Ü ber den Mittelpunkt der Erde ist schon viel spekuliert worden, sei er nun ober- oder gar unterirdisch, wie Jule Vernes Roman «Reise zum Mittelpunkt der Erde». Wir müssen jedoch nicht in einen Vulkan steigen, sondern uns einfach nach Pausa im Vogtland begeben. Im Folgenden wird eine kleine Radtour zu diesem Ziel beschrieben.
Mit der Vogtlandbahn in Richtung Hof fahren wir bis Schönberg. Von hier radeln oder fahren wir mit der historischen Wisentatalbahn zunächst nach Mühltroff, wo wir einen Blick auf das Schloss werfen.
Wir zweigen nach Langenbuch ab und biegen nach einem kleinen Anstieg in den Feldweg Am Berg, der uns zum höchsten Punkt unserer Tour, dem Sandberg bei Thierbach, bringt.
Hier finden wir auf 543,5 Metern eine restaurierte Triangulierungssäule aus Rochlitzer Porphyr von der sächsischen Landesvermessung aus dem Jahre 1876. Diese Vermessung war die genaueste mitteleuropäische Landvermessung dieser Zeit.
Nach dem Studium der Infotafel und einem Eintrag ins Gipfelbuch rollen wir hinab in den Ortsteil Thierbach zur mehr als 1000 Jahre alten Wehrkirche. Die wertvolle Innenausstattung der Kirche ist 1945 durch einen Brand vernichtet worden. Die heutige Ausstattung besteht aus Spenden und Leihgaben anderer Gemeinden. In den Resten eines alten Wachturms finden sich Modelle der Kirche vor und nach dem Brand sowie Darstellungen zur Geschichte.
Weiter gelangen wir in das ehemalige Bad Linda, das 1882 gegründet wurde. Heute ist außer dem Kurpark und zwei Villen nicht mehr viel zu sehen. Ein kurzer Abstecher auf dem Müllerburschenweg bringt uns zur Reinhardsquelle, der Heilquelle dieses Bades. Die angebrachte Erinnerungstafel aus Edelstahl ist leider nur schwer zu entziffern.
Kurz darauf erreichen wir Pausa. Berühmt wurde der Ort durch die Behauptung, dass sich hier Mittelpunkt der Erde befindet. Deshalb dreht sich seit 1934 auf dem Dach des Rathauses eine Erdkugel mit einen Durchmesser von 3 Metern und einem Gewicht von 1,2 Tonnen. Die Aufschrift lautet: Pausa – Mittelpunkt der Erde.
Wir begeben uns zur rechten Seite des Rathauses und finden den Eingang zur Erdachse, die hier aus dem Boden ragt. Ihre automatische Schmierung kann gegen ein Entgelt von 50 Cent besichtigt werden.