Kurz vorm Fest legen wir zwei sportliche Tage ein, denn schließlich muss ja Platz für die vielen Leckereien der kommenden Tage geschaffen werden. Beginnen wir heute eher sommersportlich und ähnlich wie schon am 5. Dezember in luftiger Höhe. Leider können Sie aufgrund der Witterung unseren heutigen Tipp nicht sofort ausprobieren, aber Sie können es sich ja vornehmen.
Die Greifensteine bei Ehrenfriedersdorf sind als Klettergebiet bekannt. Aber es muss ja nicht gleich der Felsen sein, an dem man klettert. Der benachbarte Kletterwald tut es für den Anfang auch und macht mindestens genauso viel Spaß. Von April bis November ist hier geöffnet.
Nach der Einkleidung mit Klettergurt und Helm folgt eine kurze Einweisung, bei der man mit der Ausrüstung und den Verhaltensregeln bekannt gemacht wird. Eigentlich ist es auch ganz einfach: Man ist mit zwei Karabinern gesichert, von denen auch beim Umhängen von einem Hindernis zum nächsten immer mindestens einer eingehängt sein muss. Danach kann es auch schon losgehen. Es gibt neun Parcours mit unterschiedlicher Schwierigkeit und insgesamt 72 Elementen. Entsprechend des persönlichen Könnens und der voraussichtlichen Risikobereitschaft kann man Geld sparen, wenn man die schwierigsten Strecken weglässt. Aber will man wirklich auf das Beste verzichten?
In bis zu 13 Metern Höhe stößt man auf Strickleitern, Kletterwände, Netze und Balken, aber auch Reifen, Waschschüsseln und Seile - jedes für sich eine wackelige Angelegenheit. Während man anfangs vielleicht noch die Höhe als größtes Problem sieht, kommt es zum Ende hin mehr und mehr auf Kraft an. Besonderen Spaß bereiten die Seilbahnen, mit denen man in rasendem Tempo durch den Wald saust.
Die finale Mutprobe stellt eine Art Schaukel aus zwei Stahlseilen dar. Nachdem man beide Karabiner zur Sicherung eingehängt hat, lässt man sich in den Abgrund fallen und schwingt in ein großes Netz. Überwindung kostet es dabei, dass man sich praktisch nicht festhalten kann und vorher nicht weiß, wie tief man nach dem Absprung fällt. Es soll Leute geben, die an dieser Stelle schon mehrfach umgekehrt sind. Aber wenn man es einmal gemacht hat, wird man feststellen, dass alles halb so schlimm ist. Man fällt nicht, sondern schwingt nur. Bei der Ankunft im Netz muss man sich nur noch an diesem festhalten und herausklettern. Danach hat man den Kletterwald geschafft und wird zufrieden, begeistert und erschöpft den Erdboden erreichen.