Adventskalender der TU Chemnitz 2012
Vor einigen Jahren haben wir in unserem Adventskalender schon die Tradition der erzgebirgischen Weihnachtsberge vorgestellt. Heute wollen wir uns einmal gemeinsam einen der noch erhaltenen großen orientalischen Weihnachtsberge anschauen.
In vielen erzgebirgischen Wohnungen gab es früher zur Weihnachstzeit sogenannte „Ecken”, wie sie das Bild links zeigt.
Diese „Ecken” zeigten oft in verschiedenen Bildern das Leben Christi von der Geburt bis zur Auferstehung und enthielten bewegliche Figuren.
Aus dem Wunsch, diese „Ecken” so groß, ausführlich und schön wie möglich zu gestalten, entstanden dann die orientalischen mechanischen Weihnachtsberge.
Allerdings war in den kleinen Erzgebirgshäusern die Gestaltung großer „Berge” nicht möglich und so gründeten sich in einigen Orten Weihnachtsbergvereine, denn gemeinsam macht die Arbeit ja auch viel mehr Spaß.
Einige wenige dieser großen orientalischen Weihnachstberge können heute wieder besichtigt werden, einer der größten in Niederwürschnitz, ganz in der Nähe von Chemnitz.
Auch in Niederwürschnitz gab es vor über 100 Jahren fünf enthusiastische „Bastler”, die einen Verein gründeten, um auf einem orientalisch-mechanischen Weihnachtsberg das Leben des Jesus Christus von der Geburt bis zur Aufstehung darzustellen. Sie ließen auf 48 Quadratmetern Grundfläche mit 395 selbstgeschnitzten Figuren, von denen 290 beweglich waren, 58 Bilder des Neuen Testaments entstehen.
Zur Weihnachtszeit 1892 wurde der „Berg” erstmalig in Niederwürschnitz ausgestellt. In den darauffolgenden Jahren konnte er auch in Chemnitz, Dresden und Zwickau bewundert werden. Eine letzte kleine Ausstellung gab es 1948, danach geriet der Weihnachtsberg in Vergessenheit, bis Ende der 80-er Jahre des vorigen Jahrhunderts bei Aufräumarbeiten die Reste des Berges gefunden wurden. Und so haben sich 100 Jahre nach der ersten Vereinsgründung einige heimatverbundene Neuwürschnitzer entschlossen, die noch vorhandenen Reste des Berges zu restaurieren und zu ergänzen.