Auf der Suche nach Ausflugszielen waren wir bereits im Herbst auf das Silberbergwerk Freiberg aufmerksam geworden und hatten entdeckt, dass neben spannenden, thematisch unterschiedlichen Führungen auch Mettenschichten der besonderen Art angeboten werden. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Für den ersten Advent stand bei uns also die „Kinder- und Familienmettenschicht“ fest geplant im Kalender.
Bei Schnee ankündigenden Temperaturen aber Sonnenenschein brachen wir nach Freiberg auf. Eine Stunde vor Beginn sollten wir uns am Bergwerk einfinden. Bei diesem handelt es sich als Bestandteil der TU Bergakademie übrigens um ein echtes Forschungs- und Lehrbergwerk. Es ist also noch aktiv, kann von Besuchern aber in geführten Touren von 1 bis 5 Stunden Dauer erkundet werden. Den unter Tage zu findenden Lehrpfad (wie auch die Familienmettenschicht) dürfen Kinder bereits ab einem Alter von sechs Jahren besuchen, für die Gruben- und Erlebnistour müssen die jungen Besucher mindestens 12 Jahre alt sein, für die fünfstündige Expertentour mindestens 16.
Im Eingangsbereich verkürzte das mechanische Bergwerk „Dresdner Silberstolln“ die Wartezeit. Es wurde 1999 von Günther Zielke in Seiffen für das Gasthaus „Dresdner Silberstolln“ geschaffen und bei der Jahrhundertflut zerstört. Die Saxonia-Freiberg-Stiftung ermöglichte den Wiederaufbau. Seither zeigt das mechanische Modell als Dauerleihgabe im Silberbergwerk das Leben der erzgebirgischen Bergarbeiter in wunderbar detailreichen und - nach Einwurf eines Euros - bewegten Szenen.
Schließlich wurden wir zur „Kaue“ (dem Umkleideraum) gerufen, um uns dort zunächst mit Helm und einer Überjacke einzukleiden. Dann hieß es auch schon Antreten zur Einfahrt. Nach einer Belehrung wurden die ersten auf Seilfahrt geschickt. Begleitet wurden die Fahrten von den Signaltönen der Schachtsignalanlage – ein Schlag für „Halt“, zwei für „Auf“. Als letzte der ersten Gruppe stiegen wir in den Förderkorb und traten zu viert die Fahrt 150 Meter in die Tiefe an. Etwas mulmig war uns schon in dem Stahlbehälter, umgeben von Dunkelheit und Nässe.
Unten angekommen, ließ man uns dann aber doch heraus und wir stiegen in die Grubenbahn zum Wilhelmstollen. Am Ziel erwarteten uns liebevoll gedeckte Tische und Berggeist Merten. Auf der Suche nach der Erlösung aus seinem Geisterdasein verstand er es, sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen mit alten Sagen, Gedichten und Liedern rund um das Leben unter Tage in seinen Bann zu ziehen. Davon möchten wir aber gar nicht allzuviel verraten. Es war ein wirklich zauberhafter erster Advent für die ganze Familie. Zurück auf der Erde, dämmerte es bereits und etwas später fielen erste zarte Flocken vom Himmel.
Für die Kindermettenschicht am 10.12. gibt es übrigens noch Restkarten. Auch für kommendes Jahr stehen mit dem 2.12.2018 und dem 9.12.2018 die Termine bereits fest, die Kartenbestellung dafür startet im Mai. Vielleicht entscheiden Sie sich auch dafür, an der Sagenmettenschicht, der Historischen Mettenschicht oder einer der geführten Touren teilzunehmen. Schauen Sie sich dieses Bergwerk ruhig einmal genauer an, es lohnt sich!