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Adventskalender 2016 der TU Chemnitz

Kirche St. Georgen Schwarzenberg

Schloss und Kirche dominieren die Altstadt

Und noch einmal Schwarzenberg! Auch an dieser vorweihnachtlich nächtlichen Aufnahme kann man erahnen, warum die Stadt „Perle des Erzgebirges“ genannt wird. Malerisch thront die Altstadt auf einem felsigen Abhang, dominiert von Schloss und Kirche.

Von allen großen Bergstädten des Erzgebirges haben wir in unserem Adventskalender die Kirchen bereits vorgestellt – den „Dom St. Marien“ in Freiberg, „St. Annen“ in Annaberg-Buchholz, „St. Marien“ in Marienberg, „St. Wolfgang“ in Schneeberg und auch die Bergkirche in Seiffen.
Heute nun also „St. Georgen“ in Schwarzenberg.


Weihnachtlich geschmückter Innenraum am Abend
Vom großen Parkplatz unterhalb des Schlossbergs bringt ein Schrägaufzug die Besucher direkt vor die Kirche. Es lohnt aber auch, zu Fuß durch die malerische Gasse hochzulaufen – mit Blick auf Schloss, Kirche und Altstadt. Oben angekommen, stehen wir vor dem großen Barockbau. Treten Sie ein und Sie werden erstaunt sein. Es empfängt uns ein großes, vorwiegend in Weiß, Grau und Gold gehaltenes Kirchenschiff ohne Säulen und Seitenschiffe. Bei dieser Größe ohne Säulen ist die freitragende Decke eine technische Meisterleistung. Sie ist 18 m breit und 34 m lang. Ihre Lindenholzschnitzereien wurden erst 30 Jahre nach der Einweihung 1699 (Bauzeit 1690-1699) vollendet und stellen das Himmelsoval dar.

Mittelteil der freitragenden Decke
Der Altar

Es gibt aber noch mehr ungewöhnliche Details in dieser schönen Kirche. So wird der Altarraum durch eine kunstvolle barocke Chorschranke abgegrenzt, was für eine evangelische Kirche eher selten ist. Sie ist ein Meisterwerk sächsischer Schmiedekunst.
Der Brauch der Altarchorschranken geht auf den jüdischen Tempel in Jerusalem von vor über 2000 Jahren zurück. Sie trennte den Raum vor dem Altar zur Ausübung religiöser Handlungen vom übrigen Kirchenraum, der dem Volk vorbehalten war. Der Schwarzenberger Altar stammt aus dem Jahr 1699, dem Einweihungsjahr der Kirche.

Die Fürstenloge
Die Kanzel
Auch die vielen Logen unter und über der umlaufenden Empore fallen dem Besucher sofort ins Auge, insbesondere die große, wappengeschmückte und bekrönte sogenannte Königsloge. Es sind die Wappen von „August dem Starken“ – Friedrich August Rex – der zur Zeit der Einweihung Sachsen als Kurfürst regierte. Er hat die Kanzel aber nie selbst benutzt. In ihr saßen die Schlossbeamten und Kreisamtmänner.

Schön anzusehen ist auch die Kanzel, die scheinbar mit Leichtigkeit von einer geschnitzten Frauengestalt getragen wird. Unterstützt wird sie allerdings durch zwei dicke, durch die Kanzeltreppe verdeckte Balken. In der Wölbung der Kanzel wiederholen sich die goldenen Strahlen der Decke.

Blick zur Orgel
Wappen des heiligen Georg

Dreht man sich um, sieht man oben unter Decke die schöne Eule-Orgel. Es ist eine relativ junge Orgel von 1993, welche die irreparable Orgel, ebenfalls von der Firma Eule aus Bautzen erbaut, ersetzt. Der neue Orgelprospekt ist nach einem Vorbild von Gottfried Silbermann gestaltet. Es ist bestimmt sehr beeindruckend, dem Klang der Orgel in dem großen Kirchengewölbe zu lauschen. Interessenten finden auf den Webseiten von St. Georgen unter dem Stichwort Kirchenmusik das Jahresprogramm 2016 inklusive einer Vorschau für Januar 2017.

Beim Verlassen der Kirche sehen wir noch ein Wappen mit dem Namenspatron der Kirche, den heiligen Georg, im Kampf mit dem Drachen.

Übrigens stammen alle zum Bau verwendeten Materialien aus Schwarzenberg und Umgebung.