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Adventskalender 2017 der TU Chemnitz

Gahr für Gahr gieht’s zun Advent …

… aber wo kommen eigentlich die Räucherkerzchen her?

Ein etwas größeres Räucherkerzchen – und es nebelt …

Gahr für Gahr gieht’s zun Advent of’n Buden nauf,
werd e Mannel aufgeweckt: „Komm, nu stehste auf!“
Is es unten in dr Stub, rührt sich’s net vom Flack,
stieht wu’s stieht, doch bal gieht’s lus,
’s blest de Schwoden wag.

Für ein echt erzgebirgisches Weihnachtswichtel sind diese Zeilen aus dem „Raachermannl“-Lied von Erich Lang das Stichwort – schnell ein Kerzel geholt und angezündet – mhhh, wie gut dos riecht … Aber wo kommen eigentlich die kleinen Duftkegel her? Seit diesem Herbst kann man dazu mehr im Räucherkerzenland im obererzgebirgischen Crottendorf erfahren.


Im Innenraum des begehbaren Kerzchens informiert ein kleines Museum über die Geschichte der Räucherkerzchenproduktion in Crottendorf.

Nicht zu übersehen ist das 15 m hohe, begehbare Räucherkerzchen – das von Zeit zu Zeit sogar glimmt und nebelt. Im Inneren ist ein kleines, liebevoll gestaltetes Museum, das über die entbehrungsreiche Zeit vor ca. 100 Jahren berichtet, in der Freya Graupner die Idee für die kleinen Durftwunder hatte und begann, diese in ihrer heimischen Küche in Handarbeit anzufertigen. Ursprünglich besserte sie damit ihre knappe Haushaltskasse auf, um das Überleben der Familie zu sichern. Dabei schrieb sie gewissenhaft die Rezepturen auf – diese Rezepte sind z.T. noch heute unverändert in Gebrauch, und so riecht es auch heute noch original in vielen erzgebirgischen Stuben. Auch mit steigender Nachfrage und Firmengründung blieb der „Produktionsstandort“ die heimische Küche, bis die Produktion im Jahr 1955 in einen neben dem Wohnhaus gebauten Schuppen umziehen konnte und zusätzlich Wunderkerzen in das Sortiment kamen. Rückschläge, Brände, und auch die DDR-Zeit hinterließen ihre Spuren in der kleinen Firma – doch bis heute werden ununterbrochen die „Original Crottendorfer Räucherkerzchen“ produziert.


Wie im Museum nachgestellt wurden die ersten Räucherkerzchen von Freya Graupner und ihrer Familie in Handarbeit am heimischen Küchentisch gefertigt. In der Kerzlkich im Räucherkerzenland kann man das auch selbst erleben!
Wer im Museum neugierig geworden ist, den laden die Hersteller der "Original Crottendorfer Räucherkerzen" zu erzgebirgischer Handarbeit ein: In der „Kerzlkich“ können Besucher aus verschiedensten Zutaten (Welche? Pssst – Wichtelgeheimnis!) einen Rohteig kneten, mit Duft versehen und in Form bringen. Dabei gehören schwarze Hände und eine Menge Spass dazu. Wem das zu lange dauert, der kann im Ladengeschäft auch die fertigen Kerzchen und natürlich das passende Räuchermännchen finden. Den lohnenswerten Besuch kann man schließlich bei einer Tasse Kaffee im gemütlichen Café ausklingen lassen.


Zutaten für die traditionellen Räucherkerzchen – auch heute werden Räucherkerzchen nach den Originalrezepturen von Freya Graupner hergestellt.