Schwarzenberg, die „Perle des Erzgebirges“, haben wir schon im Jahr 1996 einmal kurz besucht – Sie erinnern sich? In diesem Jahr führt uns unser Besuch in der Bergstadt, die auf eine mehr als 850 Jahre lange und sehr bewegte Geschichte zurückblicken kann, über die malerischen Gassen der Altstadt hinauf zum Schloss Schwarzenberg. Mit dem Bau des Schlosses wurde vermutlich ebenso bereits im 12. Jahrhundert begonnen – zunächst als Bergfried, der später nach und nach bis zur im späten 19. Jahrhundert mit der Aufstockung des Schlossturms erreichten heutigen Außenform erweitert wurde. Heute zeichnet sich das Schloss durch eine besonders vielfältige Nutzung aus – die Volkshochschule und Musikschule des Landkreises Schwarzenberg finden sich in den alten Gemäuern, und im Schlosshof laden zahlreiche über das ganze Jahr verteilte kulturelle Höhepunkte die Besucher ein. Das Museum der Stadt Schwarzenberg eröffnete im vergangenen Jahr unter dem Namen „Perla Castrum“ nach Umbau erneut seine Pforten. Wir Wichtel haben einen Blick in die Ausstellung im Schlossturm geworfen – begleiten Sie uns doch auf einen kurzen Rundgang.
Den Anfang macht ein dem Leben der Menschen in unserer erzgebirgischen Heimat, ihrer Geschichte, und ihren Traditionen gewidmeter Bereich. Eindrucksvoll sind Arbeiten des Bermsgrüner Schnitzers Harry Schmidt (1927 -2003), der in Einzelarbeiten und Szenenfolgen das Leben der Erzgebirger damals und heute zeigt – sächsische und erzgebirgische Geschichte lebendig erzählt. Und auch die Entstehung des heute als „Erzgebirgischer Schwibbogen“ bekannten Schwibbbogenmotivs mit zwei Bergmännern, Klöpplerin und Schnitzer ist, so erfahren wir, mit dem Schwarzenberger Handwerk eng verbunden.
Eine ganze Etage im Schlossturm ist der über 850 jährigen Stadtgeschichte Schwarzenbergs gewidmet, beginnend mit dem Bau der Burg auf dem dunklen Felssporn, der Burg und Stadt einst den Namen gab, über die Entwicklung bedeutender Firmen und schließlich mit Augenmerk auf bedeutenden Persönlichkeiten. Nicht fehlen darf natürlich die unbesetzte Zeit nach dem zweiten Weltkrieg - eine Zeit, die sich in diesem Jahr zum 70. Male jährte, und die, nicht zuletzt durch literarische Arbeiten wie Stefan Heyms Roman „Schwarzenberg“ unter dem Namen „Republik Schwarzenberg“ bekannt wurde.
Das Erzgebirge ist Weihnachtsland – und so darf im „Perla Castrum“ natürlich auch die Weihnachtszeit nicht zu kurz kommen. In der liebevoll gestalteten Sonderausstellung ‘s Raachermannel, de Peremett on der Bergma, die noch bis zum 10. Januar 2016 zu sehen sein wird, erwartet den Besucher eine sehenswerte Reise durch unsere schönen Bräuche rund um Weihnachten und deren Geschichte.
Der Himmel is e Lichterbugn,
de hallsten Stern sein aufgezugn:
Weihnachten im Gebirg.
Weihnachten im Gebirg.
aus: Weihnachten im Gebirg, Friedrich Emil Krauß, 1943
Ganz im Sinne der Worte des Schwarzenberger Erfinders und Fabrikant Friedrich Emil Krauß (1895 - 1977), auf dessen Wirken auch die große Ortspyramide Schwarzenbergs zurückgeht, ist die Schwarzenberger Altstadt zur Weihnachtszeit mit zahllosen Lichtern geschmückt. Ein Bummel durch die Altstadtgassen sorgt so nach einem interessanten Besuch im „Perla Castrum“ für die richtige Weihnachtsstimmung im Herzen der Wichtel. Folgen Sie unserem Beispiel, und besuchen Sie die „Perle des Erzgebirges“.