Adventskalender der TU Chemnitz 2012
Eine Besichtigung des Dorothea-Stollens/Himmlisch Heer in Annaberg-Buchholz erlaubt einen weiten Blick zurück in die Geschichte des Bergbaus im Erzgebirge. Beginnend um 1530 wurden über weitere Perioden in den Jahren 1853-70 und 1946-55 Silbererz, Kobalt, Nickel, Kupfer- und Uranerz abgebaut - und das unter meist denkbar schlechtesten Bedingungen. Im 16. Jahrhundert zogen neue Funde im Erzgebirge immer mehr Menschen an und die Zahl der Einwohner nahm schnell zu, war doch der Bergbau oft die einzige und vor allem eine lukrative Einnahmequelle in der Region. Während es in der ersten Periode nur um die Gewinnung von Silber ging, konzentrierte man sich in den letzten Jahren eher auf den Abbau von Uranerz.
In kleinen, nur ca. 90 cm hohen Gängen musste die schwere Arbeit kniend verrichtet werden. Dabei wurden in den Anfangszeiten meist nur 2-3 cm Gestein pro Tag abgebaut. Aufgrund der schweren Arbeitsbedingungen lag das Durchschnittsalter der Bergleute deshalb auch nur bei 30-40 Jahren.
Im Stollen gibt es verschiedene Wege mit einer Gesamtlänge von ca. 53 km. Davon kann man während fachkundiger Führung einige besichtigen und dabei viel über die Geschichte des Bergbaus erfahren. Mit dem Ausbau 1994 wurde der Dorothea-Stollen zum Besucherbergwerk. Seit 1999 gibt es eine Bootsstrecke, die Wassertemperatur beträgt ca. 10 Grad, die Wassertiefe zwischen 20-40 cm. Die Lufttemperatur beträgt konstante 8 Grad. Wer also eine Besichtigung plant, sollte sich etwas wärmer anziehen. Für trockene Füße sorgen die ausgeliehenen Gummistiefel und für den Schutz von oben Gummimäntel, die ebenfalls vor der Führung ausgegeben werden.
Der Dorothea-Stollen liegt in der Dorotheenstraße 8, Annaberg-Buchholz, Ortsteil Cunersdorf. Führungen finden von Montag bis Freitag, 7 bis 14 Uhr und Sonnabends 10 bis 14 Uhr statt.
Weitere Informationen: www.dorotheastollen.de
© Fotos: Fam. Stahlberg
Silvia Stahlberg, Die TU-Wichtel
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