Adventskalender der TU Chemnitz 2012
Von Hof sind es noch fast 2900 Kilometer bis zum Ziel aller Jakobswege, Santiago de Compostela.
Wollen wir den kompletten Weg gehen, folgen wir dem oberfränkischen Jakobsweg nach Nürnberg. Über Ulm geht es zum Bodensee nach Konstanz.
Hier überqueren wir die Grenze zur Schweiz und pilgern zum Kloster Einsiedeln. Hier beginnt die Wegbeschreibung des ältesten deutschen Pilgerführers von Hermannus Künig zu Vach (vermutlich Vacha in Thüringen) «Die Straß zu St. Jakob» aus dem Jahre 1495.
Die moderne Variante der «Via Jacobi» führt über den Vierwaldstätter See und Interlaken durch das Berner Oberland nach Fribourg und weiter über Lausanne nach Geneve.
Weiter folgen wir der «Via Gebennensis», die durch das Alpenvorland zur Rhône und in der Nähe von Vienne ins Zentralmassiv nach Le Puy en Velay führt.
An der Kathedrale sammelten sich im Mittelalter die Pilger, um gemeinsam auf den unsicheren Straßen weiterzuziehen. Heute beginnen vor allem französische Pilger hier ihren «Weg» mit dem Pilgersegen, der jeden Morgen 7:00 erteilt wird.
Entlang der «Via Podiensis» wandern wir durch das Aubrac ins Lot-Tal, über Condom zur Garonne und in die Pyrenäen nach Saint-Jean-Pied-de-Port. Etwa 10 Kilometer vorher vereinigen sich bei der Stele von Gibraltar drei der französischen Jakobswege und führen gemeinsam weiter.
Hier beginnt der etwa 800 Kilometer lange «Camino francés», der Weg, der von den meisten Pilgern benutzt wird. Über den Ibaneta-Pass erreichen wir das Kloster Roncesvalles. Über Pamplona geht es zum Weinbrunnen von Iraxe am Beginn des Rioja, wo Pilger kostenlos Wein zapfen können (Webcam).
Bei Burgos beginnen die endlosen Weizenfelder der Meseta Alta, die wir nach 300 Kilometern kurz nach Leon endlich hinter uns lassen.
Über Astorga und Rabanal de Camino steigen wir nun zum Cruz de Ferro und legen hier mehr oder weniger andächtig unseren Stein aus der Heimat ab, den wir bis hierher geschleppt haben.
Nun sind noch die vier Pässe bei O Cebreiro zu bezwingen, ehe wir endlich über den Monte Gozo überschreiten und an der Kathedrale von Santiago das Ziel erreichen.
Und wenn wir immer schön unseren Pilgerpass gestempelt haben, erhalten wir hier die begehrte Compostela. |
© Fotos: Petra und Jens Pönisch
Jens Pönisch, Die TU-Wichtel
Adventskalender der TU Chemnitz 2012