Die Herstellung der ersten Nussknacker geht bis in die Antike zurück und wird Aristoteles zugeschrieben. Es gibt Berichte von Ausgrabungen, bei denen um 300 v. Chr. u.a. ein Modell aus Bronze gefunden wurde. Ihre künstlerische Blütezeit hatten Nussknacker im 18. Jahrhundert. Sie wurden in Gröden und Oberammergau hergestellt. Im Erzgebirge suchte man nach Einstellung des Bergbaus nach Alternativen zum Gelderwerb und so wurde das Drechseln von diversen Möbelstücken und Holzspielzeug immer aktueller. Neben Schwibbögen, den klassischen Fensterfiguren Engel und Bergmann, sowie Räuchermännern wurden auch immer mehr Nussknacker hergestellt. Die Klassiker waren Soldaten, Gendarmen und Könige. Seitdem sind bei der Herstellung der Hebelfiguren der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Wer sich davon überzeugen möchte, sollte sich in einen kleinen, nur ca. 3100 Einwohner zählenden Ort im Erzgebirge begeben, denn in Neuhausen befindet sich ein Museum der etwas anderen Art, das erste Nussknackermuseum Europas.
Die Sammelleidenschaft der Familie Löscher begann 1966 und von Jahr zu Jahr wuchs die Sammlung auf inzwischen über 5000 Stück.
Zu sehen sind große und kleine Exemplare aus vielen Teilen der Welt. Die kleinsten Nussknacker mit gerade einmal 4.9 mm und 9 mm sind voll funktionsfähig und reihen sich ein in die Parade tausender bunter Exemplare. So gibt es neben den klassischen Soldaten auch Bergmänner, Pilzsucher, Weihnachtsmänner, verschiedene Märchenfiguren sowie Indianer, Osterhasen, Cowboys, Sportler und vieles mehr. Der vor dem Museum thronende Nussknacker mit einer gewaltigen Höhe von 5,87 m steht übrigens im Guiness–Buch der Rekorde. Die im Hof befindliche weltgrößte Spieldose zeigt Figuren aus dem Märchen vom Nussknacker von ETA Hoffmann und spielt dazu Ausschnitte aus Peter Tschaikowski’s Nussknackersuite. Täglich öffnen sich zu jeder vollen Stunde die großen Tore der Spieldose und faszinieren kleine und große Besucher.
www.nussknackermuseum-neuhausen.de