltener Farbestaltung aus dem 15. Jahrhundert - besichtigt haben, geht es zum Aufwärmen in die „Gesindestube”. Hier, im Burgcafe (leider im Winter geschlossen) in einem ehemaligen Pferdestall, unterhalten uns die „mittelalterlichen Bewohner” mit authentischer Musik und Auszügen aus einem Kinderbuch über die Burg Kriebstein.

Danach steigen wir in den Keller, wo uns Waffengeklirr empfängt. Hier erfahren wir einiges über die Ritter, erleben einen kleinen Schaukampf, dürfen mal probieren, wie schwer allein so ein Helm ist und die Kinder können versuchen, die Ritter zu besiegen.

Ein Wohnraum im Palas - ganz wohnlich für Ritterburgen, nicht?
Mittelalterliche Kultur erleben, ...
etwas über Ritter erfahren, ... (Für Kenner: die Kriebsteiner Ritter waren gerade unterwegs, deshalb mussten anwesende Wikinger die Vorführung übernehmen.)
und vielleicht sogar mit ihnen kämpfen?

Zum Abschluss erwartet uns im Kaminzimmer noch ein kleines weihnachtliches Programm, das, wie auch das gesamte Rahmenprogramm, von Mitgliedern des Freundeskreises Burg Kriebstein e.V. (FBK) gestaltet wird. Selbst der Weihnachtsmann und der Ritter von Beerwalde lassen es sich nicht nehmen, die Gäste zu verabschieden.

Ein echter Ritter war dann doch noch da,
der Weihnachtsmann ebenfalls,
und ein knisterndes Kaminfeuer sorgte für richtige Stimmung.
Leider konnten an diesem stürmischen Tag die Feuer zur stimmungsvollen Beleuchtung des Burghofes nicht angezündet werden.

Uns hat diese etwas andere Adventsveranstaltung gut gefallen und die Rückfahrt durch die auch hier meist traditionell erzgebirgisch beleuchteten Orte bringt auch noch ein bisschen „Weihnachtslandstimmung” auf.
Wer auch gern mal so eine geheimnisvolle Führung erleben möchte, hat dazu am 17. und 18.11. sowie am 08. und 09.12.2012 wieder Gelegenheit. Aber selbstverständlich bietet die Burg das ganze Jahr über Besichtigungen und weitere Veranstaltungen an. Da lohnt sich sicher noch ein zusätzlicher Besuch, denn von den schönen Stilzimmern haben wir heute gar nichts gesehen.

Ganz in der Nähe der Burg lockt auch das Naherholungsgebiet der Talsperre Kriebstein die Besucher an. Das erkunden wir aber heute nicht mehr, das heben wir uns für später auf.

Burg Kriebstein im Internet: www.burg-kriebstein.eu
Der Freundeskreis: www.kriebsteinfreunde.de/
Talsperre Kriebstein: www.kriebsteintalsperre.de

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© Fotos: W. Riedel
Ursula Riedel, Die TU-Wichtel im Dezember 2011

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