Die Geschichte des Räuchermannes geht weit zurück. 1830 wurde das im Erzgebirge erfundene „Raachermannel” erstmalig erwähnt. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts sollen Räucherkerzchen in den erzgebirgischen Stuben zur Weihnachtszeit dazu gehört haben. So entstanden die ersten Exemplare, um die Kerzchen im Bauch eines „Mannels” abbrennen zu lassen.
Anfänglich wurden die Figuren aus einer Papiermasse
hergestellt.
Die Räucherkerzchen selbst bestehen aus einem speziellen Gemisch
von gemahlener Holzkohle, Kartoffelstärke und Duftbeigaben wie Zimt, Myrrhe,
Jasmin u.a.. (Wer mehr dazu wissen möchte, kann in die
Nr. 19 im Adventskalender 2003 schauen. Dort erfährt man auch, wo man
Räucherkerzchen selbst herstellen kann.)
Als Begleiter der Weihnachtszeit ist der Räuchermann nicht mehr wegzudenken. War es früher nur Weihrauch, ziehen heute die unterschiedlichsten Düfte durch die Stuben.
Die Vielfalt der Holzfiguren ist groß, meist sind es Berufe, die als Vorlage dienten, aber auch Tätigkeiten, sportliche Aktivitäten bzw. Figuren aus dem Alltag sind zu sehen.
Im 1. Räuchermann-Museum in Sehmatal-Cranzahl findet man eine riesige Auswahl dieser interessanten Gesellen. Auf einer Fläche von 200 qm sind ca. 2000 Exemplare zu bestaunen. Sie sind zwischen 5 und 80 cm hoch und Leihgaben unterschiedlicher Besitzer. Der älteste Räuchermann stammt aus der Zeit um 1930.
Zu sehen ist ebenfalls, wie die Figuren hergestellt werden. Einzelne Teile werden gedrechselt, gedreht, gefräst, zugesägt und liebevoll bemalt. Das Holz stammt aus heimischen Laubwäldern, meist Birke, Linde, Erle, Buche, Ahorn oder Erle. Mit der Weiterentwicklung der Holzfiguren entstanden in den letzten Jahren Kantenhocker, moderne Szenen aus dem Alltag und längst ist es nicht mehr nur üblich, dass der Rauch aus den Pfeifen quillt. Rauchende Töpfe und Kaffeetassen sowie der rauchende Kopf eines Computerfreaks am PC gehören nun ebenfalls zum Alltagsbild.
Neben Figuren aus Holz gibt es inzwischen auch originelle Alternativen aus Metall zum Beispiel in Form von Räucherhäuschen, Mülleimern, Töpfen u.ä.. Neben Räucherfiguren gibt es im Museum auch Schwibbögen, Krippen und andere Weihnachtsdekoration zu besichtigen.
Weitere Informationen: www.raachermannlmuseum.de